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Feuriges Aussehen schützt Salamander in Schutzgebiet besser

03. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Viel haben ausgewachsene Feuersalamander (Salamandra salamandra) von Feinden eigentlich nicht zu befürchten, wirkt doch ihre charakteristisch gelb-schwarz geflammte Haut und ihr Hautgift abweisend auf Angreifer. Ob bestimmte Variationen in der Zeichnung etwa die Anzahl an Vogelattacken reduzieren, haben Wiener Forschende in einer Studie getestet. Siehe da: Es zeigte sich kein Unterschied. Saßen die Tiere aber in einem unbewirtschafteten Waldstück, gingen die Angriffe zurück.

In der Regel sind die etwa im Wienerwald durchaus häufig anzutreffenden Tiere vor Fressfeinden gefeit, "wobei der Gelbanteil auf ihrem Rücken negativ mit Fressversuchen korreliert. Je gelber sie sind, desto besser sind sie also geschützt", wird eine der Hauptautorinnen der im "Journal of Zoology" erschienenen Studie, Carolin Dittrich, in einer Aussendung der Veterinärmedizinischen Universität (Vetmed) Wien zitiert.

Die Wissenschafterinnen wollten mit Feldversuchen im Biosphärenpark Wienerwald am Rande der Hauptstadt - einem wichtigen Gebiet für die österreichische Feuersalamander-Population - herausfinden, ob auch die Anordnung der Gelb-Anteile auf dem Tierrücken einen Unterschied macht. So fertigte das Team verschiedene Exemplare junger Salamander aus Knetmasse an, die zwar den gleichen Anteil an gelber Färbung aufwiesen, diese aber entweder in vielen kleineren oder wenigen großen Bereichen auf den Rücken der Attrappen aufgetragen waren.

Erstaunlicherweise wurden trotz unterschiedlicher Zeichnung "alle Modelle ähnlich oft angegriffen", so Bibiana Rojas vom Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung (KLIVV) der Vetmed: "Allerdings waren die Angriffe durch Vögel in bewirtschafteten Waldgebieten häufiger als in geschützten Gebieten." Bei Angriffen durch Säugetiere, wie Füchsen oder Ratten, waren keine Unterschiede zwischen den Wald-Formen ersichtlich, heißt es in der Publikation.

Offene Fragen zu Auswirkungen von Umfeld-Gestaltung

Geschützte, unbewirtschaftete Gebiete wiesen vor allem eine größere Vielfalt an Bäumen auf. Das Forschungsteam schließt daraus, dass diese Ökosysteme insgesamt komplexer zusammengesetzt sind, was sich auch auf die Besetzung mit unterschiedlichen Raub- und Beutetieren auswirkt. Das könnte wiederum erklären, warum die Salamander hier weniger Attacken ausgesetzt waren, schreiben die Wissenschafterinnen in ihrer Arbeit.

Wie es im Detail zu den Ergebnissen kommt, müsse noch geklärt werden, allerdings zeige die Untersuchung, wie wichtig Schutzgebiete auch für die Feuersalamander sind. Die Studie unterstreiche jedenfalls "die Notwendigkeit eines integrierten Ansatzes für die Waldbewirtschaftung, der das komplexe Gleichgewicht natürlicher Ökosysteme berücksichtigt", so Rojas.

(S E R V I C E - https://dx.doi.org/10.1111/JZO.70036)

Zusammenfassung
  • Eine Wiener Studie im Biosphärenpark Wienerwald zeigt, dass Feuersalamander mit höherem Gelbanteil auf dem Rücken generell besser vor Fressfeinden geschützt sind.
  • Unterschiedliche Anordnungen der gelben Färbung führten zu keiner Veränderung bei der Häufigkeit von Angriffen, jedoch wurden in geschützten, unbewirtschafteten Waldgebieten weniger Angriffe durch Vögel beobachtet als in bewirtschafteten Wäldern.
  • Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Schutzgebieten und fordern einen integrierten Ansatz für die Waldbewirtschaftung, um das natürliche Gleichgewicht zu erhalten.