APA/APA (AFP)/ANGELA WEISS

"Dramatischer Anstieg" der Coronavirus-Fälle in New York

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Der Gouverneur des US-Bundesstaates New York schlägt angesichts stark steigender Infizierter in der Corona-Krise Alarm. Der "dramatische Anstieg" auf nun über 25.000 bestätigte Fälle in dem Bundesstaat sei "beunruhigend und astronomisch", sagte Andrew Cuomo am Dienstag in einer Pressekonferenz. In Spanien starben innerhalb von 24 Stunden 514 Menschen durch das Virus.

Der Gouverneur des US-Bundesstaates New York schlägt angesichts stark steigender Infizierter in der Corona-Krise Alarm. Der "dramatische Anstieg" auf nun über 25.000 bestätigte Fälle in dem Bundesstaat sei "beunruhigend und astronomisch", sagte Andrew Cuomo am Dienstag in einer Pressekonferenz. In Spanien starben innerhalb von 24 Stunden 514 Menschen durch das Virus.

Im Moment verdoppelten sich die Zahlen in New York alle drei Tage, die Mittel der Behörden seien mit den Ausgangsbeschränkungen weitgehend erschöpft. "Wir verlangsamen (die Ausbreitung) nicht und die Beschleunigung passiert von selbst". Cuomo zufolge könnte der Höhepunkt der Infektionen in der Stadt in zwei bis drei Wochen erreicht sein, bis dann würden etwa 140.000 Betten gebraucht.

Cuomo sagte, er habe kein Problem damit, die Schlafsäle von Universitäten oder Hotels zu Krankenhäusern umzufunktionieren: "Ich werde diesen Staat auf den Kopf stellen". Er appellierte dabei an die Regierung in Washington, dem Staat sonst nicht erhältliche Beatmungsgeräte aus dessen Reserve zur Verfügung zu stellen. Bisher gebe es im Bundesstaat 7.000 - es würden aber 30.000 benötigt. Er nahm direkten Bezug auf die Aussagen von US-Präsident Donald Trump, der die baldige Erholung der Wirtschaft ankündigte und ein Ende der geltenden Beschränkungen andeutete: "Kein Amerikaner wird sagen: "Bring die Wirtschaft für den Verlust von Menschenleben in Gang"", so der Gouverneur.

New York mit der gleichnamigen Millionenmetropole ist den Zahlen zufolge mit Abstand am schwersten von der Krise betroffen. Die Infizierungen sind weit höher als in jedem anderen Bundesstaat. Mehr als 100 Menschen sind dort nach einer Infektion mit dem Virus bereits gestorben. Alle nicht-überlebenswichtigen Unternehmen dürfen ihre Mitarbeiter nur noch von zu Hause aus arbeiten lassen - und die Bewohner des Bundesstaates sollen soweit wie möglich zu Hause bleiben. Restaurants, Bars, Schulen, Museen und Broadwayshows sind geschlossen.

Die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus stieg in Spanien auf fast 2.700. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen erhöhte sich den Angaben zufolge um fast 20 Prozent auf knapp 40.000, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Spanien ist nach Italien das am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa. Die Hauptstadt-Region Madrid ist mit 1.535 Toten und mehr als 12.350 Infektionsfällen am stärksten betroffen. Angesichts der dramatischen Entwicklung will die Regierung die landesweite Ausgangssperre bis zum 11. April verlängern. Regierungschef Pedro Sanchez will dem Parlament am Dienstag einen entsprechenden Antrag vorlegen.

Bereits seit dem 14. März gelten in Spanien weitreichende Ausgangsbeschränkungen. Die 46 Millionen Einwohner dürfen ihr Zuhause nur verlassen, um zur Arbeit zu gelangen, Einkäufe zu erledigen, Medikamente zu besorgen oder mit dem Hund Gassi zu gehen.

In Madrid wird wegen der rapide zunehmenden Zahl der Corona-Toten eine Eishalle zum Leichenhaus umfunktioniert. Die ersten Särge würden nach Abschluss der Vorbereitungen dort wohl schon im Laufe des Tages eintreffen, sagte der Bürgermeister der spanischen Hauptstadt, Jose Luis Martinez-Almeida. "Es war eine schmerzhafte Entscheidung, die aber nötig war, weil die Bestattungsunternehmen überlastet sind", so der konservative Politiker. Wie lange die Leichen auf der 1.800 Quadratmeter großen Eisfläche des "Palacio de Hielo", des "Eispalastes", aufgebahrt werden müssten, könne man nicht sagen.

Die Zahl der erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus stieg in Südkorea wieder leicht an. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilten, wurden am Montag 76 neue Fälle festgestellt - nach 64 am Sonntag. Die Gesamtzahl stieg damit auf nunmehr über 9.000. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem Sars-CoV-2-Erreger in Verbindung gebracht werden, kletterte um neun auf 120.

In Belgien stieg die Zahl der Coronavirus-Toten deutlich an. Nach neuesten Zählungen schnellte die Zahl von 34 auf 122 nach oben. Zuletzt lagen 1.859 Patienten mit Covid-19 in Krankenhäusern, 381 von ihnen auf Intensivstationen. Vier Prozent der inzwischen 4.269 Infizierten im Land seien Ärzte und Pflegekräfte.

In Südkorea hatte sich im März nach dem Höhepunkt Ende Februar mit über 900 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden ein deutlicher Abwärtstrend eingestellt. Doch Sorgen bereiten den Behörden nach wie vor lokale Häufungen von Fällen sowie eine wachsende Zahl von Infizierten, die aus dem Ausland eintreffen. Am Montag wurden den Angaben zufolge 20 ankommende Personen positiv auf das Virus getestet. Von allen Ankommenden aus Europa, für die verschärfte Einreisebestimmungen gelten, seien etwa 90 Prozent Südkoreaner.

Europaweit stieg die Zahl der offiziell gemeldeten Coronavirus-Infektionsfälle auf mehr als 200.000. Mehr als die Hälfte der Fälle wurden in Italien und Spanien registriert, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP vom Dienstag ergab. Die Zahl der Todesfälle stieg europaweit auf über 10.700.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Gouverneur des US-Bundesstaates New York schlägt angesichts stark steigender Infizierter in der Corona-Krise Alarm.
  • Der "dramatische Anstieg" auf nun über 25.000 bestätigte Fälle in dem Bundesstaat sei "beunruhigend und astronomisch", sagte Andrew Cuomo am Dienstag in einer Pressekonferenz.
  • In Spanien starben innerhalb von 24 Stunden 514 Menschen durch das Virus.
  • In Belgien stieg die Zahl der Coronavirus-Toten deutlich an.

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