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Suchtgift im Wert von 12,5 Mio. Euro: Drogenring gesprengt

Ein zehnköpfiger Drogenring soll in drei Bundesländern Rauschgift im Wert von etwa 12,5 Millionen Euro verkauft haben. Von Heroin bis Kokain war alles dabei, sie sollen auch Banken überfallen haben. Nun wurde ihnen das Handwerk gelegt.

Ein Drogenring soll in Niederösterreich, Wien und Oberösterreich Rauschgift mit einem Straßenverkaufswert von etwa 12,5 Millionen Euro vertickt haben. Jetzt wurde ihnen das Handwerk gelegt.

Konkret geht es um 163,5 Kilogramm Kokain, 2,5 Kilogramm Heroin, 25 Kilogramm Amphetamin 18,5 Kilogramm Cannabiskraut, 113 Gramm Methamphetamin und zwei Kilo Ketamin. Insgesamt gibt es zehn Beschuldigte, verkauft wurden die Drogen von Juli 2023 bis zum heurigen März.

Organisiert wurde der Handel laut Polizeiangaben vom Dienstag teils durch zwei Insassen der Justizanstalten Hirtenberg und Sonnberg.

Die beiden Gefangenen nutzten Handys, um sich auszutauschen, diese wurden mittlerweile sichergestellt und ausgewertet. Das Duo, ein 26-jähriger und ein 27-jähriger Österreicher, befindet sich nun in den Justizanstalten Stein und Wiener Neustadt in Haft.

Aktuell befinden sich laut Polizei insgesamt acht Beschuldigte in Justizanstalten, zwei Personen seien bedingt aus der Haft entlassen worden.

Bei Wohnungsdurchsuchungen wurden zahlreiche weitere Drogen sichergestellt: mehr als fünf Kilogramm Kokain, 760 Gramm Heroin, 4,3 Kilogramm Ketamin, etwas mehr als ein Kilo Cannabiskraut, 3,4 Kilogramm Amphetamin sowie 176 Gramm Methamphetamin. Der Straßenverkaufswert beträgt in diesem Fall 540.000 Euro. Entdeckt wurden zudem exakt 77.885 Euro an Bargeld.

Überfälle auf Banken und Tankstelle

Der Tätergruppe wurden auch insgesamt fünf Raubüberfälle auf Banken und eine Tankstelle in Wien nachgewiesen. Am 12. November des Vorjahres waren der 26-jährige Hauptbeschuldigte und eine 25 Jahre alte Komplizin in eine Kontrolle von Beamten der Polizeiinspektion Enns geraten.

Das damalige Geschehen wurde von der Exekutive per Aussendung als tumultartig beschrieben. Es sei zu "massivem Widerstand gegen die Staatsgewalt" gekommen, zwei Polizisten wurden verletzt. Zudem sei ein Sitz eines Streifenwagens angezündet worden.

Während die 25-Jährige festgenommen wurde, flüchtete der 26-Jährige in einem Pkw, den er einer zufällig anwesenden Person durch Drohungen mit einer Schusswaffe abgenommen hatte. In Gewahrsam genommen wurde der Beschuldigte letztlich am 15. Dezember 2023 gemeinsam mit drei Komplizen in Wien.

Mit dem sichergestellte Handy des anderen, 27 Jahren alten Hauptbeschuldigten, stellten Ermittler Kontakt zu einem 30-jährigen Bosnier her. Dieser wurde am 8. März in Wien beim Verkauf von zwei Kilo Kokain festgenommen.

In seiner Wohnung wurden 57.000 Euro Drogengeld und diverse Aufzeichnungen entdeckt. Der 30-Jährige steht der Landespolizeidirektion Niederösterreich zufolge "im dringenden Verdacht", von Jänner diesen Jahres an 146 Kilo Kokain in der Bundeshauptstadt vertickt zu haben.

Bei den weiteren Beschuldigten handelt es sich nach Angaben der Landespolizeidirektion Niederösterreich um sechs Männer im Alter von 19 bis 47 Jahren sowie um zwei 25 Jahre alte Frauen. Sie weisen österreichische, serbische und bosnische Staatsbürgerschaften auf.

Video: Immer mehr Drogen-Einsätze für Wiener Rettung

ribbon Zusammenfassung
  • Ein zehnköpfiger Drogenring soll in Niederösterreich, Wien und Oberösterreich Rauschgift im Wert von etwa 12,5 Millionen Euro etwa verkauft haben.
  • Organisiert wurde der Handel laut Polizeiangaben vom Dienstag teils durch zwei Insassen von Justizanstalten.
  • Der Tätergruppe wurden auch insgesamt fünf Raubüberfälle auf Banken und eine Tankstelle in Wien nachgewiesen.