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Evakuierungen nach Erdrusch unweit von Cortina

16. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Nach heftigen Unwettern in der norditalienischen Region Venetien ist es in der Nacht zum Montag in der Provinz Belluno in den Dolomiten zu einem Erdrutsch gekommen, der die Staatsstraße 51 "Alemagna" vor Cortina d'Ampezzo blockiert hat. Vor allem die Gemeinde Borca di Cadore war betroffen. Eine Schlammlawine ergoss sich über das Gebiet und brachte Tonnen von Geröll und Schlamm mit sich. Einige Bewohner - etwa zehn Personen - waren in ihren Häusern eingeschlossen.

Mehrere Familien wurden evakuiert und verbrachten die Nacht bei Freunden, wie der Zivilschutz am Montag meldete. Feuerwehrleute arbeiteten ununterbrochen daran, die Häuser von Schlamm und Gestein zu befreien und die Anrainer in Sicherheit zu bringen. Manche Erdgeschosse wurden vollständig überflutet, die Sirenen ertönten stundenlang. Einige Bewohner konnten ihre Häuser nicht verlassen, da große Felsbrocken alle Ausgänge versperrten.

Der Erdrutsch ereignete sich gegen Mitternacht während eines heftigen Gewitters. Einige Fahrzeuge wurden beschädigt, der Strom fiel mehrfach aus. Auch in Alpago und anderen Teilen des Cadore-Gebiets kam es zu Problemen.

Der Schlamm und die Felsbrocken blockierten die SS51 Alemagna, die Hauptstraße Richtung Cortina d'Ampezzo, die mehrere Stunden lang gesperrt war. Der Verkehr soll erst am Montagnachmittag wieder einspurig freigegeben werden. Der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, rief den Notstand aus.

Es ist bereits das zweite große Ereignis innerhalb weniger Tage, das auf anhaltende starke Regenfälle zurückzuführen ist. Am Samstagnachmittag kam es zu einem Erdrutsch auf der Dolomitenachse zwischen San Vito di Cadore und Cortina d'Ampezzo. Nach mehr als zwei Stunden heftigen Regens löste sich ein gewaltiger Erdrutsch vom Marcora-Gipfel im Gebiet von Belluno. Der Einsturz verursachte ein heftiges Geräusch, das selbst im Zentrum von San Vito deutlich zu hören war.

Eine dichte Staubdecke legte sich auf die Staatsstraße 51 Alemagna. Einige Fahrzeuge wurden von der Wolke erfasst, was Angst unter den Autofahrern verursachte. Verletzt wurde niemand. Das Gebiet ist nicht neu in Bezug auf derartige Katastrophen: Im Juli 2009 kamen in der Ortschaft Cancia eine Mutter und ihr Sohn bei einem ähnlichen Unwetter ums Leben.

Zusammenfassung
  • Nach heftigen Unwettern in Venetien kam es in der Nacht zum Montag zu einem Erdrutsch in der Provinz Belluno, der die Staatsstraße 51 Alemagna vor Cortina d'Ampezzo blockierte und besonders die Gemeinde Borca di Cadore traf.
  • Rund zehn Personen waren in ihren Häusern eingeschlossen, mehrere Familien wurden evakuiert und verbrachten die Nacht bei Freunden, während Feuerwehrleute ununterbrochen arbeiteten, um die Häuser zu säubern und Bewohner zu retten.
  • Der Präsident der Region Venetien rief den Notstand aus, nachdem bereits am Samstag ein weiterer Erdrutsch auf der Dolomitenachse zwischen San Vito di Cadore und Cortina d'Ampezzo stattgefunden hatte.