APA/APA (dpa)/Peter Steffen

EU-Kommission warnt Mitgliedstaaten vor Nachlässigkeit

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Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten davor gewarnt, im Kampf gegen das Coronavirus nachzulassen. Die Behörde veröffentlichte am Mittwoch eine Mitteilung, um die EU auf "künftige Covid-19-Ausbrüche" vorzubereiten. Sie empfiehlt darin unter anderem eine Ausweitung der Corona-Tests und Kontaktverfolgung bei Infektionen.

Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten davor gewarnt, im Kampf gegen das Coronavirus nachzulassen. Die Behörde veröffentlichte am Mittwoch eine Mitteilung, um die EU auf "künftige Covid-19-Ausbrüche" vorzubereiten. Sie empfiehlt darin unter anderem eine Ausweitung der Corona-Tests und Kontaktverfolgung bei Infektionen.

Brüssel forderte die Mitgliedstaaten auch auf, die Möglichkeit der gemeinsamen Beschaffung von Schutzkleidung und Medikamenten zu nutzen sowie besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen zu schützen. "Jetzt ist nicht die Zeit, in unserer Wachsamkeit nachzulassen", erklärte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. "Das Virus zirkuliert noch immer." "Starkes und gemeinsames Handeln" sei nötig, um weitere große Ausbrüche zu verhindern und Europas Bürger zu schützen.

Die EU hat im Gesundheitsbereich kaum eigene Kompetenzen. Die Kommission fordert deshalb mit ihrer Mitteilung vor allem eine bessere Abstimmung, Informationspolitik und Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten. Angesichts von Befürchtungen einer zweiten Corona-Welle im Herbst empfiehlt sie den EU-Regierungen auch, Impfungen gegen die normale Grippe auszuweiten, "um zusätzlichen Druck auf die ohnehin bereits belasteten Gesundheitssysteme zu vermeiden".

Die EU wolle "die Lehren aus den vergangenen Monaten ziehen", erklärte Vize-Kommissionspräsident Margaritis Schinas. Durch gründliche Planung müsse "Improvisieren" in Zukunft vermieden werden. Ziel müsse "eine Stärkung der Vorsorge an allen Fronten" sein. Dabei gehe es auch darum, "den Binnenmarkt und seine Hauptfreiheiten zu erhalten und den Weg für eine wirtschaftliche und soziale Erholung zu ebnen".

Das in London ansässige Büro für investigativen Journalismus (TBIJ) veröffentlichte am Mittwoch eine detaillierte Darstellung der chaotischen Reaktion der EU und ihrer Mitgliedstaaten in den ersten Wochen der Pandemie. Sie führt unter anderem auf, dass nicht ausreichend Schutzkleidung zur Verfügung stand oder Regierungen ihren Export in andere EU-Staaten untersagten. Auch bei Grenzschließungen wegen der Virusausbreitung fehlte demnach ein abgestimmtes Vorgehen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Behörde veröffentlichte am Mittwoch eine Mitteilung, um die EU auf "künftige Covid-19-Ausbrüche" vorzubereiten.
  • Sie empfiehlt darin unter anderem eine Ausweitung der Corona-Tests und Kontaktverfolgung bei Infektionen.
  • Brüssel forderte die Mitgliedstaaten auch auf, die Möglichkeit der gemeinsamen Beschaffung von Schutzkleidung und Medikamenten zu nutzen sowie besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen zu schützen.

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