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Weltmeister engagieren sich in neuer Rennserie für Umwelt

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Mit Motorsport-Weltmeistern als Team-Gründer und am Steuer sowie an stark betroffenen Schauplätzen will die neue Auto-Rennserie Extreme E auf die zerstörerischen Folgen des Klimawandels hinweisen. Der erste der fünf Offroad-Bewerbe mit vollelektrischen SUVs geht am Wochenende im Wadi Rum bei Al-Ula in Saudi-Arabien in Szene. Die Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton und Nico Rosberg leiten zwei der neun gemischten Teams.

Im X44-Team Hamiltons sind die Spanierin Cristina Gutierrez und der französische Rallye-Champion Sebastien Loeb die Piloten, Rosberg X Racing setzt Molly Taylor (AUS) und Johan Kristoffersson (SWE) ein und Ex-F1-Champion Jenson Button sitzt bei dem von ihm gegründeten JBXE-Team auch selbst am Steuer. Der Ex-Rallye-Weltmeister Carlos Sainz bildet mit seiner spanischen Landsfrau Laia Sanz das Acciona-Team, das 2017 bei der Rallye Dakar das erste vollelektrische Fahrzeug eingesetzt hatte.

Als Stationen wurden neben der saudischen Wüste der rosarote See im Senegal (29./30.5.), Grönland (28./29.8.), der brasilianische Amazonas-Regenwald (23./24.10.) und das argentinische Feuerland (11./12.12.) ausgewählt. Um zusätzlich Nachhaltigkeit und Umweltgedanken zu demonstrieren, dient die RMS St. Helena, ein ehemaliges Postschiff, als Fahrerlager.

"Wir glauben, dass der Motorsport wirklich etwas für die Umwelt tun kann", sagte Seriengründer Alejandro Agag, der sich auch die vollelektrische Formel E ausgedacht hat. Motorsport könne ein "sehr starkes Werkzeug" sein, um eine Botschaft von den bereits "gefährdetesten und beschädigtesten Ecken des Planeten" zu senden.

Welche Botschaft soll vom sogenannten X Prix rund um die Oasenstadt Al-Ula in der saudischen Wüste ausgehen? Die Elektro-SUVs wollen auf die Verödung von Landstrichen infolge von Dürreperioden und Wasserknappheit hinweisen. Der X Prix des Amazonas im Oktober wiederum, der auf bereits geschädigtem Gebiet am Ufer des Stroms ausgetragen werden soll, will den Folgen vor Abholzung und Abbrennen der Wälder warnen.

Die Ökowelle hat den Motorsport längst erfasst. Da ist die Formel E, die 2014 mit dem Ziel antrat, den Klimawandel durch den schnelleren Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu bekämpfen, aber trotz grünen Siegels auch sehr ressourcenintensiv ist. Oder auch die Formel 1, die bis 2030 klimaneutral sein will.

Die Extreme E will im Kampf gegen den Klimawandel lokale Projekte unterstützen. So sollen Bäume gepflanzt und Strände gesäubert werden. Man wolle die Orte "in einem besseren Zustand verlassen", als man sie vorfinde, kündigte Rosberg an. "Die Serie ist eine großartige Möglichkeit, nicht nur das Bewusstsein zu schärfen, sondern auch zum Handeln im Kampf gegen den Klimawandel zu inspirieren."

Wovon lässt sich Saudi-Arabien inspirieren? Kritiker werfen dem Land vor, mit großen Sportereignissen sein Image polieren zu wollen. Ende des Jahres macht dort auch die Formel 1 erstmals Station. Der autoritär regierte Wüstenstaat geht mit äußerster Härte gegen Kritiker vor. Fast nirgendwo auf der Welt sind die Frauen- und Menschenrechte so stark eingeschränkt wie in dem Golfstaat.

An den Strecken werden keine Zuschauer sein, die Events werden online und via TV übertragen. Ob Fans aus dem PS-Umfeld durch die Inszenierung spektakulärer Bilder zum Schutz der Natur bekehrt werden, ist eine andere Frage.

ribbon Zusammenfassung
  • Mit Motorsport-Weltmeistern als Team-Gründer und am Steuer sowie an stark betroffenen Schauplätzen will die neue Auto-Rennserie Extreme E auf die zerstörerischen Folgen des Klimawandels hinweisen.
  • Der erste der fünf Offroad-Bewerbe mit vollelektrischen SUVs geht am Wochenende im Wadi Rum bei Al-Ula in Saudi-Arabien in Szene.
  • Die Extreme E will im Kampf gegen den Klimawandel lokale Projekte unterstützen.

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