Bedingte Haft für Burschen wegen Attacke auf 13-Jährige
Das Opfer erlitt durch den Angriff eine Schürfwunde an der Stirn und mehrere Hämatome am ganzen Körper, auch Brille und Jacke wurden beschädigt. Nach der Attacke habe der Angeklagte offenbar zu verstehen gegeben, niemandem davon etwas zu erzählen, da es sonst beim nächsten Mal noch schlimmer werde.
Die zwei Freundinnen des Angeklagten sind am Dienstag aber nicht mit ihm vor Gericht gestanden, da sie einem außergerichtlichen Tatausgleich zugestimmt haben. Mit Einwilligung des Opfers wurde ihr Verfahren diversionell erledigt. Auch der Angeklagte hatte dieses Angebot erhalten, war jedoch nicht zu den vereinbarten Gesprächsterminen beim Verein Neustart erschienen. "Ich habe davon nichts gewusst", sagte er. Die Mutter versicherte, ein entsprechendes Einschreiben vom Verein sei nicht angekommen. Die Staatsanwaltschaft hat jedenfalls gegen ihren Sohn dann Strafantrag eingebracht.
Der Angeklagte wusste aber nicht mehr genau, ob er das Opfer via Instagram derart massiv bedroht habe, vielmehr hätten sich alle gegenseitig im Streit wüst beschimpft, hieß es im Prozess. Er gab zwar zu, das Mädchen und dessen Familie beleidigt zu haben, konnte sich aber nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern.
Treffen artete in Schlägerei aus
Am darauffolgenden Tag habe man sich mit dem Opfer verabredet, es kam auch zu dem Treffen. Es sei ausgemacht gewesen, miteinander zu reden - und das, obwohl sich alle zuvor so beleidigt hätten, fand die Richterin die Begründung "wenig glaubhaft". Tatsächlich artete dann alles in eine Schlägerei aus.
Der Angeklagte gab zu, das Opfer an den Haaren gezogen zu haben. "Ich bereue das, es tut mir leid", sagte er. Geschlagen und getreten habe er nicht direkt. Die Richterin stellte jedoch klar: "Wenn drei gleichzeitig auf einen einschlagen, haften alle drei für die Verletzung."
Zusammenfassung
- Ein 15-Jähriger wurde am Dienstag am Landesgericht Linz wegen gefährlicher Drohung und Körperverletzung zu sechs Wochen bedingter Haft mit dreijähriger Probezeit verurteilt.
- Gemeinsam mit zwei Freundinnen hatte der Bursche einer 13-Jährigen via Instagram mit dem Tod gedroht und sie tags darauf an den Haaren zu Boden gezerrt, geschlagen und getreten, wobei das Opfer Schürfwunden, Hämatome sowie beschädigte Kleidung erlitt.
- Die beiden Freundinnen wurden diversionell behandelt, während der Angeklagte das Angebot zum Tatausgleich verpasste und im Prozess zugab, das Mädchen beleidigt und an den Haaren gezogen zu haben.