Von Laer: Frühes Quarantäne-Ende "virologisch nicht gut begründet"

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Virologin Dorothee Von Laer spricht im PULS 24 Interview über das verfrühte Quarantäne-Ende, das die Bundesregierung nun empfiehlt. Sie hält das für keine gute Idee.

Das verfrühte Quarantäne-Ende, wie von der Bundesregierung empfohlen, ist für Virologin Dorothee von Laer "virologisch nicht gut begründet". Die Entscheidung "ist wohl eher politisch" oder sei wegen des Personalmangels getroffen worden, sagt die Virologin.

Man habe beim Freitesten nach fünf Tagen gesehen, dass die Viruslast bei den meisten noch sehr hoch sei. Erst nach sieben oder acht Tagen wäre ein besserer Zeitpunkt, wieder aus dem Haus zu gehen. Auch der CT-Wert erreiche bei den meisten erst nach sieben bis acht Tagen einen Wert über 30. Dann sei man weniger ansteckend.

Gar keine Absonderung, wie etwa in Großbritannien, sei in Österreich nicht möglich - die Impflücke sei zu groß, auch bei den Vulnerablen, so Von Laer. In Großbritannien seien 95 Prozent immun - durch eine Impfung oder eine Infektion mit der Delta-Variante. Man habe das Virus dort "durchlaufen lassen". Dabei seien auch mehr Menschen gestorben.

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Schlechte Immunität nach Omikron

Generell sei laut der Virologin die Immunität nach der Infektion mit den Omikron-Varianten BA.1 und BA.2 nicht sehr hoch. Nur Geimpfte, die sich infizieren, würden hohe Antikörper nachweisen. Bei den hohen Infektionszahlen habe das Virus derzeit ein "riesiges Spielfeld". Es sei "sehr wahrscheinlich", dass sich neue Varianten entwickeln, die möglicherweise ansteckender sind und die Antikörper noch besser umgehen können. Theoretisch sei es auch möglich, dass alte Varianten zurückkehren.

ribbon Zusammenfassung
  • Virologin Dorothee Von Laer spricht im PULS 24 Interview über das verfrühte Quarantäne-Ende, das die Bundesregierung nun empfiehlt. Sie hält das für keine gute Idee.
  • Die Entscheidung "ist wohl eher politisch" oder sei wegen des Personalmangels getroffen worden, sagt die Virologin.
  • Bei den hohen Infektionszahlen habe das Virus derzeit ein "riesiges Spielfeld".
  • Es sei "sehr wahrscheinlich", dass sich neue Varianten entwickeln, die möglicherweise ansteckender sind und die Antikörper noch besser umgehen können. Theoretisch sei es auch möglich, dass alte Varianten zurückkehren.

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