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WM-Überraschung Henrik Neubauer: "Tolle Challenge"

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Henrik Neubauer ist der einzige Spieler im ÖEHV-WM-Kader aus der zweitklassigen Alps Hockey League. Besonders freut sich der 26-Jährige auf das Duell gegen Schweden - Neubauer ist nämlich Doppelstaatsbürger.

Von der Alps Hockey League zur A-Weltmeisterschaft - Henrik Neubauer lebt gerade seinen Traum. Der 26-jährige Eishockeystürmer der Zeller Eisbären hat überraschend den Sprung in den österreichischen Kader geschafft und steht am ersten WM-Wochenende in Tampere vor zwei besonderen Partien. Der in Schweden aufgewachsene Doppelstaatsbürger könnte am Samstag (11.20 Uhr/ORF 1 und Joyn) gegen Frankreich sein WM-Debüt geben und am Sonntag (19.20/ORF Sport Plus und Joyn) auf die Stars seines Heimatlands Schweden treffen.

Teamchef Roger Bader ist bekannt dafür, dass er auch Spieler auf seiner Liste hat, die nicht Stammspieler in der win2day ICE Hockey League sind. Und ihnen eine echte Chance gibt. So erkämpften sich 2019 Raphael Wolf und 2022 Philipp Wimmer einen Platz im WM-Kader. "Ich bin keiner, der die Mannschaft zusammenstellt aufgrund des Status' der Spieler. Ich mache eine Entscheidung vom Ist-Zustand. Ich traue mich auch, junge Leute ins kalte Wasser zu werfen und ihnen was zuzutrauen, was teilweise im Klub nicht der Fall ist", erklärte Bader.

Heuer hat Neubauer die Chance genutzt. "Ich hatte ihn immer auf dem Radar. Meiner Meinung nach wurde er in Österreich immer unterschätzt", sagte der Schweizer. Der Anruf des Teamchefs erreichte den Stürmer in Schweden, nachdem er seine Saison praktisch schon beendet hatte. "Ich habe ihm gesagt, du musst vielleicht nach einer Woche wieder nach Hause, aber ich gebe dir die Chance, dich zu zeigen", erzählte Bader.

Mit einem Tor und drei Assists in acht Vorbereitungsspielen überzeugte Neubauer, zuletzt in einer Linie mit Lukas Haudum und Manuel Ganahl, den Teamchef. "Es war eine Challenge, eine tolle Challenge. Ich finde, dass ich jede Woche einen Schritt gemacht habe. Ich habe harte Arbeit hinter mir, jetzt gibt es eine tolle Erfahrung bei der WM", ließ der 26-Jährige gegenüber der APA seine Vorbereitung Revue passieren.

Die Vorfreude auf sein Karriere-Highlight ist groß, ganz besonders auf den Sonntag. Neubauer, der im U17-Nationalteam von Schweden gespielt und auch einige Partien in der obersten Liga SHL absolviert hat, kennt einige schwedische Teamspieler aus seiner Zeit im Nachwuchs des Topklubs Färjestad. "Das ist auf jeden Fall eine besondere Partie, aber ich will nicht viel daran denken. Ich muss fokussiert sein auf eine gute Leistung für Österreich", sagte er vor dem Duell des mit neun NHL-Spielern angereisten WM-Mitfavoriten.

Neubauer war mit 20 Jahren von Schweden nach Österreich, dem Heimatland seines burgenländischen Vaters, gewechselt. "Ich stand vor der Entscheidung entweder Österreich oder dritte schwedische Liga", erinnerte er sich. Der einstige Star Tomas Rundqvist, der 1998 mit Feldkirch sensationell die Euroliga gewonnen hat, öffnete ihm die Tür nach Vorarlberg.

Doch weder in Dornbirn noch bei den spusu Vienna Capitals schaffte Neubauer den Durchbruch, daher ging es im Sommer 2021 nach Zell am See in die zweite Liga. Die ICE "war eine Liga mit vielen Imports und ich war jung und habe es nicht geschafft, auf meinem Niveau zu spielen", begründet er den Abstieg, dem er im Nachhinein aber durchaus etwas abgewinnen kann. "Ich hatte dort eine größere Rolle und habe viel gelernt", sagte Neubauer, dessen Vertrag auch noch für nächste Saison gilt. Aber vielleicht weckt er auf der großen WM-Bühne doch wieder das Interesse von ICE-Klubs.

ribbon Zusammenfassung
  • Von der Alps Hockey League zur A-Weltmeisterschaft - Henrik Neubauer lebt gerade seinen Traum.
  • Der 26-jährige Eishockeystürmer der Zeller Eisbären hat überraschend den Sprung in den österreichischen Kader geschafft und steht am ersten WM-Wochenende in Tampere vor zwei besonderen Partien.
  • Der in Schweden aufgewachsene Doppelstaatsbürger könnte am Samstag (11.20 Uhr/ORF 1 und Joyn) gegen Frankreich sein WM-Debüt geben und am Sonntag (19.20/ORF Sport Plus und Joyn) auf die Stars seines Heimatlands Schweden treffen.

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