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AstraZeneca-Charge wird zurückgezogen, 37.000 Dosen bereits verimpft

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Nach dem Tod einer 49-jährigen Krankenschwester, nachdem sie eine Covid-19-Schutzimpfung mit dem AstraZeneca-Vakzin erhalten hatte, wird die verimpfte AstraZeneca-Charge aus dem Verkehr gezogen. 37.000 Dosen wurden bereits verimpft, die noch 6.000 sich im Umlauf befindlichen sollen eingezogen werden.

Der Impfstoff von AstraZeneca selbst soll weiter verimpft werden. Rückgerufen wird nur die Charge mit der Nummer ABV 5300, nachdem eine Krankenschwester des Landesklinikums Zwettl an einer Gerinnungsstörung starb. Zehn Tage vor ihrer Aufnahme ins Spital erhielt sie die erste Impfdosis des Vakzins. "Wir richten uns nach der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Anm.)", erklärte Stefan Spielbichler von Notruf Niederösterreich am Sonntag.  An der Freigabe des Impfstoffs von AstraZeneca habe sich nichts geändert, so Spielbichler. "Wir können hier keine eigenmächtige Entscheidung treffen", fuhr er fort.

Impf-Stopp für AstraZeneca-Charge: Kärnten schickt Impfwillige heim

Die Verimpfung der Charge ABV 5300 wurde gestoppt. Gesundheitspersonal und Pädagogen, die am Sonntag ihren Impf-Termin gehabt hätten, wurden zum Beispiel in Kärnten heimgeschickt. "Wir haben bisher in Kärnten keine Probleme mit dem Impfstoff von Astra Zeneca gehabt. Aber diese Charge werden wir nicht mehr verimpfen", wird Gerd Kurath, Sprecher des Corona-Krisenstabes in der Landesregierung, zitiert. Das passiert auf Anweisung des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG).  Termine, die wegen des Impfstopps abgesagt werden müssen, sollen sobald wie möglich nachgeholt werden", hieß es. Organisationen, die mit der Charge beliefert worden waren - das Rote Kreuz, die Krankenanstalten sowie die Ärztekammer - seien sofort informiert worden.

6.000 Impfdosen betroffen, keine weiteren schweren Nebenwirkungen bekannt

"Betroffen davon sind noch etwa 6.000 Impfdosen", berichtete das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) am Sonntagnachmittag nach einer APA-Anfrage beim Gesundheitsministerium. Rund 37.000 Dosen der Charge wurden bereits verimpft. "Es liegen keine weiteren schweren Nebenwirkungsmeldungen dieser Art, die diese Charge betreffen, vor", hielt das BASG fest. Seit Freitagabend gibt es einen vorsorglichen Ausgabestopp für die Charge ABV5300 des AstraZeneca-Impfstoffs

Tod durch Gerinnungsstörung: "Derzeit kein Nachweis für Zusammenhang mit Impfung"

Die 49-Jährige starb am vergangenen Wochenende in Wiener AKH an einer schweren Gerinnungsstörung. Die Krankenschwester hatte zehn Tage vor ihrer Spitalsaufnahme die erste Teilimpfung eines Covid-19-Impfstoffs erhalten. Um die genaue Todesursache und einen möglichen Zusammenhang abzuklären, werde eine Obduktion im Wiener AKH durchgeführt, bestätigte Bernhard Jany von der NÖ Landesgesundheitsagentur. "Derzeit gibt es keinen Nachweis für einen Zusammenhang mit dieser Impfung, aufgrund des zeitlichen Zusammenfallens wird seitens des AKH Wien und der MedUni Wien dennoch alles unternommen, um die Todesursache lückenlos aufzuklären", wurde seitens des Spitals betont. "Die Untersuchungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen." Eine 30-jährige Kollegin der Verstorbenen sei nach der Impfung in medizinischer Behandlung, liegt allerdings nicht auf der Intensivstation. 

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Tod einer 49-jährigen Krankenschwester, nachdem sie eine Covid-19-Schutzimpfung mit dem AstraZeneca-Vakzin erhalten hatte, gehen die Bundesländer sehr unterschiedlich mit dem Fall um.
  • Niederösterreich impft weiter, Kärnten hat die Verabreichung der betroffenen AstraZeneca-Charge gestoppt und Impfwillige am Sonntag nach Hause geschickt.
  • "Wir richten uns nach der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Anm.)", erklärte Stefan Spielbichler von Notruf Niederösterreich am Sonntag.  An der Freigabe des Impfstoffs von AstraZeneca habe sich nichts geändert, so Spielbichler.
  • In Kärnten hat man die Verabreichung von Dosen aus der gleichen Charge, mit der auch die Krankenschwester geimpft wurde, gestoppt. Gesundheitspersonal und Pädagogen, die am Sonntag ihren Impf-Termin gehabt hätten, wurden heimgeschickt.
  • "Wir haben bisher in Kärnten keine Probleme mit dem Impfstoff von Astra Zeneca gehabt. Aber diese Charge werden wir nicht mehr verimpfen", wird Gerd Kurath, Sprecher des Corona-Krisenstabes.

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