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Stärke 4,4: Erdbeben rüttelte Niederösterreicher wach

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Im Raum Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) hat sich in der Nacht auf Donnerstag ein Erdbeben der Magnitude 4,4 ereignet.

Der Bezirk Neunkirchen ist in der Nacht auf Donnerstag Schauplatz eines Erdbebens der Magnitude 4,5 gewesen. Die Erschütterungen um 2.59 Uhr waren im Bereich des Epizentrums einen Kilometer nordöstlich des Ortes Semmering stark spürbar und die heftigsten in der Region in den vergangenen Jahren.

Bei Geosphere Austria (Österreichischer Erdbebendienst) gingen rund 3.200 Meldungen ein, in 160 Fällen wurde von leichten Schäden berichtet.

Risse im Verputz, aber "nichts Gröberes" 

Bei den Meldungen sei "nichts Gröberes" genannt worden, es gebe "keine größeren Bauschäden", betonte eine Sprecherin auf APA-Anfrage. In einer Aussendung wurden seitens Geosphere Austria Risse im Verputz bzw. ablösende Verputzteile von Wänden angeführt. Der Bebenherd sei mit fünf Kilometern "relativ seicht" gewesen. Zunächst war die Magnitude am Donnerstag mit 4,4 angegeben worden, am Vormittag wurde sie auf 4,5 erhöht.

Rund um das Epizentrum am Semmering waren die Erschütterungen stark spürbar. "Viele Personen sind erschrocken, einige flüchteten ins Freie", wurde in der Aussendung des Erdbebendienstes berichtet.

"Kästen haben gewackelt, Gläser haben geklirrt"

Kleine Gegenstände seien umgefallen, Bücher aus Regalen gestürzt, Möbel hätten sich bewegt. "Die Erschütterungen wurden auch in den Bundesländern Steiermark, Burgenland und Wien sowie in Oberösterreich bis Wels wahrgenommen."

Feuerwehreinsätze gab es infolge des Erdbebens nicht, sagte Neunkirchens Bezirkskommandant Josef Huber. In der betroffenen Region seien die Erschütterungen aber kurzzeitig intensiv verspürt worden. "Kästen haben gewackelt, Gläser haben geklirrt", schilderte Huber. Er selbst wohne rund 30 Kilometer vom Epizentrum entfernt, habe den "Rumpler" dennoch "massiv gehört".

Der Bezirk Neunkirchen war in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Schauplatz von Erdstößen, binnen drei Jahren wurden mehr als 40 verzeichnet. Am 30. März 2023 verursachte eine Magnitude von 4,2 im Raum Gloggnitz zahlreiche leichte Schäden.

Exakt zwei Jahr zuvor, am 30. März 2021, gab es bei Neunkirchen einen kräftigen Erdstoß. Die Magnitude wurde letztlich mit 4,6 angegeben.

Das stärkste Beben in der Region Semmering datiert laut Geosphere Austria vom 27. Oktober 1964 mit einer Magnitude von 5,3. Aufgrund der relativ großen Herdtiefe von etwa 15 Kilometern gab es damals keine größeren Gebäudeschäden. Die Erschütterungen vor knapp 60 Jahren wurden auch in Wien stark verspürt, es kam sogar zu einer Unterbrechung einer Vorstellung im Burgtheater.

ribbon Zusammenfassung
  • In der Nacht auf Donnerstag ereignete sich im Raum Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) ein Erdbeben der Magnitude 4,4.
  • Das Beben war laut GeoSphere Austria (Österreichischer Erdbebendienst) im Bereich des Epizentrums stark spürbar.
  • Es kann bei dieser Magnitude vereinzelt zu leichten Schäden kommen.