Eskalation zwischen Polizei und feiernden Jugendlichen am Karlsplatz

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Am Karlsplatz versammelten sich am Freitagabend nach Sperrstunde in den Lokalen zahlreiche Menschen. Die Corona-Sicherheitsmaßnahmen wurden nicht eingehalten. Als die Polizei den Platz räumte, kam es zu Auseinandersetzungen.

Nach der Sperrstunde für Lokale um 22 Uhr versammelten sich im Resselpark vor der Karlskirche am Freitagabend zahlreiche Menschen, darunter viele Jugendliche. Corona-Sicherheitsmaßnahmen wie Abstände wurden dabei mehrfach ignoriert. Laut Polizei soll es außerdem zu Sachbeschädigungen gekommen sein. Deshalb beschloss die Polizei, den Karlsplatz zu räumen.

Was genau beschädigt wurde, war vorerst noch nicht bekannt. Personen sollen auf die Statuen vor der Karlskirche geklettert. Die Polizei sei verpflichtet, bei strafrechltich relevanten Delikten einzuschreiten, hieß es von der LPD Wien.

Als Polizeibeamte in Schutzausrüstung und mit Schilden gegen 1.30 Uhr die Räumung des Karlsplatzes durchsetzen wollten, kam es zu Auseinandersetzungen, wie auch Fotos und Videos auf sozialen Netzwerken zeigen. Jugendliche warfen Flaschen auf die Beamten, diese antworteten laut Zeugen mit Pfefferspray.

Acht Polizeibeamte seien bei dem Einsatz verletzt worden, teilte die Polizei mit. Eine Beamtin bekam so viele Flaschen auf den Kopf, dass eine Gehirnerschütterung erlitt, obwohl sie einen Schutzhelm trug. Vier Menschen wurden festgenommen, es gab 67 Anzeigen.

Dazu verzeichnete die Exekutive vier gestohlene Kennzeichen von Streifenwägen und ein beschädigtes Dienstfahrzeug sowie eine Vielzahl von zerbrochenen Flaschen, Getränkedosen und sonstigen Abfällen.

Die Polizei behauptet, die Stimmung sei von "amtsbekannten Menschen aus dem linksradikalen Spektrum" angeheizt worden. In sozialen Netzwerken wurde wiederum der Polizei vorgeworfen, die Situation eskaliert zu haben. So schrieb der User "Christoph": "Es war am Karlsplatz wirklich friedlich. Vielleicht nicht durchgehend coronakonform. Aber friedlich. Bis die Polizei anrückte und alles eskalierte."

Nehammer verdächtigt "Aktivisten aus dem linksextremen Bereich"

Die Exekutive wies den Vorwurf der Eskalation zurück. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) verurteilte die Ausschreitungen. "Es ist völlig inakzeptabel und unverständlich, dass strafbare Handlungen gesetzt und die daraufhin einschreitenden Polizisten mit Glasflaschen oder pyrotechnischen beworfen und verletzt werden", beklagte er. Darüber hinaus ist er sich sicher, "dass Aktivistinnen und Aktivisten aus dem linksextremen Bereich als Drahtzieher dieser Attacken fungieren".

Auch entlang des Donaukanals feierten am Freitagabend zahlreiche Menschen. Zu Auseinandersetzungen mit der Polizei dürfte es dabei aber nicht gekommen sein. Jedoch soll es in den vergangenen Wochen bereits mehrfach vorgekommen sein, dass Partywütige in den Donaukanal gestürzt sind, wie "orf.at" berichtet.

Dieser Artikel wurde um 14:15 Uhr aktualisiert.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Karlsplatz versammelten sich am Freitagabend nach Sperrstunde in den Lokalen zahlreiche Menschen. Die Corona-Sicherheitsmaßnahmen wurden nicht eingehalten. Als die Polizei den Platz räumte kam es zu Auseinandersetzungen.
  • Nach der Sperrstunde für Lokale um 22 Uhr versammelten sich im Resselpark vor der Karlskirche am Freitagabend zahlreiche Menschen, darunter viele Jugendliche. Corona-Sicherheitsmaßnahmen wie Abstände wurden dabei offenbar vielfach ignoriert.
  • Corona-Sicherheitsmaßnahmen wie Abstände wurden dabei mehrfach ignoriert. Laut Polizei soll es außerdem zu Sachbeschädigungen gekommen sein. Deshalb beschloss die Polizei, den Karlsplatz zu räumen.
  • Was genau beschädigt wurde, war vorerst noch nicht bekannt. Personen sollen auf die Statuen vor der Karlskirche geklettert. Die Polizei sei verpflichtet, bei strafrechltich relevanten Delikten einzuschreiten, hieß es von der LPD Wien.
  • Als Polizeibeamte in Schutzausrüstung und mit Schilden die Räumung des Karlsplatzes durchsetzen wollten, kam es zu Auseinandersetzungen. Jugendliche warfen Flaschen auf die Beamten, diese antworteten zum Teil mit Pfefferspray.
  • Acht Polizeibeamte seien bei dem Einsatz verletzt worden, teilte die Polizei mit. Es habe zudem vier Festnahmen und mehrere Anzeigen gegeben.