EU sagt verbotenem Hunde- und Katzenhandel den Kampf an
Die "EU-Verordnung für das Wohlergehen von Hunden und Katzen und ihre Rückverfolgbarkeit" will dem Handel mit illegal gezüchteten und gehandelten und oft todkranken oder misshandelten Tieren einen Riegel vorschieben. Hunde und Katzen, die aus Drittländern zum Verkauf eingeführt werden, müssen vor ihrer Einreise in die EU mit einem Mikrochip versehen und anschließend in einer nationalen Datenbank registriert werden. Nichtkommerzielle Tiertransporte müssen vom Halter mindestens fünf Tage im Voraus in der EU-Datenbank angemeldet werden, um verdächtige Tierbewegungen aufzudecken.
Die Bedingungen, unter denen die Vierbeiner in europäischen Zuchteinrichtungen leben, sollen durch europaweite Mindeststandards verbessert werden. Dazu gehören klare Anforderungen an Haltung, Fütterung, Pflege, tierärztliche Betreuung sowie den Schutz vor Misshandlung. Weiters wird die Zucht zwischen engen Familienangehörigen und Kreuzungen mit Wildtieren verboten bzw. nur in Ausnahmefällen erlaubt. Die Regelungen zur Haltung von Zuchttieren sollen ausschließlich für professionelle Zuchtanstalten gelten, und nicht für Privathaushalte oder Bauernhofkatzen.
Laut EU-Angaben leben über 72 Millionen Hunde und 83 Millionen Katzen mit einem jährlichen Marktwert von 1,3 Milliarden Euro in der EU. Der Vorschlag der EU-Kommission war nicht unumstritten gewesen: Bei der Abstimmung im EU-Parlament hatte es zahlreiche Änderungsanträge gegeben; und auch der zuständige EU-Ausschuss hatte Änderungen am Kommissionsvorschlag angenommen, wie eine Aufweichung einer EU-weiten Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für alle Katzen. Die Vereinbarung muss sowohl vom Rat der Mitgliedsländer als auch vom Europäischen Parlament noch formell gebilligt werden, bevor sie in Kraft tritt.
Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten", die auch ein Büro in Brüssel hat, hat laut Aussendung jahrelang für diese Verbesserung lobbyiert: "Dies ist ein historischer Moment und der Anfang vom Ende des illegalen Handels mit Hunden und Katzen in der EU. Die neuen Maßnahmen erschweren es skrupellosen illegalen Züchter:innen und Händler:innen, aus dem Leid von Millionen von Tieren Profit zu schlagen und Konsument:innen zu betrügen. Ein wirklich großer Tag für den Tierschutz in Europa", sagte Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
Zusammenfassung
- Die EU hat sich auf strengere Regeln gegen den illegalen Handel mit Hunden und Katzen geeinigt, darunter eine verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung per Mikrochip sowie europaweite Mindeststandards für Züchter.
- Importierte Hunde und Katzen aus Drittländern müssen vor der Einreise in die EU gechippt und in einer nationalen Datenbank registriert werden, während nichtkommerzielle Tiertransporte mindestens fünf Tage vorher angemeldet werden müssen.
- Mit über 72 Millionen Hunden und 83 Millionen Katzen sowie einem jährlichen Marktwert von 1,3 Milliarden Euro gilt die Einigung als wichtiger Schritt, den auch die Tierschutzorganisation 'Vier Pfoten' als historischen Moment bezeichnet.
