APA/APA (dpa)/Karl-Josef Hildenbrand

Ein Milliardär verursacht soviel CO2 wie eine Million Menschen

Die Investitionen eines Milliardärs sind genauso schädlich für das Klima wie eine Million Menschen, zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der britischen Wohltätigkeitsorganisation Oxfam.

In dem Bericht wurden die Investitionen von 125 der reichsten Milliardäre der Welt analysiert. Dem Bericht zufolge verursachen diese Investitionen jährlich durchschnittlich drei Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO) pro Person, was eine Million Mal höher ist als die durchschnittlichen 2,76 Tonnen COderjenigen, die zu den unteren 90 Prozent gehören.

CO-Fußabdruck wie Frankreich

Laut Oxfam entspreche der CO-Fußabdruck dieser "Investitionsemissionen" den Ländern, wie etwa Frankreich, Ägypten oder Argentinien.

Die Emissionen durch den Lebensstil der Milliardäre, ihrer Privatjets und Yachten seien bereits tausendmal höher als die des Durchschnittsbürgers, erklärte Manuel Schmitt, Referent für Soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland in einer Aussendung. Betrachte man zusätzlich die Emissionen aus ihren Investitionen, so sind ihre Kohlenstoffemissionen mehr als eine Million Mal höher, so Schmitt.

Kluft zwischen Nord und Süd

Unterschiedliche Bevölkerungsgruppen tragen generell unterschiedlich stark zum Klimawandel bei und sind vor allem unterschiedlich stark von dessen negativen Folgen betroffen. Daten zum weltweiten Emissionsausstoß zeigen, dass es vor allem Länder des Globalen Norden sind, die für den Großteil des weltweiten CO-Ausstoßes verantwortlich sind, während Länder des Globalen Südens nur einen Bruchteil dazu beitragen. Die Folgen des Klimawandels spüren jedoch in erste Linie zweitere.

Die Begriffe "Globaler Norden" und "Globaler Süden" sind dabei weniger geografisch zu verstehen, sondern sollen vor allem dazu dienen, Länder nach ihren jeweiligen ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Charakteristiken im globalen Kontext einzuordnen. Eine solche Trennung wurde das erste Mal in den 1980er-Jahren entworfen und zeigt, dass die Kluft zwischen reichen und armen Ländern recht zuverlässig, mit Ausnahme von Australien und Neuseeland, zwischen dem Norden und Süden der Erde liegt.

Meisten Emissionen aus China

Zu den weltweit größten Emittenten von CO zählen laut einem Bericht der EU-Kommission aus 2021 China, die USA, die 27 Mitgliedsstaaten der EU, Indien, Russland und Japan. Zusammen sind diese Länder laut dem Bericht für 67,8 Prozent der gesamten CO-Emissionen weltweit verantwortlich. Dem deutschen Statistischen Bundesamt zufolge waren die G20-Staaten für rund 80 Prozent der weltweiten absoluten CO-Emissionen verantwortlich. Demnach leisten Industrieländer den größten Beitrag zur Klimaveränderung, während Schwellenländer wie Indien und China dabei sind auf bzw. zu überholen.

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  • Die Investitionen eines Milliardärs sind genauso schädlich für das Klima wie eine Million Menschen, zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der britischen Wohltätigkeitsorganisation Oxfam.