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Corona-Kurzarbeit kostete bis Ende Jänner rund 9,3 Milliarden Euro

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Die Corona-Kurzarbeit hat den österreichischen Staat von März 2020 bis Ende Jänner 2022 rund 9,27 Milliarden Euro gekostet. Das geht aus den Berichten von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) an den Sozialausschuss des Nationalrats hervor.

Inklusive noch offener Verpflichtungen habe sich die Kurzarbeit-Budgetbelastung Ende Jänner auf rund 11,12 Mrd. Euro belaufen, geht aus einer Aussendung der Parlamentskorrespondenz hervor. Verlängert wurde indes die Dauer der Gewährung.

Die Ausschussmitglieder bewerteten die Kurzarbeit in der heutigen Sitzung unterschiedlich. Für ÖVP-Abgeordneten Ernst Gödl hat sich die Kurzarbeit bewährt und ist ein "taugliches Instrument" zur Absicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen in der Pandemie.

NEOS und FPÖ üben Kritik

Gerald Loacker (NEOS) und Dagmar Belakowitsch (FPÖ) verwiesen auf das "vernichtende Urteil" des Rechnungshofes. Der RH hat bei der kürzlich veröffentlichen Überprüfung der Corona-Kurzarbeit für den Zeitraum März 2020 bis Ende März 2021 gravierende Mängel festgestellt. Unter anderem gab es aus Sicht des RH eine unbeabsichtigte Überzahlung von 500 Mio. Euro. SPÖ-Mandatar Michael Seemayer (SPÖ) zeigte sich über den Anstieg der Anträge auf Kurzarbeit aufgrund der Ukraine-Krise besorgt.

Die Kurzarbeit sei grundsätzlich eine ökonomische Kosten-Nutzen-Abwägung gewesen, sagte Kocher laut Parlamentskorrespondenz im Sozialausschuss. Ohne deren Einführung wäre es zu hoher Arbeitslosigkeit gekommen. Derzeit werde die Kurzarbeit aufgrund von Lieferengpässen durch die Ukraine-Krise stärker genützt, so der Arbeitsminister. Der von Loacker geforderten Rückzahlung von Überförderungen erteilte Kocher eine Absage. Rückforderungen seien gesetzlich ausgeschlossen.

Verlängerung auf den Weg gebracht

Mit den Stimmen von ÖVP, Grünen, SPÖ und FPÖ wurde im Ausschuss eine Verlängerung der Gewährung von Kurzarbeitsbeihilfen auf den Weg gebracht. Demnach können bis Ende Mai Beihilfen bei pandemiebedingter Kurzarbeit auch ohne besondere Begründung über 24 Monate hinaus gewährt werden. Kocher betonte, dass es sich dabei um keine Verlängerung der Kurzarbeit an sich handle, sondern um eine Verlängerung für jene Betriebe, die bereits seit 24 Monaten in Kurzarbeit sind und noch keine volle Geschäftstätigkeit aufnehmen konnten.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Corona-Kurzarbeit hat den österreichischen Staat von März 2020 bis Ende Jänner 2022 rund 9,27 Milliarden Euro gekostet.
  • Das geht aus den Berichten von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) an den Sozialausschuss des Nationalrats hervor.
  • Mit den Stimmen von ÖVP, Grünen, SPÖ und FPÖ wurde im Ausschuss eine Verlängerung der Gewährung von Kurzarbeitsbeihilfen auf den Weg gebracht.
  • Demnach können bis Ende Mai Beihilfen bei pandemiebedingter Kurzarbeit auch ohne besondere Begründung über 24 Monate hinaus gewährt werden.