APA/ROLAND SCHLAGER

Faßmann will Schulschließungen individuell beurteilen

0

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) will bei Schulschließungen jeden Einzelfall beurteilen. Einen Automatismus auf Basis regionaler Sieben-Tages-Inzidenzen will Faßmann nicht.

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) ist gegen einen Automatismus, dass bei hohen Sieben-Tages-Inzidenzen die Schulen in einer Region oder einem Bundesland geschlossen werden. Hier müsse jeder Einzelfall beurteilt und die Quelle der hohen Inzidenz berücksichtigt werden, sagte er am Sonntag in der "ORF-Pressestunde". So sei etwa im Falle von Tamsweg (Inzidenz von 340) mit den Salzburger Behörden zu klären, ob der für 15. Februar geplante Präsenz-Schulstart möglich ist.

Keine Festlegung bei Umgang mit Tiroler Schulen

In der Frage, ob die Schulen in Tirol aufgrund des Risikos durch die südafrikanische Virusmutation geschlossen bleiben sollen, wollte Faßmann sich noch nicht festlegen. Durch die einwöchigen Semesterferien habe man hier noch etwas Beobachtungszeit und werde mit der Tiroler Landesregierung, Bildungsdirektion und Gesundheitsbehörde das weitere Vorgehen besprechen. Faßmann betonte allerdings, dass es an den Schulen ein umfangreiches Sicherheitskonzept gebe, das durch die regelmäßigen Testungen möglicherweise sogar zu einer Verringerung der Infektionszahlen führen könnte.

Vereinheitlichung von Vorgaben für Schüler und Lehrer

Dass diese Testungen zwar grundsätzlich freiwillig sind, aber anders als ursprünglich angekündigt nur getestete Schüler am Präsenzunterricht teilnehmen dürfen, verteidigte Faßmann: Bei einer Inzidenz von 100 sei ein Präsenzunterricht unter dem Gesichtspunkt des Gesundheitsschutzes nicht anders möglich.

Bei den unterschiedlichen Test- und Maskenvorgaben für Schüler und Lehrer strebt Faßmann eine Vereinheitlichung an. Derzeit müssen Lehrer nur einmal pro Woche am Berufsgruppentest teilnehmen, Volksschüler allerdings zwei Mal die Selbsttests durchführen. Außerdem können Lehrer, die den Test verweigern, mit FFP2-Maske unterrichten, während Schüler ohne Test nicht in die Schule kommen dürfen und Schüler über 14 auch dann eine FFP2-Maske tragen müssen, wenn sie getestet sind. "Wir dürfen hier nicht mit zweierlei Maß messen", betonte Faßmann. Er sei dazu gerade im Austausch mit dem Gesundheitsministerium, um die entsprechenden Verordnungen anzupassen.

Faßmann stellt Rückkehr an Unis in Aussicht

Geht es nach Faßmann, könnten Testungen auch Studenten eine fallweise Rückkehr an die Hochschulen, die seit einem Jahr weitgehend nur Fernlehre anbieten, ermöglichen: So sei vorstellbar, dass man nach einem Test Blocklehrveranstaltungen oder kleinere Lehrveranstaltungen besuchen könnte. Bei Bedarf würde es für die Unis hier auch finanzielle Unterstützung für die Hochschulen geben.

Abhängig von den Zahlen zur Prüfungsaktivität kann sich der Minister auch vorstellen, den Studenten noch einmal ein "neutrales Semester" zu ermöglichen, damit diese im Falle von pandemiebedingten Studienzeitverzögerungen nicht um die Studienbeihilfe oder andere Beihilfen umfallen.

ribbon Zusammenfassung
  • Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) ist gegen einen Automatismus, dass bei hohen Sieben-Tages-Inzidenzen die Schulen in einer Region oder einem Bundesland geschlossen werden.
  • Hier müsse jeder Einzelfall beurteilt und die Quelle der hohen Inzidenz berücksichtigt werden, sagte er am Sonntag in der ORF-"Pressestunde".
  • In der Frage, ob die Schulen in Tirol aufgrund des Risikos durch die südafrikanische Virusmutation geschlossen bleiben sollen, wollte Faßmann sich noch nicht festlegen.
  • Bei den unterschiedlichen Test- und Maskenvorgaben für Schüler und Lehrer strebt Faßmann eine Vereinheitlichung an.

Mehr aus Chronik