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7.000 Schritte pro Tag reichen für Gesundheit

31. Juli 2025 · Lesedauer 3 min

Mehr physische Aktivität ist auf jeden Fall besser als ein bloß sitzender Lebensstil. Doch das alte "inoffizielle" Ziel von 10.000 Schritten pro Tag muss nicht erreicht werden. Ein internationales Wissenschafterteam hat herausgefunden, dass die wichtigsten positiven Gesundheitsauswirkungen auch schon bei 7.000 Schritten täglich eintreten: weniger Sterblichkeit, weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vieles mehr.

"Obwohl 10.000 Schritte pro Tag immer noch ein praktikables Ziel für diejenigen sein können, die aktiver sind, sind 7.000 Schritte pro Tag mit klinisch bedeutsamen Verbesserungen der gesundheitlichen Ergebnisse verbunden und könnten ein realistischeres und leichter erreichbares Ziel für manche Menschen sein", schrieben jetzt die internationalen Autoren einer systematischen Auswertung und neuerlichen Analyse der aktuellen wissenschaftlichen Literatur zum Thema "Tägliche Schritte und gesundheitliche Konsequenzen bei Erwachsenen", die jetzt in "The Lancet Public Health" erschienen ist.

Der australische Sozialmediziner Ding Ding (Medizinische Fakultät der Universität Sydney) und seine Co-Autoren aus Spanien, Großbritannien und Norwegen haben die wissenschaftlichen Studien analysiert, die zwischen Anfang 2014 und Mitte Februar 2025 zu der Frage erschienen sind, wie sich die täglich absolvierte Schrittzahl auf die Gesundheit der Menschen auswirkt. Damit sollten auch Defizite im bisherigen Wissen zu dem Thema beseitigt werden. Die Wissenschafter in ihrer Publikation (https://doi.org/10.1016/S2468-2667(25)00164-1): "Trotz des raschen Anstiegs der Beweise aus dem vergangenen Jahrzehnt zu täglich absolvierten Schritten und deren gesundheitlichen Ergebnissen konzentrierten sich die bestehenden systematischen Überprüfungen in erster Linie auf wenige Ergebnisse, wie die Gesamtmortalität (Sterblichkeit aus allen Ursachen; Anm.)."

Die Forscher gruben insgesamt 57 publizierte wissenschaftliche Arbeiten zu dem Thema aus. 31 der Untersuchungen wurden in die gemeinsame Re-Analyse aufgenommen. Verglichen mit einem Gehpensum von täglich 2.000 Schritten zeigte sich, dass die positiven Auswirkungen in einem Bereich von 5.000 bis 7.000 Schritten täglich einsetzten. "Zunächst waren sogar bescheidene tägliche Schrittzahlen mit gesundheitlichen Vorteilen verbunden. Zweitens waren 7.000 Schritte pro Tag mit erheblichen Risikoreduktionen in den meisten Ergebnissen verbunden, verglichen mit 2.000 Schritten pro Tag. Drittens, obwohl die Gesundheitsrisiken bei mehr als 7.000 Schritten pro Tag weiter zurückgingen, gab es bei manchen der Resultate eine Plateaubildung."

So sahen die Ergebnisse im Vergleich einer täglichen Gehleistung von 2.000 Schritten im Vergleich zu 7.000 Schritten aus: Die Gesamtsterblichkeit (alle Ursachen) war in der Gruppe mit mehr Bewegung um 47 Prozent geringer. Gleichzeitig kommt es bei dem höheren täglich absolvierten Schrittpensum zu um ein Viertel weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zu einer um 47 Prozent geringeren Herz-Kreislauf-Mortalität.

Demenzrisiko bei minus 38 Prozent

Zwar wurde bei mehr Bewegung nur eine statistisch nicht signifikante Abnahme der Häufigkeit von Krebserkrankungen um sechs Prozent registriert, doch die Krebssterblichkeit sank um 37 Prozent. Typ-2-Diabetes trat um 14 Prozent seltener auf, wenn 7.000 Schritte pro Tag zurückgelegt wurden. Das Demenzrisiko sank um 38 Prozent, während die Depressionsrate um 22 Prozent geringer war. Das größere Gehpensum führte auch sonst zu mehr Fitness: So verringerte sich die Häufigkeit von Stürzen, was oft speziell für betagte Menschen fatal enden kann, um 28 Prozent.

Die analysierten Probandengruppen waren für die einzelnen gesundheitsrelevanten Auswirkungen jeweils zwischen mehr als 60.000 und rund 160.000 Probanden groß. Dies unterstreicht die Aussagekraft der Ergebnisse. Laut den Grafiken in der Publikation zeigte sich beispielsweise bei der Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bei den Demenzerkrankungen bei sehr hohem täglichen Schrittpensum eine Plateaubildung, was den positiven Effekt von physischer Aktivität anging.

Zusammenfassung
  • Eine internationale Studie zeigt, dass bereits 7.000 Schritte pro Tag das Risiko für Gesamtsterblichkeit um 47 Prozent und für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 25 Prozent senken.
  • Das Demenzrisiko ist bei 7.000 Schritten täglich um 38 Prozent niedriger, die Krebssterblichkeit sinkt um 37 Prozent und Typ-2-Diabetes tritt um 14 Prozent seltener auf.
  • Die Analyse basiert auf Daten von 31 Studien mit bis zu 160.000 Probanden und belegt, dass das bisherige Ziel von 10.000 Schritten nicht zwingend notwendig ist.