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Friauls Weinberge durch Unwetter schwer beschädigt

Vor 56 Minuten · Lesedauer 2 min

Nach den heftigen Unwettern in Kärntens norditalienischer Nachbarregion Friaul Julisch Venetien am Montag, die zwei Todesopfer gefordert haben, werden die Schäden begutachtet. Besonders betroffen ist die Weinproduktion in der Provinz Görz (Gorizia). Nach Angaben des Konsortiums zum Schutz der Weine "Friuli Colli Orientali" und Ramandolo wurden unzählige Weinberge überschwemmt.

Besonders betroffen sind die Gemeinden zwischen Cividale und Prepotto sowie das Judrio-Tal. Das Weinkonsortium, dem rund 200 Betriebe angehören, berichtete von überfluteten Weinbergen, Hangrutschen und dem Einsturz ganzer Geländeteile in der hügeligen Gegend. Zudem seien zahlreiche Betriebsgebäude in Mitleidenschaft gezogen worden. Mehrere Kellereien meldeten Schäden an Gebäuden und Rebanlagen sowie Überschwemmungen in Untergeschoßen, die Flaschen und Produktionsgeräte zerstörten.

"Es war ein regelrechter Wolkenbruch, der massive Erdrutsche ausgelöst hat", klagte Konsortiumspräsident Filippo Butussi. Er forderte Unterstützung durch die Behörden. Mehr als tausend Hektar landwirtschaftlicher Flächen, die mit Gemüse und Getreide bebaut sind, stehen im Gebiet von Görz unter Wasser.

Nach schweren Regenfällen und Sturmböen haben sich die Wetterbedingungen in der Region inzwischen verbessert. Die Zivilschutzbehörde meldet, dass derzeit noch 319 Personen in Versa bei Romans d'Isonzo in der Provinz Görz aufgrund über die Ufer getretener Flüsse evakuiert sind. Weitere 84 Menschen wurden vorsorglich aus dem Umfeld einer Erdrutschzone in Brazzano di Cormons in Sicherheit gebracht, wo eine Mure drei Häuser zerstörte und zwei Menschen tötete. Bei den Opfern handelt es sich um einen 32-jährigen Münchner, der am Montag starb, als er versuchte, seine 83-jährige Nachbarin in Sicherheit zu bringen. Auch die Frau kam um.

In Versa und Cormons ist das Wasser inzwischen abgeflossen, wodurch die Aufräumarbeiten beginnen konnten. In Cormons laufen zudem Maßnahmen zur Stabilisierung des Erdrutschgebiets. Der Pegel des Flusses Isonzo liegt wieder unterhalb der Alarmstufe. Mehrere Straßen bleiben aufgrund von Überschwemmungen und Erdrutschen gesperrt. 150 freiwillige Helfer des Zivilschutzes mit 50 Fahrzeugen sind im Einsatz; weitere Freiwillige aus Venetien sind zur Unterstützung der Arbeiten eingetroffen.

Zusammenfassung
  • Heftige Unwetter haben in Friaul Julisch Venetien zwei Todesopfer gefordert und besonders in der Provinz Görz zu schweren Schäden an über 1.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche, darunter zahlreiche Weinberge, geführt.
  • Infolge von Überschwemmungen und Erdrutschen mussten 319 Menschen in Versa und 84 weitere in Brazzano di Cormons evakuiert werden, wobei drei Häuser zerstört wurden.
  • Der Pegel des Flusses Isonzo ist wieder unter der Alarmstufe, während 150 freiwillige Helfer mit 50 Fahrzeugen die Aufräumarbeiten unterstützen und mehrere Straßen weiterhin gesperrt bleiben.