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Brände zerstören bereits 31.000 Hektar Fläche in Italien

27. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Italien ist erneut stark mit Waldbränden konfrontiert. Zwischen 1. Jänner und 18. Juli 2025 wurden im ganzen Land insgesamt 653 Brände registriert, die eine Fläche von 30.988 Hektar zerstörten - das entspricht etwa 43.400 Fußballfeldern. Damit brannten im Durchschnitt 3,3 Feuer pro Tag, wobei pro Brand rund 47,5 Hektar Fläche verwüstet wurden. Besonders stark betroffen sind der Süden Italiens sowie die Inseln Sardinien und Sizilien.

Die Zahlen stammen aus dem neuen Bericht "L'Italia in fumo" ("Italien in Rauch") der Umweltorganisation Legambiente. Darin fordert die Organisation dringend politische Maßnahmen, um bestehende Mängel bei Vorbeugung und Kontrolle zu beheben. Außerdem sollen mit einem Maßnahmenpaket die Zuständigkeiten zwischen Staat, Regionen und lokalen Behörden besser koordiniert werden. Derzeit fehle es an einer einheitlichen, integrierten Strategie zur Brandbekämpfung, bemängelt Legambiente.

Der Bericht basiert auf Daten des Europäischen Waldbrandinformationssystems EFFIS und zeigt, dass von den fast 31.000 verbrannten Hektar rund 18.115 Hektar auf natürliche Flächen wie Wälder entfallen. Weitere 12.733 Hektar betrafen landwirtschaftlich genutzte Flächen, 120 Hektar künstlich genutzte Zonen wie etwa Infrastruktur und sieben Hektar andere Gebiete.

Am stärksten betroffen war der Süden: Sechs Regionen führen die Rangliste der zerstörten Flächen an. Die traurige Spitzenposition nimmt dabei Sizilien ein, wo 16.938 Hektar bei 248 Bränden verbrannten. Es folgen Kalabrien mit 3.633 Hektar bei 178 Bränden, Apulien mit 3.622 Hektar bei 69 Bränden sowie Basilikata mit 2.121 Hektar, die in nur 13 Bränden verloren gingen - was einem Durchschnitt von über 163 Hektar pro Brand entspricht, dem höchsten Wert im Land. Auch Kampanien (1.826 Hektar bei 77 Bränden) und Sardinien (1.465 Hektar bei 19 Bränden) sind schwer betroffen.

In Mittel- und Norditalien litt vor allem das Latium mit 696 Hektar bei 28 Bränden. Die autonome Provinz Bozen in Südtirol verzeichnete 216 Hektar Verlust durch lediglich drei Brände. Auch die Lombardei wird unter den betroffenen Regionen genannt.

Aufruf zu strukturellen Lösungen

Legambiente appelliert an die Regierung, die Ursachen dieser Entwicklung ernsthaft anzugehen und strukturelle Lösungen in die Wege zu leiten, um den wachsenden Herausforderungen durch Klimawandel, Trockenheit und fehlende Präventionsmaßnahmen besser zu begegnen.

Zusammenfassung
  • In Italien wurden zwischen 1. Jänner und 18. Juli 2025 insgesamt 653 Brände registriert, die eine Fläche von 30.988 Hektar – etwa 43.400 Fußballfelder – zerstörten.
  • Besonders betroffen sind der Süden Italiens und die Inseln, wobei Sizilien mit 16.938 Hektar bei 248 Bränden die traurige Spitzenposition einnimmt, gefolgt von Kalabrien, Apulien und Basilikata.
  • Die Umweltorganisation Legambiente fordert angesichts der Zahlen dringend koordinierte politische Maßnahmen und strukturelle Lösungen, um den Herausforderungen durch Klimawandel, Trockenheit und fehlende Prävention zu begegnen.