APA/EXPA/JOHANN GRODER

3.815 Corona-Neuinfektionen und 113 Tote in Österreich

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Am Freitag sind in Österreich 3.815 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Im Schnitt der vergangenen Woche wurden somit täglich 3.750 Neuinfektionen verzeichnet. 113 Menschen, die an den Folgen von Covid-19 gestorben sind, wurden in den vergangenen 24 Stunden gemeldet. Auf hohem Niveau rückläufig waren die Zahlen der SARS-CoV-2-Erkrankten in Spitälern. Am Freitag gab es erstmals seit einem Monat wieder weniger als 50.000 bestätigte aktive Fälle.

Zuletzt war diese Zahl am 4. November mit 46.834 unter der 50.000er-Marke gelegen. Am Freitag gab es nunmehr österreichweit 49.819 bestätigte aktive Fälle. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) gab als Zielwert der Neuinfektionen für nächsten 14 Tagen eine Reduktion auf beinahe ein Viertel aus. "Wir müssen in den nächsten zwei Wochen die Zahl der täglichen Neuinfektionen weiter in Richtung von 1.000 Fällen drastisch verringern", meinte er in einer Aussendung.

Auch die Zahl der Neuinfektionen in Alters- und Pflegeheimen beginnt laut Gesundheitsministerium erstmals leicht zu sinken - die Zahl der Testungen in den Heimen lag in den vergangenen 24 Stunden bei über 15.000. Die genaue Zahl der Neuinfektionen in den Heimen wurde in der Aussendung nicht genannt.

Erstmals seit exakt drei Wochen mussten wieder weniger als 4.000 Menschen aufgrund einer Coronavirus-Infektion im Krankenhaus behandelt werden. Am 13. November waren es 3.922 Hospitalisierte gewesen, am heutigen Freitag meldeten Innen- und Gesundheitsministerium 3.980 Erkrankte in Spitälern. Im Vergleich zum Donnerstag bedeutet das einen Rückgang von 102 Patientinnen und Patienten. Auf den Intensivstationen lagen 642 Erkrankte, am Donnerstag waren es noch 668 gewesen.

"Die Situation in den Intensivstationen ist jedoch nach wie vor von einer starken Überlastung geprägt. Wir müssen das Ziel erreichen, bis Weihnachten die Zahl der Covid-Patientinnen und -Patienten in den Intensivstationen in Richtung 200 abzusenken. Erst dann kann die Überlastung so stark verringert werden, dass ausreichend Ressourcen für ein Nachholen der jetzt verschobenen Operationen geschaffen werden können", betonte Anschober. Denn ab Jänner wird aufgrund der Grippewelle eine zusätzliche Belastung der Intensivstationen von zehn bis 15 Prozent erwartet.

Dramatisch hoch mit weit über 100 war zum wiederholten Mal die Zahl der gemeldeten Toten. Die meisten Menschen starben in der Steiermark (23), Oberösterreich (22) und Kärnten (21). Im Schnitt wurden in der vergangenen Woche österreichweit jeden Tag rund 109 Todesopfer vermeldet. In den vergangenen sieben Tagen kamen 765 Tote hinzu. Der Großteil der Infizierten - knapp 70 Prozent - starb seit Anfang November. Mehr als 2.500 Tote wurden seither gemeldet.

Die Analyse der heutigen Zahlen zeige, dass es zumindest eine Woche braucht, dass nach den Neuinfektionen auch die Zahl der Aufnahmen in den Normalstationen zu sinken beginnt, konstatierte Anschober. Wieder mit einiger Verzögerung von zumindest einer Woche sinke die Zahl der schwererkrankten Covid-Patienten auf Intensivstationen und als nächste mit einer weiteren zeitlichen Verzögerung die Zahl der Todesfälle.

Seit Beginn der Pandemie wurden in Österreich 297.245 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. 243.775 Menschen gelten als genesen, in den vergangenen 24 Stunden kamen 5.648 neu Genesene hinzu - deutlich mehr als Neuinfektionen.

Die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Österreich lag am Freitag erstmals seit 30. Oktober wieder unter 300. Sie betrug - zwei Tage vor Beginn des Lockdown light - 294,9. Anfang des Monats war sie österreichweit noch bei über 500 gelegen.

In den vergangenen 24 Stunden kamen 28.674 Tests hinzu. Mit 3.815 positiven Ergebnissen beträgt die Positivrate 13,9 Prozent. Im Schnitt wurden in der vergangen Woche täglich 26.925 Tests eingemeldet, der Durchschnitt lag Anfang des Monats schon bei mehr als 30.000.

Die meisten Neuinfektionen wurden am Freitag wieder aus Oberösterreich gemeldet (746), 635 waren es in Niederösterreich, 630 in der Steiermark und 614 in Wien. In Salzburg kamen 324 neue Fälle hinzu, in Kärnten 316 und in Tirol 300. Vorarlberg meldete 127 Neuinfektionen und das Burgenland 123.

Die Reproduktionszahl (R-Zahl) ist neuerlich gesunken: Nach dem Freitags-Update der wöchentlichen Analyse von AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) und TU Graz lag diese im Zeitraum vom 20. November bis zum 2. Dezember bei 0,82 - gegenüber 0,87 eine Woche zuvor. Die tägliche geschätzte Steigerungsrate der Neuinfektionen rangierte bei minus 3,6 Prozent. In der Vorwoche war der fallende Trend mit minus 2,5 Prozent noch nicht so ausgeprägt, und vor zwei Wochen betrug dieser Wert lediglich minus 0,8 Prozent.

Die R-Zahl von 0,82 bedeutet, dass in diesem Zeitraum ein mit SARS-CoV-2 Infizierter statistisch gesehen 0,82 weitere Menschen und damit weniger als eine andere Person angesteckt hat. Für eine Unterdrückung der Erkrankungswelle ist das Erreichen eines R-Wertes unter dem Faktor 1 mitentscheidend.

Die effektive Reproduktionszahl liegt in allen Bundesländern deutlich unter 1. Die Anzahl der täglich neudiagnostizierten Fälle sei jedoch in allen Bundesländern auf einem erhöhten Niveau.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Schnitt der vergangenen Woche wurden somit täglich 3.750 Neuinfektionen verzeichnet.
  • 113 Menschen, die an den Folgen von Covid-19 gestorben sind, wurden in den vergangenen 24 Stunden gemeldet.
  • Zuletzt war diese Zahl am 4. November mit 46.834 unter der 50.000er-Marke gelegen.
  • Am Freitag gab es nunmehr österreichweit 49.819 bestätigte aktive Fälle.
  • Dramatisch hoch mit weit über 100 war zum wiederholten Mal die Zahl der gemeldeten Toten.

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