Caritas-Wien-Chef hilft an der Grenze: Frauen, Kinder, Alte kommen geschwächt bei bitterer Kälte an

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Caritas-Wien-Geschäftsführer Klaus Schwertner hilft an der slowakisch-ukrainischen Grenze Flüchtlingen. Dort sei man 24 Stunden am Helfen, Frauen und Kinder kämen vom Krieg und der Flucht gezeichnet an.

Am Dienstag in der Früh sei man in Wien gestartet, beschreibt Schwertner im Newsroom LIVE, nach sechseinhalb Stunden Fahrzeit sei man nun an der slowakisch-ukrainischen Grenze. Bei der Ankunft habe man vor allem Windeln, Babynahrung, Winterjacken, Suppen und andere, dringend gebrauchte Hilfsgüter an die Kollegen der Caritas Slowakei übergeben. "Es kommen ja laufend Menschen über die Grenze und werden hier versorgt und die Situation ist wirklich dramatisch", machte sich Schwertner ein Bild von der Lage vor Ort. 

"Ich stehe in einem Lager, das in einer Pfarre eingerichtet wurde, wo freiwillige Sachspenden sortieren. Es gibt Zelte, die aufgestellt wurden und ich komme gerade unmittelbar von der nur wenige hundert Meter entfernten Grenze zurück. Dort ist die lokale Caritas mit dutzenden Freiwilligen im Einsatz, 24 Stunden am Tag." Man empfange die Menschen, die über die Grenze kommen, teilweise mit Bussen, teilweise mit Privat-PKW oder auch zu Fuß. 

Gerade eben seien Studierende aus anderen Ländern in einem von Botschaften organisierten Transport gekommen, "aber es kommen viele Frauen und Kindern und vor allem ältere Menschen an, denen man wirklich ansieht, wie schlimm die Situation sein muss, die ihre Väter oder Männer zurückgelassen haben." 

Geflüchtete Mutter: Raketenflug war wie im Computerspiel, dann kam der Einschlag

Eine junge Mutter mit ihrer vierjährigen Tochter habe ihm erzählt, wie unvorstellbar die Situation in der Ukraine sei. Als sie in Kiew die Raketen fliegen sah, sei ihr das wie in einem Computerspiel vorgekommen. Und dann, als die Einschläge kamen, sei ihr bewusst geworden, dass das die traurige Realität ist. Dazu käme die Ungewissheit, wie es weitergehen soll, wie lange dieser Krieg dauert. 

Die Hilfsbereitschaft in der Slowakei sei groß, die Hilfe werde professionell organisiert. "Es gibt viele Menschen aus der Bevölkerung, die sich als Freiwillige engagieren. Es sind mehrere Organisationen vor Ort, auch UN-Organisationen."

Bittere Kälte: Menschen sind geschwächt 

Bei bitterer Kälte und Minusgraden bekämen die Ankommenden heißen Tee und Decken, um sich aufzuwärmen. "Und dann stehen Busse bereit, die sie entweder in Quartiere hier in der Slowakei bringen oder auch in andere europäische Länder." Man wüsste aber nicht, wie sich die Situation weiterentwickelt. An den Grenzen bilden sich lange Schlangen, die Menschen warten Stunden, manchmal Tage, um die Grenze überqueren zu können. Man sehe den Menschen an, wie geschwächt aber auch erleichtert sie sind, endlich in Sicherheit zu sein.

"Wir werden langen Atem brauchen"

"Die Caritas hilft aber nicht nur vor Ort. Auch in Wien laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren." Man Helfe vor Ort mit 1.00o Helferinnen und Helfern. Diese und ihre Familien seien auch selbst vom Krieg betroffen. In den Nachbarländern würden Ankommende empfangen und in Österreich gebe es Kooperationen mit Bund und Ländern. "Wir werden wirklich einen langen Atem in der Hilfe brauchen und das muss uns bewusst sein. Wie lange, das weiß niemand zur Stunde."

 

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  • Caritas-Wien-Geschäftsführer Klaus Schwertner hilft an der slowakisch-ukrainischen Grenze Flüchtlingen. Dort sei man 24 Stunden am Helfen, Frauen und Kinder kämen vom Krieg und der Flucht gezeichnet an.

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