Geldstrafe
Männer in Kenia verurteilt: Wollten 5.000 Ameisen schmuggeln
Die Angeklagten hatten eingeräumt, die Ameisen besessen zu haben, den Vorwurf des versuchten Schmuggels aber zurückgewiesen.
Die beiden 18-jährigen Belgier waren im April im Besitz von 5.000 Ameisenköniginnen festgenommen worden, die in 2.244 Röhrchen verpackt waren.
Die beiden anderen Verurteilten lagerten die Ameisen laut der Anklageschrift in 140 mit Baumwolle gefüllten Spritzen. Die beiden Fälle stehen in keinem Zusammenhang, wurden aber gemeinsam verhandelt.
"Ameisen-Fan" aufgeflogen
Einer der Belgier ist laut der Anklageschrift ein "Ameisen-Fan", der Zuhause in Belgien ganze Ameisenkolonien hielt und Mitglied der Facebook-Gruppe "Ameisen und Ameisenhaltung" war.
Er sagte im Polizeiverhör aus, nicht gewusst zu haben, dass der Transport von Ameisen illegal ist.
Die Polizei schätzte den Wert der Insekten, die die Belgier lagerten, auf umgerechnet mehr als 6.800 Euro. Unter den Ameisen waren laut Gerichtsdokumenten auch Tiere der seltenen Art Messor cephalotes. Eine einzelne Königin dieser Art ist demnach umgerechnet mindestens 87 Euro wert.
"Bio-Piraterie"
Der Besitz von wildlebenden Tieren ohne Erlaubnis steht in Kenia unter Strafe. Bei Verstoß drohen Geldstrafen von umgerechnet bis zu 8.800 Euro und Haftstrafen von fünf oder mehr Jahren.
Die kenianische Naturschutzbehörde Kenya Wildlife Service (KWS) warf den vier jungen Männern "Bio-Piraterie" vor. Sie hätten versucht, die Ameisen auf Märkten für exotische Haustiere in Europa und Asien zu verkaufen, wo die Nachfrage nach seltenen Insektenarten steige, erklärte die Behörde.
Video: Ameise im Mittelohr durch "Loch im Trommelfell"
Zusammenfassung
- Vier junge Männer, darunter zwei Belgier, ein Vietnamese und ein Kenianer, wurden in Kenia wegen versuchten Ameisenschmuggels zu Geldstrafen von jeweils über 6.150 Euro verurteilt.
- Die Polizei stellte 5.000 Ameisenköniginnen sicher, die in 2.244 Röhrchen verpackt waren, und schätzte deren Wert auf über 6.800 Euro.
- Ein Belgier, der Ameisenkolonien hielt, war sich nicht bewusst, dass der Transport illegal ist, und die Männer wurden der Bio-Piraterie beschuldigt, da sie die Ameisen auf exotischen Haustiermärkten verkaufen wollten.