Klinik-Vorstand: Ärzte frustriert über 90 Prozent ungeimpfte Patienten

0

Bernd Lamprecht, Klinik-Vorstand für Lungenheilkunde in Linz, berichtet von 90 Prozent ungeimpfter Patienten an seinem Spital. Beim Klinikpersonal steige deshalb die Frustration. Er fordert "dämpfende Maßnahmen", um eine Krankenhaus-Überlastung zu vermeiden.

Die Belegung in den Spitälern, auch in den Intensivstationen, sei vergleichsweise stark angestiegen, hätte aber noch nicht den Stand der letzten Welle erreicht, beschreibt Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum Linz, bei PULS 24 Anchorwoman Alina Marzi. Der Schwellenwert, ab dem es kritisch werde, sei bei 30 Prozent Auslastung der Intensivbetten. Davon sei man noch "ein großes Stück" entfernt, man müsse sich aber schon jetzt Gegenmaßnahmen überlegen. Man müsse die Impfquote und das Auffrischungsangebot erhöhen. Vor allem in den Wintermonaten seien "dämpfende Maßnahmen" vonnöten.

Frustration über 90 Prozent Ungeimpfte

An seiner Klinik seien 90 Prozent der Corona-Spitalspatienten ungeimpft. Beim medizinischen Personal sei Frustration erkennbar, weil Impfungen nicht in Anspruch genommen werden. "Zu sehen, dass es viele vermeidbare Erkrankungen gibt und dass wir mehr Aufwand haben dadurch, weil Menschen das Impfangebot nicht in Anspruch genommen haben", sei eine Belastung für Ärzte und Pflegepersonal.

Sollte es zu einer Überlastung der Krankenhäuser kommen, seien die Spitäler gut vorbereitet. "Sie haben aus den vergangenen Wellen gelernt". Lamprecht verweist auf klare Eskalationspläne. Sollte es soweit kommen, müssten aber andere Leistungen wieder zurückgestellt werden. Das wolle man verhindern.

Jüngere hauptsächlich betroffen

"Gerade die Delta-Variante geht mit einer höhen Infektiosität einher", beschreibt der Mediziner. Die Folge sei eine höhere Virenlast und einen schnelleren, schwereren Verlauf der Erkrankung. "Natürlich sind jetzt auch jüngere Patienten hauptsächlich betroffen, denn sie sind es, bei denen die Impfquote niedriger liegt." Auch Intensivpatienten sind im Durchschnitt jetzt jünger. Neue Maßnahmen im Oktober seien wichtig, um eine Überlastung an den Spitälern zu vermeiden.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Belegung in den Spitälern, auch in den Intensivstationen, sei vergleichsweise stark angestiegen, hätte aber noch nicht den Stand der letzten Welle, beschreibt Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde an der Kepler Universitätsklinik
  • Der Schwellenwert, ab dem es kritisch werde, sei bei 30 Prozent Auslastung der Intensivbetten. Davon sei man noch "ein großes Stück" entfernt, man müsse sich aber schon jetzt Gegenmaßnahmen überlegen.
  • Man müsse die Impfquote und das Auffrischungsangebot erhöhen. Vor allem in den Wintermonaten seien "dämpfende Maßnahmen" vonnöten.
  • An seiner Klinik seien 90 Prozent der Corona-Spitalspatienten ungeimpft. Beim medizinischen Personal sei Frustration erkennbar, weil Impfungen nicht in Anspruch genommen werden.
  • "Zu sehen, dass es viele vermeidbare Erkrankungen gibt und dass wir mehr Aufwand haben dadurch, weil Menschen das Impfangebot nicht in Anspruch genommen haben", sei eine Belastung für Ärzte und Pflegepersonal.
  • "Gerade die Delta-Variante geht mit einer höhen Infektiosität einher", beschreibt der Mediziner. Die Folge sei eine höhere Virenlast und einen schnelleren, schwereren Verlauf der Erkrankung vor allem bei Jüngeren.

Mehr aus Corona