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Wie wirksam sind Impfstoffe bei Jugendlichen?

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Biontech/Pfizer steht mit seinem Vakzin für 12- bis 15-Jährige kurz vor der Zulassung der EMA, Moderna will diese Anfang Juni beantragen. Aber wie sieht es mit der Wirksamkeit bei Jugendlichen aus? Sehr gut, belegen Studien der Hersteller.

Fast die Hälfte aller Erwachsenen in der EU wird nach Angaben der EU-Kommission bald eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben. Der Anteil werde diese Woche auf 46 Prozent steigen, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag auf Twitter. Dies sei "ein neuer Meilenstein" der EU-Impfkampagne. 

USA und Kanada impfen Kinder schon

Noch betreffen diese 46 Prozent aber ausschließlich Personen ab 16, denn für Jüngere ist noch kein Impfstoff in der EU zugelassen. Die USA und Kanada haben bereits damit begonnen, im großen Stil Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus zu impfen.

Biontech-Zulassung Ende Mai erwartet

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Zwölf- bis 15-Jährige. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein rechnet wohl schon ab Freitag mit einer Zulassung. In Niederösterreich können seit 18.5. Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren für die Corona-Schutzimpfung vorgemerkt werden. Konkrete Termine würden vergeben, wenn die Zulassung da sei, erfährt man dort.

Moderna: Antrag Anfang Juni

Biontech/Pfizer ist nicht der einzige Hersteller, der auf eine Zulassung in der EU drängt. Am Dienstag wurde bekannt, dass Moderna die Zulassung seines Vakzins für 12-Jährige aufwärts Anfang Juni bei der EMA einreichen will. 

Das US-Unternehmen Moderna will für seinen Corona-Impfstoff eine Zulassung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren beantragen.

Wie wirksam sind die Impfstoffe für Jüngere?

Biontech/Pfizer

Biontech und Pfizer hatten im März mitgeteilt, dass eine klinische Studie in der Altersgruppe von zwölf bis 15 Jahren in den USA eine Wirksamkeit von 100 Prozent gezeigt habe. Die Impfung sei gut vertragen worden. Die Nebenwirkungen hätten jenen in der Altersgruppe von 16 bis 25 Jahren entsprochen, erklärten die Unternehmen.

Alexander Herzog, der Geschäftsführer des Verbands der pharmazeutischen Industrie Österreichs (PHARMIG), sprach damals von einer Wirkung, die fast zu schön, um wahr zu sein, sei. Herzog betonte, dass vor einer Zulassung von Impfstoffen für Kinder ausgiebige Testungen notwendig seien. Der Körper von Kindern reagiere anders auf Medikamente und Impfstoffe als Erwachsenenkörper, gab er zu bedenken.

Wirkung "fast zu schön, um wahr zu sein"

"PHARMIG"-Generalsekretär Alexander Herzog im PULS 24 Interview über die geplante Zulassung des Biontech-Impfstoffs für Kinder.

Moderna

Auch Moderna geht von einer bis zu 100 prozentigen Erfolgsrate bei 12- bis 17-Jährigen aus, wie der "Spiegel" am Dienstag schrieb. In den USA wurde das Vakzin an knapp über 3.700 Teenagern getestet. Nach der Verabreichung von zwei Impfdosen gab es in der Testgruppe keine einzige Erkrankung, während sich in der Placebogruppe vier Jugendliche angesteckt hatten. Bei Jugendlichen und Erwachsenen treten laut Studie die gleichen Nebenwirkungen auf. Laut Moderna seien das Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen und Schüttelfrost.

Die Daten dieser "TeenCOVE-Studie" sind allerdings noch nicht von unabhängigen Wissenschaftlern überprüft. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Zwölf- bis 15-Jährige. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein rechnet wohl schon ab Freitag mit einer Zulassung. 
  • Biontech/Pfizer ist nicht der einzige Hersteller, der auf eine Zulassung in der EU drängt. Am Dienstag wurde bekannt, dass Moderna die Zulassung seines Vakzins für 12-Jährige aufwärts Anfang Juni bei der EMA einreichen will. 
  • Biontech und Pfizer hatten im März mitgeteilt, dass eine klinische Studie in der Altersgruppe von zwölf bis 15 Jahren in den USA eine Wirksamkeit von 100 Prozent gezeigt habe.
  • Die Impfung sei gut vertragen worden. Die Nebenwirkungen hätten jenen in der Altersgruppe von 16 bis 25 Jahren entsprochen, erklärten die Unternehmen.
  • Auch Moderna geht von einer bis zu 100 prozentigen Erfolgsrate bei 12- bis 17-Jährigen aus, wie der "Spiegel" am Dienstag schrieb. Bei Jugendlichen und Erwachsenen treten laut Studie die gleichen Nebenwirkungen auf.
  • Die Daten dieser "TeenCOVE-Studie" sind allerdings noch nicht von unabhängigen Wissenschaftlern überprüft.