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50 Millionen Euro für natürlichen Hochwasserschutz geplant

Nach den schweren Überflutungen in Österreich mit mehreren Toten stellt das Klimaschutzministerium 50 Millionen Euro zum Ausbau des natürlichen Hochwasserschutzes zur Verfügung. Damit wird die Renaturierung von Flächen entlang von Flüssen und Bächen unterstützt. "Noch steht das Aufräumen in unserem Land im Vordergrund", teilte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) der APA mit. "Wir wollen aber auch an die Zukunft denken - und vorsorgen."

"Denn jeder Beitrag, um derartige Katastrophen künftig abzumildern, ist gut. Genau dafür werden wir dieses Budget verwenden", betonte Gewessler. "Mehr Platz für unsere Gewässer und mehr funktionsfähige Böden bedeuten mehr Schutz vor Hochwasser." Das Geld solle über eine außerordentliche Förderrunde des Biodiversitätsfonds vergeben werden. Ihr Ressort werde rasch an das Finanzministerium zur erforderlichen Abstimmung herantreten. Außerdem werde der Biodiversitätsfondskommission ein entsprechender Vorschlag zur Beschlussfassung übermittelt.

Der WWF begrüßte die neuen Hochwasserschutzmaßnahmen und lobte die erstmalige Einrichtung eines Biodiversitätsfonds auf Bundesebene als einen der "wichtigsten Meilensteine" in der abgelaufenen Legislaturperiode. "Weitere Schritte müssen folgen, es braucht in ganz Österreich mehr Naturschutzprojekte, damit die Ziele der Biodiversitätsstrategie erreicht werden können", sagt WWF-Experte Joschka Brangs.

Natürliche Flussläufe, intakte Auen und Moore seien ein wichtiger natürlicher Hochwasserschutz. Überall dort, wo Flüsse und Bäche mehr Platz haben und Wasser versickern kann, tragen sie auch zum Schutz von Menschen vor Überschwemmung und Zerstörung bei, hieß es aus dem Klimaschutzministerium. Renaturierungsmaßnahmen, wie etwa im Nationalpark Donau-Auen, hätten gezeigt, wie wichtig Auenlandschaften zur Abfederung von Hochwasser sind.

Die 50 Millionen Euro kommen aus dem Budget des Klimaschutzministeriums, in Anbetracht der Hochwasserereignisse werden sie durch Umschichtungen freigemacht, wurde erläutert. Erste Fördervergaben sind noch in diesem Jahr möglich. Entsprechende Projekte können mit bis zu hundert Prozent gefördert werden. Ihr Dank gehe "an alle Menschen, die helfen oder geholfen haben. Der Zusammenhalt unseres Landes in diesen schweren Zeiten beeindruckt mich zutiefst", richtete Gewessler zudem aus.

ribbon Zusammenfassung
  • Das Klimaschutzministerium stellt 50 Millionen Euro für den natürlichen Hochwasserschutz zur Verfügung, um Flächen entlang von Flüssen und Bächen zu renaturieren.
  • Das Geld wird über den Biodiversitätsfonds vergeben, wobei Projekte mit bis zu 100 Prozent gefördert werden können.
  • Klimaschutzministerin Leonore Gewessler betont die Notwendigkeit, für die Zukunft vorzusorgen, und lobt den Zusammenhalt des Landes in schweren Zeiten.