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Bisher rund 11.000 Familien mit "Frühen Hilfen" begleitet

Mit dem Programm "Frühe Hilfen" sind in Österreich seit 2015 rund 11.000 längerfristige Begleitungen von Familien in belasteten Lebenssituationen durchgeführt worden. So wurden inklusive der Kinder ca. 40.000 Personen betreut. Von Mitte 2022 bis Anfang 2024 kamen 15 Millionen Euro aus dem EU-Programm "NextGenerationEU" hinzu, wodurch mehr Familien erreicht wurden und der österreichweite Ausbau gelang. Das Projekt läuft seit 1. Jänner dank Zusagen im Finanzausgleich weiter.

Mit den neben den nationalen Mitteln zusätzlich bereitgestellten EU-Geldern wurden rund 2.000 der erreichten Familien in Österreich längerfristig begleitet und weitere mehr als 500 kurzfristig unterstützt. Mehr als 8.000 Personen konnten damit das Angebot der "Frühen Hilfen" von Mitte 2022 bis Anfang 2024 zusätzlich nutzen, etwas mehr als die Hälfte davon Kinder. Diese Zahlen wurden am Dienstag in Wien bei einer vom "Nationalen Zentrum Frühe Hilfen" an der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) organisierten Abschlussveranstaltung zu den durch "NextGenerationEU" bereitgestellten Investitionen präsentiert.

Erreicht wurden demnach zu 60 Prozent armutsgefährdete Familien, 19 Prozent Ein-Eltern-Familien, sowie ebenfalls deutlich vermehrt im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung Mütter mit eher geringerer Bildung oder Migrationsgeschichte. Mehr als die Hälfte der Familien meldete sich selbst bei den "Frühen Hilfen" - häufig wegen Belastungen in Hinblick auf die psychosoziale Gesundheit, die finanzielle Lage oder ein fehlendes soziales Netzwerk, wurde zum Zeitraum der Unterstützung aus dem EU-Programm Bilanz gezogen.

Den "Frühen Hilfen" gelang es laut GÖG in vielen Bereichen die Situation der Familien zu verbessern, allen voran bezogen auf Elternkompetenz und Eltern-Kind-Beziehung, Gesundheit, soziales Netzwerk, Alltag und Zukunftsperspektiven. Die Familien seien in Rückmeldungen sehr zufrieden mit dem Angebot. Im Jahr 2009 war in Vorarlberg das erste Modellprojekt zu "Frühen Hilfen" in Österreich gestartet. Ab 2015 wurden in Kooperation von Bund, Ländern und Sozialversicherungsträgern in vielen Regionen "Frühe Hilfen"-Netzwerke aufgebaut. Seit September 2023 können Familien in allen österreichischen Bezirken das Angebot nutzen.

"Mit dem Projekt 'Frühe Hilfen' leisten wir einen wichtigen Beitrag, damit alle Kinder in unserer Gesellschaft die gleichen Chancen auf ein gutes und gesundes Leben haben", betonte Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne). "Mit frühzeitiger Unterstützung können wir verhindern, dass Probleme von einer Generation auf die nächste weitergegeben werden. Denn gerade in der frühen Kindheit legen wir die Basis für Entwicklungschancen und damit lebenslange Gesundheit und Lebensqualität."

Bund, Länder und Sozialversicherungsträger haben im Finanzausgleich vereinbart, das flächendeckende Angebot der "Frühen Hilfen" gemeinsam weiter zu finanzieren. Eine entsprechende Vereinbarung trat mit 1. Jänner 2024 in Kraft - durch eine gemeinsame Drittelfinanzierung stehen bis 2028 jährlich 21 Millionen Euro für die Frühen Hilfen bereit.

"Es ist die gemeinsame Verantwortung von Gesellschaft und Politik, ein wohlbehütetes Aufwachsen zu ermöglichen", sagte Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) laut vorbereitetem Statement bei der Veranstaltung am Dienstag. "Vor allem die alltagspraktische Unterstützung leistet dabei einen immensen Beitrag, um die Elternkompetenzen zu verbessern."

( S E R V I C E - Informationen über das Programm unter www.fruehehilfen.at )

ribbon Zusammenfassung
  • Seit 2015 wurden in Österreich etwa 11.000 Familien durch das Unterstützungsprogramm 'Frühe Hilfen' längerfristig begleitet, insgesamt profitierten rund 40.000 Personen, inklusive Kinder, von dem Angebot.
  • Mit zusätzlichen Mitteln aus dem EU-Programm 'NextGenerationEU' konnten von Mitte 2022 bis Anfang 2024 über 8.000 weitere Personen erreicht werden, wobei der Schwerpunkt auf armutsgefährdeten und Ein-Eltern-Familien lag.
  • Die kontinuierliche Finanzierung des Programms ist durch eine Vereinbarung im Finanzausgleich gesichert, wodurch jährlich 21 Millionen Euro bis 2028 zur Verfügung stehen, um allen Kindern gleiche Chancen auf ein gutes Leben zu ermöglichen.