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Virus-Varianten: Kommt nach Lambda die Delta-Mutation "AY.3"?

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In Niederösterreich ist erstmals die vor allem in Lateinamerika auftretende Lambda-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. In den USA, Großbritannien und Israel breitet sich unterdessen die Delta-Variante AY.3 aus.

Ein peruanischer Staatsbürger, der privat im Bezirk Gänserndorf zu Besuch gewesen war wurde laut Angaben aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) vom Freitag positiv getestet. Der Mann wurde abgesondert, sei aber bereits genesen.

"Er hat niemanden angesteckt", hieß es auf Anfrage aus dem Büro der Gesundheitslandesrätin.

Lambda wurde erstmals im August 2020 in Peru identifiziert. Sie breitet sich derzeit nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht besonders stark aus. Die WHO betrachte unter anderem immer, wie stark sich eine Variante nach der Entdeckung verbreite. Nach Angaben aus Peru werde die Lambda-Variante derzeit dort von der Gamma-Variante verdrängt. Laut WHO sind Mutationen in einem Spike-Protein der Lambda-Variante besorgniserregend. Alle Virusveränderungen könnten die Effektivität von Impfstoffen beeinträchtigen.

Unterdessen breitet sich eine weitere Delta-Variante im Süden der USA aus. Auch Großbritannien und Israel verzeichnen Infektionen mit der neuen Mutation. Corona-Forscher in mehreren Ländern warnen vor der Mutation des Virus mit dem Namen "AY.3", wie der "Spiegel" berichtet. 

Noch sind die Fallzahlen gering und eine genaue Risikoeinschätzung nicht möglich, aber die vorliegenden Daten deuten Wissenschaftlern zufolge auf eine abermals gestiegene Ansteckungsgefahr hin. Während in Großbritannien die neue Variante die Gesamtzahl der Neuinfektionen mit Covid-19 noch kaum beeinflusse, ist das in einigen südlichen Bundesstaaten der USA bereits anders. In Missouri und Mississippi liegt der Anteil von AY.3 an den Infektionen bereits bei 43 und 45 Prozent, wie Daten der US-Seuchenschutzbehörde CDC zeigen.

Resistenz gegen Impfstoff

In Israel teilte das Gesundheitsministerium mit, dass AY.3 bereits im Land sei und vermutlich aus den USA eingeschleppt wurde. "Es sieht sehr, sehr virulent aus, was die Infektionsrate angeht, und es sieht so aus, als ob sie eine relative Resistenz gegen den Impfstoff entwickelt", sagte Asher Shalmon, Leiter des Referats für Internationale Beziehungen, vor einem Ausschuss des Parlaments.

Der deutsche SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach schrieb auf Twitter, die neue Sars-CoV-2-Variante scheine "noch ansteckender als die Delta-Variante zu sein". Das erinnere daran, "wie wichtig der schnelle Impferfolg ist. Es wird auf jeden Fall noch gefährlichere Varianten als Delta geben".

Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt die Delta-Mutation und ihre Untervarianten zu den aktuell vier besonders besorgniserregenden Versionen des Coronavirus.

 

ribbon Zusammenfassung
  • Ein peruanischer Staatsbürger, der privat im Bezirk Gänserndorf zu Besuch gewesen war wurde laut Angaben aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) vom Freitag positiv getestet. Der Mann habe niemanden angesteckt.
  • Lambda wurde erstmals im August 2020 in Peru identifiziert. Sie breitet sich derzeit nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht besonders stark aus.
  • Laut WHO sind Mutationen in einem Spike-Protein der Lambda-Variante besorgniserregend. Alle Virusveränderungen könnten die Effektivität von Impfstoffen beeinträchtigen.
  • Unterdessen breitet sich eine weitere Delta-Variante im Süden der USA aus. Auch Großbritannien und Israel verzeichnen Infektionen mit der neuen Mutation.
  • Corona-Forscher in mehreren Ländern warnen vor der Mutation des Virus mit dem Namen "AY.3", wie der "Spiegel" berichtet. 
  • In Israel teilte das Gesundheitsministerium mit, dass AY.3 bereits im Land sei und vermutlich aus den USA eingeschleppt wurde. Es könne sein, dass die Variante eine relative Resistenz gegen den Impfstoff entwickelt.

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