APA/HELMUT FOHRINGER

Sind Sie auch genervt?

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Nicht generell, sondern von der SPÖ? Ja? Dann sind Sie nicht alleine. Die SPÖ und ihre internen Querelen sind für jeden halbwegs interessierten Politbeobachter mittlerweile nur noch unerträglich. Die Partei liefert in ihrer Suche nach einem oder einer neuen Parteichefin ein spektakuläres Schauspiel der Unprofessionalität.

Wer immer bei dieser Wahlfarce als Sieger hervorgeht, wird alle Hände zu tun haben, die Partei wieder halbwegs auf Kurs zu bringen. Eine Mammutaufgabe, die den jetzigen Kandidaten, die sich derzeit nur noch selbst beschädigen, kaum zuzutrauen ist.

Aber vielleicht zaubert die Partei noch einen Kompromisskandidaten aus dem Hut, der oder die wieder für Ruhe sorgt. Die Chancen dafür sind wahrscheinlich nicht allzu hoch. Alleine, dass der gescheiterte Ex-Kanzler Christian Kern als Notnagel gehandelt wird, spricht Bände.

Die gute Nachricht kommt für die SPÖ freilich von Karl Nehammer. Der Bundeskanzler kündigte gestern an, dass er nicht daran denkt, die Koalition vorzeitig aufzukündigen und bis zum Wahltermin im Herbst 2024 weiter regieren möchte.

Das tut er freilich nicht aus christlicher Nächstenliebe gegenüber der SPÖ, damit die Partei die nächsten Monate wieder ihre Probleme in den Griff bekommt, sondern mehr aus einer Angst heraus, dass die FPÖ mit einem Herbert Kickl, sollte jetzt gewählt werden, auf Platz eins stehen würde.

Heißt in der Übersetzung: Die beiden Großparteien haben aus den unterschiedlichsten Gründen ein massives Problem, was wiederum für die Politik und das Land nichts wirklich Gutes verheißt. 

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