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Verstappen-Pole im Chaos-Qualifying in Baku - Piastri-Crash

Heute, 14:13 · Lesedauer 4 min

Formel-1-Weltmeister Max Verstappen hat sich am Samstag in einem chaotischen und von Unfällen geprägten Qualifying in Baku die Pole Position gesichert. Der niederländische Red-Bull-Pilot startet beim Großen Preis von Aserbaidschan am Sonntag (13.00 Uhr/live ORF 1 und Sky) erstmals ganz vorne, dahinter stehen sensationell Williams-Pilot Carlos Sainz und Racing-Bulls-Fahrer Liam Lawson. WM-Leader Oscar Piastri crashte im McLaren genauso wie Ferrari-Pilot Charles Leclerc.

"Unglaublich, es war so ein schwieriges Qualifying mit den Roten Flaggen", funkte Verstappen nach dem fast zweistündigen Qualifying mit sechs Roten Flaggen bei windigen Verhältnissen überglücklich an die Box. Für den Vierfach-Champion war es nach Monza die zweite Pole hintereinander und die insgesamt 46. "Ich war nicht einmal auf den besten Reifen, ich bin sehr glücklich mit dem Wochenende bis jetzt. Es wird ein langes Rennen", sagte der Monza-Sieger, der im WM-Ranking derzeit 94 Punkte hinter Piastri liegt.

Der Spanier Sainz freute sich über ein "außergewöhnliches" Qualifying und hoffte auf einen ähnlich erfolgreichen Sonntag. "Leider sind die Rennen in diesem Jahr noch nicht gut gelaufen. Aber die guten Rennen werden kommen. Der Plan für morgen ist, am Podium zu bleiben." Lawson war überrascht über seinen Platz in der zweiten Startreihe. "Ich habe nicht erwartet, dass es so wird. Aber das Auto war gut, morgen ist der wichtige Tag", sagte der Neuseeländer.

Mercedes-Rookie Kimi Antonelli wurde Vierter vor seinem Teamkollegen George Russell. Yuki Tsunoda stellte den zweiten Red Bull auf den sechsten Platz, der im Training schnelle McLaren-Pilot Lando Norris kam nicht über den siebenten Rang hinaus. Vorjahressieger Piastri verschätzte sich im Finale und krachte mit seinem McLaren heftig in die Streckenbegrenzung. Kurz zuvor hatte Leclerc, zuletzt viermal in Serie in Baku auf Pole, seinen Boliden ebenfalls in der Bande versenkt. Piastri geht damit von Platz neun ins Rennen, direkt vor Leclerc.

McLaren enttäuschte

Damit steht erstmals in dieser Saison kein McLaren-Bolide in den ersten drei Startreihen. "Ich habe einfach ein bisschen zu spät gebremst", erklärte Piastri, der mit gemischten Gefühlen auf den Grand Prix blickte. "Wir müssen abwarten, wo wir am Ende landen." Norris erklärte im ORF, dass er beim finalen Versuch als erster Fahrer auf der Strecke bei rutschigen Bedingungen wegen leichter Regenschauer einen Nachteil hatte. "Ich habe es verdient, nur Siebenter zu sein. Aber es ist besser, Siebenter zu sein als zu crashen", betonte der Brite.

Rekordweltmeister Lewis Hamilton hingegen verpokerte sich im Ferrari in Q2 und musste sich mit Platz zwölf begnügen. Der Startplatz hat beim oft chaotischen Rennen auf dem teils engen Straßenkurs im Vergleich zu anderen Strecken aber nicht die größte Relevanz. Leclerc hatte seine Pole Position in Aserbaidschans Hauptstadt nie in einen Grand-Prix-Sieg umwandeln können.

Sechs Rote Flaggen

Die Fahrer hatten bei böigen Verhältnissen in der "Stadt der Winde" am Kaspischen Meer schwer zu kämpfen. Im ersten Abschnitt sorgten Alexander Albon, Nico Hülkenberg und Franco Colapinto jeweils für eine Rote Flagge. Albon zerstörte die Vorderradaufhängung seines Williams-Boliden mit einem Einschlag in der ersten Kurve, Hülkenberg demolierte den Frontflügel seines Saubers und Colapinto drehte seinen Alpine in die Wand. In Q2 verursachte Haas-Pilot Oliver Bearman die nächste Unterbrechung, ehe Leclerc und Piastri ebenfalls ihre Autos zerstörten.

Vor dem 17. von 24 Saisonrennen hat Piastri im WM-Duell mit Norris einen Vorsprung von 31 Punkten. Am Sonntag hat McLaren zudem den ersten Matchball in der Konstrukteurswertung. Das Papaya-Team liegt 337 Punkte vor Ferrari und muss zumindest neun Zähler mehr holen als die Scuderia, um den ersten Titel zu fixieren. Der Große Preis von Aserbaidschan wird unterdessen bis einschließlich 2030 im F1-Kalender stehen, die vorzeitige Verlängerung um vier Jahre gab die Motorsport-Königsklasse am Samstag bekannt.

Zusammenfassung
  • Max Verstappen sicherte sich in einem von sechs Roten Flaggen und Unfällen geprägten Qualifying in Baku seine 46. Pole Position und startet erstmals beim GP von Aserbaidschan von ganz vorne.
  • Oscar Piastri und Charles Leclerc crashten im Finale, wodurch Piastri nur von Platz neun und Leclerc von Platz zehn ins Rennen gehen, während Carlos Sainz und Liam Lawson überraschend die Startplätze zwei und drei belegten.
  • Piastri führt die WM mit 31 Punkten Vorsprung auf Norris an, McLaren hat mit 337 Punkten Abstand auf Ferrari den ersten Matchball in der Konstrukteurswertung, und der Aserbaidschan-GP bleibt bis 2030 im Kalender.