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Ex-Schüler tötet Lehrer in Schule - Polizei vermutet Terror-Hintergrund

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In Frankreich tötete ein ehemaliger Schüler einen Lehrer und verletzte zwei weitere Personen. Die Polizei ermittelt wegen Terrors.

Ein 20-jähriger ehemaliger Schüler stach in einer Schule im nordfranzösischen Arras bei einem mutmaßlich terroristisch motivierten Angriff einen Lehrer nieder und tötete ihn, wie "Le Figaro" berichtet. Die Tat ereignete sich Freitagfrüh in einer Schule in Arras.

Zwei Menschen - ein weiterer Lehrer und eine Aufsichtsperson - seien bei dem Angriff schwer verletzt worden, hieß es am Freitag in Polizeikreisen. Schülerinnen oder Schüler seien nicht verletzt worden.

Terror-Staatsanwaltschaft kündigt Ermittlungen an

Laut ersten Medienberichten soll der Täter "Allah Akbar" (Gott ist groß) gerufen haben, die Polizei bestätigte letzteres vorerst nicht. Die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft kündigte allerdings Freitagmittag die Einleitung von Ermittlungen an: Der mutmaßliche Attentäter soll auf einer Liste mit Personen, die als Sicherheitsrisiko im Zusammenhang mit radikalem Islamismus gelten, geführt worden sein.

Täter und dessen Bruder festgenommen

Entgegen erster Medienberichte handelt es sich beim Tatverdächtigen nicht um eine Lehrkraft, sondern einen ehemaligen Schüler. Sowohl der mutmaßliche Täter - ein 20-jähriger mit tschetschenischen Wurzeln - als auch dessen 17 Jahre alter Bruder wurden nach Polizeiangaben festgenommen. Ermittelt wird wegen Mordes und Mordversuchs im Zusammenhang mit Terrorismus.

Schüler:innen und Lehrer in abgeriegeltem Gebäude

Am Nachmittag hielten die Schülerinnen und Schüler und das Lehrpersonal sich noch im Schulgebäude auf, das von der Polizei gesperrt worden war.

"Er hat das Personal in der Kantine angegriffen. Ich wollte dazwischen gehen, da hat er sich gegen mich gerichtet und wollte wissen, ob ich Geschichte- und Erdkundelehrer sei", berichtete der Lehrer Martin Dousseau, der Philosophie unterrichtet. "Wir haben uns verbarrikadiert, dann ist die Polizei gekommen", sagte er.

Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Sie wecken in Frankreich die Erinnerung an die Ermordung des Lehrers Samuel Paty, der 2020 Opfer eines dschihadistisch motivierten Anschlags geworden war. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wolle sich nach Arras begeben, teilte der Elysée mit. Auch Innenminister Darmanin wird in Arras erwartet. Premierministerin Elisabeth Borne sagte einen Besuch in Orléans ab und kehrte nach Paris zurück.

ribbon Zusammenfassung
  • In Frankreich tötete ein ehemaliger Schüler in einer Schule einen Lehrer und verletzte zwei weitere Personen.
  • Die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft kündigte allerdings Freitagmittag die Einleitung von Ermittlungen an.
  • Der mutmaßliche Attentäter soll auf einer Liste mit Personen, die als Sicherheitsrisiko im Zusammenhang mit radikalem Islamismus gelten, geführt worden sein.
  • Laut ersten Medienberichten soll der Täter "Allah Akbar" (Gott ist groß) gerufen haben, die Polizei bestätigte letzteres vorerst nicht.