Tschechien besiegt Topfavorit Niederlande mit 2:0

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Für die niederländische Fußball-Nationalmannschaft ist im Achtelfinale der paneuropäischen EM überraschend Endstation gewesen. Der Sieger der Österreich-Gruppe C zog am Sonntag in Budapest gegen Tschechien mit 0:2 (0:0) den Kürzeren.

Der Dritte von Pool D setzte sich dank Toren von Tomas Holes (68.) und dem vierfachen Turnier-Torschützen Patrik Schick (80.) durch und profitierte auch von einem Ausschluss von Niederlande-Abwehrspieler Matthijs de Ligt wegen Torraubs (55.).

Viertelfinalgegner der ohne den verletzten Kapitän Vladimir Darida angetretenen Tschechen ist am Samstag (18.00 Uhr) in Baku Dänemark. Die Niederländer mussten sich hingegen vorzeitig vom Traum des EM-Coups wie zuletzt 1988 verabschieden - und das nach einer souveränen Gruppenphase mit drei Siegen. Die Tschechen bleiben ein unangenehmer Gegner, gegen sie verloren sie im zwölften Duell bereits zum sechsten Mal. Wie auch bei der EM 2004, wo die Tschechen dann bis ins Halbfinale vorstießen.

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Der Niederländer Matthijs de Ligt sah in der 55. Minute Rot wegen Torraubs. Ab da kippte die Partie.

Die Niederländer hatten von Beginn an das erwartete spielerische Übergewicht, die Tschechen konnten in der Anfangsphase nur selten für Entlastung sorgen. De Ligt köpfelte eine Flanke im gegnerischen Strafraum vom Tor weg, anstelle ins Netz (8.). Bei einer Dumfries-Hereingabe konnte Tomas Kalas für seinen schlecht aus dem Tor gekommenen Goalie Tomas Vaclik retten (13.).

Nach rund 20 Minuten ließ die Offensivpower der "Oranjes" aber etwas nach, auf der anderen Seite fanden Schick und Co. besser in die Partie. Erstmals im Ansatz gefährlich wurden sie bei einem von Maarten Stekelenburg parierten Schick-Schuss (28.). Auf der anderen Seite blockte Ondrej Celustka einen Malen-Abschluss zur Ecke (31.).

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Goalie Tomas Vaclik stoppt Donyell Malen, der allein vor dem tschechischen Tor war. Es war die beste Chance für die Niederlande.

Im Finish der ersten Hälfte gab es jeweils noch eine echte Topchance. De Ligt lenkte einen Barak-Schuss gerade noch über das Tor ab (38.). Tschechiens Vaclik konnte sich mit einer Fußabwehr bei einer Dumfries-Hereingabe auszeichnen (39.). Nach Wiederbeginn verabsäumte es Donyell Malen leichtfertig, die Führung zu erzielen. Er lief alleine auf Vaclik zu, ließ sich beim Versuch, ihn zu umkurven, aber den Ball vom Fuß nehmen (52.). Das rächte sich prompt. Im Gegenzug nahm De Ligt im Duell mit Schick die Hand zur Hilfe und wurde nach Videostudium zurecht wegen Torraubs ausgeschlossen.

Die Partie kippte dadurch in die andere Richtung. Dumfries konnte via Fuß gerade noch einen Kaderabek-Schuss blocken (64.). Vier Minuten später jubelte der Außenseiter aber über den Führungstreffer. Nach einem Eckball und einer Kalas-Kopfball-Verlängerung vollendete Holes ebenfalls per Kopf.

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Tomas Holes köpft das 1:0 für Tschechien.

Der 28-jährige Slavia-Prag-Akteur war dann auch am 2:0 beteiligt, bediente Goalgetter Schick ideal, der keine Mühe hatte, innerhalb des Strafraums zu vollenden. Die De-Boer-Truppe konnte in Unterzahl nicht mehr zusetzen. Damit ist aus der Österreich-Gruppe nur noch die Ukraine im Bewerb vertreten.

Die Tschechen dürfen weiter von einer ähnlichen Überraschung träumen wie 1996, als man das Turnier als Vize-Europameister beendet hatte.

ribbon Zusammenfassung
  • Für die niederländische Fußball-Nationalmannschaft ist im Achtelfinale der paneuropäischen EM überraschend Endstation gewesen. Der Sieger der Österreich-Gruppe C zog am Sonntag in Budapest gegen Tschechien mit 0:2 (0:0) den Kürzeren.
  • Der Dritte von Pool D setzte sich dank Toren von Tomas Holes (68.) und dem vierfachen Turnier-Torschützen Patrik Schick (80.) durch und profitierte auch von einem Ausschluss von Niederlande-Abwehrspieler Matthijs de Ligt wegen Torraubs (55.).
  • Viertelfinalgegner der ohne den verletzten Kapitän Vladimir Darida angetretenen Tschechen ist am Samstag (18.00 Uhr) in Baku Dänemark.
  • Die Niederländer mussten sich hingegen vorzeitig vom Traum des EM-Coups wie zuletzt 1988 verabschieden - und das nach einer souveränen Gruppenphase mit drei Siegen.

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