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14-Jährige nach Bombendrohung in Oberösterreich vor Gericht

Heute, 04:01 · Lesedauer 2 min

Am Dienstag wird eine zum Tatzeitpunkt 14-Jährige in Wels vor Gericht stehen. Sie soll eine Bombendrohung per E-Mail an eine von ihr besuchte Schule im Bezirk Urfahr-Umgebung versendet haben. Laut Strafantrag droht eine Freiheitsstrafe von bis zu 2,5 Jahren, wobei das Jugendgerichtsgesetz zur Anwendung kommt. Im Mai dieses Jahres habe die Angeklagte gemeinsam mit einer Bekannten ein Schreiben an die Schule formuliert.

Im Namen des "Islamischen Staates" sei angekündigt worden, dass am folgenden Tag um 11.00 Uhr eine Bombe explodieren werde. Vorgeworfen werde ihr das Verbrechen des Widerstands gegen die Staatsgewalt, da sie versucht habe, Beamte - gemeint sind die Bediensteten der Schule - an der Dienstausübung zu hindern und zu nötigen, wie ein Gerichtssprecher erklärte. Die anfangs beteiligte Bekannte sei bereits vom Versuch "strafrechtlich zurückgetreten" und müsse sich daher nicht vor Gericht verantworten.

Seit Mai vergangenen Jahres sind in Österreich zahlreiche Bombendrohungen an Schulen, Bahnhöfen und anderen öffentlichen Einrichtungen eingegangen. Sie lösten teils großangelegte Polizeieinsätze und Evakuierungen aus. Ein Schweizer Staatsbürger war lange Zeit der einzige Verdächtige. Ende November wurden aber auch vier teils minderjährige Verdächtige in Deutschland ausgeforscht und Razzien durchgeführt. Diese Gruppe soll mehr als 300 Drohschreiben in Österreich verschickt haben. Die Verdächtigen sind Teil der sogenannten Swatting-Szene, die sich in Online-Foren und Chats organisiert und durch bewusst falsche Notfälle auf größtmögliche mediale Aufmerksamkeit abzielt.

Zusammenfassung
  • Eine zum Tatzeitpunkt 14-Jährige muss sich in Wels vor Gericht verantworten, weil sie im Mai per E-Mail eine Bombendrohung im Namen des 'Islamischen Staates' an ihre Schule im Bezirk Urfahr-Umgebung geschickt haben soll.
  • Der Strafantrag sieht eine Freiheitsstrafe von bis zu 2,5 Jahren vor, wobei das Jugendgerichtsgesetz angewendet wird, während die mitbeteiligte Bekannte strafrechtlich zurückgetreten ist.
  • Seit Mai 2023 wurden in Österreich über 300 Bombendrohungen an Schulen und andere öffentliche Einrichtungen verschickt, was zu großangelegten Polizeieinsätzen und Ermittlungen gegen mehrere, teils minderjährige Verdächtige führte.