Festnahmen bei Einsatz gegen internationale Schlepperbande
Zudem durchsuchten Beamte der Bundespolizei vier Wohnungen in Berlin sowie in Frankreich zwei Wohnungen und einen Autohandel. Dabei wurden zahlreiche Mobiltelefone sowie Bargeld in erheblicher Höhe beschlagnahmt. An den Razzien waren 94 Bundespolizisten beteiligt.
Hintergrund ist ein Verfahren wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern, teilweise in Tateinheit mit einer das Leben gefährdenden Behandlung. Derzeit 17 bekannte und eine Vielzahl noch unbekannter Tatverdächtiger sollen sich in einer hierarchisch organisierten Struktur zusammengeschlossen und zwischen Juni 2021 und Oktober 2023 tätig gewesen sein.
Dazu habe die Bande mindestens 23 Fahrer angeworben, gegen die separat ermittelt werde. Nach den aktuellen Ermittlungen soll die Tätergruppe mindestens 4,1 Millionen Euro Schleuserlohn kassiert haben. Demnach könnte die Organisation auch in Verbindung mit einer tödlichen Schlepperfahrt im Juli 2023 in Sachsen stehen. Bei einem Unfall hatte sich damals ein Schleuserfahrzeug überschlagen, eine 44-jährige Frau starb dabei, sieben weitere Menschen wurden teils schwer verletzt. Das Landgericht Dresden verurteilte den Fahrer im vergangenen Jahr wegen Mordes zu lebenslanger Haft. Ein weiterer Mann erhielt drei Jahre Haft.
Zusammenfassung
- Bei einem Großeinsatz in Deutschland und Frankreich wurden fünf Tatverdächtige im Alter von 26 bis 50 Jahren festgenommen, die einer internationalen Schlepperbande zugerechnet werden.
- Die Bande soll zwischen Juni 2021 und Oktober 2023 insgesamt 880 Menschen von der Türkei über Serbien nach Österreich, Deutschland und Frankreich geschleust und dabei mindestens 4,1 Millionen Euro eingenommen haben.
- Im Zusammenhang mit den Ermittlungen wurden in Berlin und Frankreich mehrere Wohnungen und ein Autohandel durchsucht, wobei zahlreiche Mobiltelefone und erhebliche Bargeldbeträge sichergestellt wurden.
