Amphibien durch Hitzewellen und Dürren gefährdet
"Bereits die Hälfte der in Mitteleuropa heimischen Echten Salamander ist heute zunehmend Dürreperioden ausgesetzt - und das wird sich in Zukunft wahrscheinlich noch verschärfen", sagte Mitautorin Lisa Schulte von der Goethe-Universität Frankfurt. Zu den Echten Salamandern zählen unter anderem der Feuersalamander, der Alpensalamander und der Teichmolch.
Die Forschenden um Evan Twomey von der Goethe-Universität hatten globale Wetterdaten der letzten 40 Jahre zu Hitzewellen, Kälteperioden und Dürren in Bezug zur geografischen Verbreitung von mehr als 7.000 Amphibienarten und ihrem Gefährdungsstatus auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) gesetzt. Dort, wo es mehr Hitzewellen und Dürren gab, verschlechterte sich demnach der Bedrohungsstatus der Amphibien seit 2004 merklich. "Die Abhängigkeit der Amphibien von temporären Feuchtgebieten zur Fortpflanzung macht sie besonders verwundbar gegenüber Dürren und Temperaturverschiebungen, die ihre Brutgebiete vorzeitig austrocknen lassen", erklärte Twomey.
Derzeit sind auf der Roten Liste rund 40 Prozent der bekannten Amphibienarten als vom Aussterben bedroht eingestuft. Zu den Ursachen zählen Experten neben den klimatischen Veränderungen Lebensraumverlust, Krankheiten und Umweltverschmutzung. Amphibienarten sind in der Regel auf Süßwasser oder feuchte terrestrische Lebensräume angewiesen.
(S E R V I C E - Studie unter https://go.apa.at/CWJWC3Rf)
Zusammenfassung
- Rund 40 Prozent der bekannten Amphibienarten sind laut Roter Liste vom Aussterben bedroht, wobei extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen und Dürren die Lage weiter verschärfen.
- In Mitteleuropa sind insbesondere Echte Salamander betroffen, von denen etwa die Hälfte heute zunehmend Dürreperioden ausgesetzt ist.
- Eine Studie der Goethe-Universität Frankfurt analysierte globale Wetterdaten der letzten 40 Jahre und stellte fest, dass sich der Bedrohungsstatus von Amphibienarten in Regionen mit mehr Hitzewellen und Dürren seit 2004 merklich verschlechtert hat.