Familienhotel mit Swinger-Partys: Anrainer in Kärnten laufen Sturm

In der Nähe der Marktgemeinde Obervellach im Kärntner Mölltal herrscht Aufregung. Der Betreiber eines Hotels für Familien und Motorradfahrer:innen hat ein Nebenhaus in einen Veranstaltungsort für Swinger-Partys verwandelt. Das von außen unscheinbare "Gelbe Haus" soll ab Anfang Oktober ein Ort für Swinger werden, die dort auch gleichzeitig ihren Familienurlaub verbringen wollen. 

Auf der Webseite heißt es: "Erleben Sie tagsüber Abenteuer mit Ihrer Familie und genießen Sie abends erotische Veranstaltungen." So soll es etwa Partys mit dem Motto "5 Uhr Erotik Tee" oder "Erotischer Adventmarkt mit BDSM Beigeschmack" geben.

Babyphone für Swinger-Eltern

Dem Hotel-Team lege dabei "größten Wert auf Diskretion und Privatsphäre". Die Swinger-Räumlichkeiten seien vom eigentlichen Hotel abgetrennt, bei Partys gelte zudem ein strenger Dresscode. Wer die Räumlichkeiten verlasse, müsse sich wieder Straßenkleidung anziehen, erklärte der Betreiber gegenüber der "Kleinen Zeitung".

Für Eltern, die sich abends gerne bei einer Swinger-Veranstaltung ausleben möchten, seien auch eigene Babyphone-Apps getestet worden. Sollten die Eltern "beschäftigt" sein, könne auch ein Kellner an der Bar die Handy-App im Blick haben, sagte der Betreiber im "Kurier"-Interview.

Behörde kündigt Besichtigung an

Ob diese Partys aber wirklich wie geplant ab Oktober stattfinden können, ist noch unklar. Zuerst steht am 26. September ein Besichtigungstermin der Bezirkshauptmannschaft Spittal an der Drau an. Dabei werde eine gewerbebehördliche Überprüfung durchgeführt.

Zuvor hatten Anrainer:innen gegen das Swinger-Konzept Beschwerde eingelegt. Sie hätten laut einem "Kurier"-Bericht nichts von den Plänen des Hotel-Betreibers gewusst. Man mache sich Sorgen wegen Lärmbelästigung. Zudem würde ein Paar, das direkt an der Grenze zum "Gelben Haus" wohnt, sich nun auch unwohl fühlen, ihren Sohn nur in Windeln auf der Terrasse herumlaufen zu lassen.

Zutritt erst ab 18 Jahren

Der Hotelier verstehe die Aufregung jedenfalls nicht. Zutritt bekomme man in das Nebengebäude erst ab 18 Jahren und sexuelle Dienstleistungen würden nicht zum Kauf stehen. Man biete nur die Räume für Veranstaltungen und sei daher kein Swinger-Club.

Die Idee zum Ausbau hatte er nach eigenen Angaben bereits vor einigen Monaten. Damals wollten acht Biker-Paare Zimmer buchen und fragten dabei, ob sie im Hotel auch unter sich seien könnten. Es habe ein wenig gedauert, bis der Hotelier verstanden hatte, dass sie private Räumlichkeiten suchten, "um nach dem Essen miteinander Spaß zu haben".

Auf der Homepage wird jetzt damit geworben, dass bei dem Swinger-Treff "Paare ihre Beziehung auf eine neue Ebene bringen und gleichgesinnte Menschen treffen" könnten. Wichtig ist dabei, dass der Dresscode beachtet wird und der lautet: "Fürs Bett zu viel - für die Straße zu wenig".