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Experte Pittet erinnert an "rettende" Händehygiene

24. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Ignaz Semmelweis begründete Mitte des 19. Jahrhunderts die Händehygiene, nachdem er in einer Studie an der Wiener Universitätsklinik deren Zusammenhang mit dem Kindbettfieber beweisen konnte. Gegenwärtig erinnert der WHO-Hygieneexperte Didier Pittet in einem Interview an die ungebrochene Bedeutung der Desinfektion der Hände. Der Vorgang "dauert 20 Sekunden" und rette fünf bis acht Millionen Menschenleben, berief sich der Experte auf "konservative Schätzungen".

Der Schweizer weiß, wovon er spricht: Neben seiner Tätigkeit als Krankenhaushygieniker war er auch der Erfinder des WHO-Programms "Clean Care is Safer Care". Am 26. Juni referiert der Medizinprofessor auf dem achten Internationalen Hagleitner-Hygieneforum in Zell am See in Salzburg. Er rät, grundsätzlich auch außerhalb des Gesundheitswesens zu alkoholbasierten Desinfektionsmitteln zurückzugreifen, um Infektionen zu vermeiden.

In einem anlässlich dieser Veranstaltung im Voraus veröffentlichten Interview ortete er mit der Forderung nach "Klima-Resilienz" das Gebot der Stunde. "Die Klimakrise formt die globale Landschaft im Infektionsgeschehen bereits neu", so Pittet. Es gelte sich daher auf eine Welt vorzubereiten, "in der Ausbrüche (von Krankheiten, Anmerkung) weniger vorhersehbar und schwerer zu kontrollieren sind. Das gilt speziell in Regionen mit schwachem Gesundheitssystem."

(S E R V I C E - Weitere Informationen zum 8. Hagleitner-Hygieneforum unter: https://lp.hagleitner.com/de-at/8-ihhf)

Zusammenfassung
  • WHO-Hygieneexperte Didier Pittet erinnert daran, dass die Händedesinfektion laut konservativen Schätzungen jährlich fünf bis acht Millionen Menschenleben rettet und nur 20 Sekunden dauert.
  • Pittet empfiehlt, auch außerhalb des Gesundheitswesens alkoholbasierte Desinfektionsmittel zu verwenden, um Infektionen zu vermeiden.
  • Angesichts der Klimakrise warnt Pittet, dass Krankheitsausbrüche künftig weniger vorhersehbar und schwerer zu kontrollieren sein werden, insbesondere in Regionen mit schwachen Gesundheitssystemen.