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Arzt in Frankreich wegen Tötung von Patienten schuldig

Heute, 09:24 · Lesedauer 1 min

Ein ehemaliger Narkose-Arzt ist in Frankreich wegen der Vergiftung von 30 Patienten zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Frédéric Péchier könne frühestens nach 22 Jahren eine Hafterleichterung beantragen, urteilte das Gericht im ostfranzösischen Besançon am Donnerstag. Das Gericht entsprach damit den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Zwölf der vergifteten Patienten waren gestorben. Péchier hatte vor Gericht bis zuletzt seine Unschuld beteuert.

"Ich bin kein Vergifter. Ich habe mich immer an den Eid des Hippokrates gehalten", hatte er bei seiner abschließenden Stellungnahme erklärt. Seine Anwälte hatten den Freispruch ihres Mandanten gefordert und auf eine ihrer Ansicht nach nicht ausreichende Beweislage verwiesen.

Nach Einschätzung des Gerichts vergiftete Péchier zwischen 2008 und 2017 in zwei Kliniken in Besançon insgesamt 30 Patienten im Alter zwischen vier und 89 Jahren. Dazu versetzte er Infusionen vor Operationen mit schädlichen Substanzen, die bei den Patienten einen Herzstillstand auslösten.

Auf diese Weise habe er Kollegen schaden wollen, mit denen er im Konflikt lag, erklärte die Staatsanwaltschaft. Er habe die Niederlagen der anderen Ärzte als Genugtuung empfunden. Mehrfach habe er im letzten Moment selber eingegriffen und Patienten gerettet, um sein Image als Koryphäe zu stärken.

Zusammenfassung
  • Ein ehemaliger Narkose-Arzt in Frankreich ist wegen der Vergiftung von 30 Patienten, von denen zwölf starben, zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
  • Frédéric Péchier kann frühestens nach 22 Jahren eine Hafterleichterung beantragen, nachdem das Gericht in Besançon den Forderungen der Staatsanwaltschaft entsprach.
  • Die Vergiftungen ereigneten sich zwischen 2008 und 2017 an Patienten im Alter zwischen vier und 89 Jahren, wobei Péchier laut Staatsanwaltschaft Kollegen schaden und sein eigenes Ansehen stärken wollte.