Drogenhandel: Britische Großmutter darf Indonesien verlassen
Sie war 2013 auf Bali des Drogenhandels für schuldig befunden und zum Tode verurteilt worden. Zollbeamte hatten Kokain im Wert von schätzungsweise rund zwei Millionen Euro in einem doppelten Boden im Koffer der Britin gefunden, als sie 2012 mit einem Flug aus Thailand auf der indonesischen Urlaubsinsel landete.
Sie gab die Straftaten zu. Sie sagte aber aus, dass sie zu dem Schmuggel gezwungen worden sei. Ein Drogensyndikat habe gedroht, ihren Sohn zu töten, wenn sie das Kokain nicht nach Bali bringe. Der Fall der Großmutter ist in der Vergangenheit immer wieder Thema in den britischen Boulevardmedien gewesen. "Meine Hinrichtung steht unmittelbar bevor, und ich weiß, dass ich jeden Moment sterben könnte", schrieb sie beispielsweise 2015 der Zeitung "Mail on Sunday". "Ich habe begonnen, Abschiedsbriefe an meine Familienmitglieder zu schreiben."
Zusammen mit der Großmutter wurde auch für einen 35-jährigen Briten, der ebenfalls wegen Drogenhandels zum Tode verurteilt worden war, die Überstellung in sein Heimatland vereinbart. In Indonesien gelten besonders strenge Drogengesetze. Seit 2016 wurden dort aber keine Todesstrafen mehr vollstreckt. Nach Informationen einer Menschenrechtsgruppe sitzen mehr als 500 zum Tode verurteilte Menschen in Haft, unter ihnen rund 90 Ausländer.
Zusammenfassung
- Eine knapp 70-jährige britische Großmutter, die 2013 auf Bali wegen Drogenhandels zum Tode verurteilt wurde, darf nach mehr als zehn Jahren Haft aufgrund eines Rückführungsabkommens nach Großbritannien zurückkehren.
- 2012 wurden in ihrem Koffer Kokain im Wert von rund zwei Millionen Euro gefunden, wobei sie angab, von einem Drogensyndikat zum Schmuggel gezwungen worden zu sein.
- Auch ein 35-jähriger Brite, ebenfalls zum Tode verurteilt, darf zurückkehren, während in Indonesien weiterhin über 500 Menschen, darunter rund 90 Ausländer, in Todeszellen sitzen.