Champions League

Sturm Graz kassiert 0:5-Blamage bei Bodø/Glimt

20. Aug. 2025 · Lesedauer 3 min

Sturm Graz muss die Hoffnung auf die neuerliche Teilnahme an der Champions League schon nach dem Hinspiel begraben. Österreichs Meister schlitterte am Mittwoch im Play-off gegen den norwegischen Meister Bodø/Glimt in ein 0:5-(0:3)-Debakel. Am norwegischen Kunstrasen geriet die Mannschaft von Jürgen Säumel früh ins Hintertreffen. Schon nach 25 Minuten stand es 0:3.

Kasper Høgh (7.), Odin Bjørtuft (10.), Ulrik Saltnes (25.), Håkon Evjen (54.) und William Bøving (79./Eigentor) erzielten die Treffer für die in allen Belangen überlegenen Skandinavier. Sie können bereits mit ihrem erstmaligen CL-Einzug und dem Startgeld von 18,62 Millionen Euro planen. Das Rückspiel steigt am Dienstag in Klagenfurt. Das ausgeschiedene Team spielt in der Europa League.

Bodø/Glimt war im Vorjahr erst im Europa-League-Halbfinale am späteren Bewerbssieger Tottenham gescheitert. Auch externe Faktoren wie der Kunstrasen und das nasskalte Wetter waren im Vorfeld Thema. Sturm zeigte sich gewarnt. Trainer Säumel setzte in seiner Aufstellung auf Bewährtes. Auch Verteidiger Tim Oermann meldete sich nach einer kurzen Erkrankung fit. Bei den Norwegern blieben personelle Überraschungen ebenfalls aus. Die Automatismen sollten aber nur bei einer Mannschaft greifen.

Die Partie war früh gelaufen, hätte aber eine andere Richtung einschlagen können. Bøving vergab nach drei Minuten die erste Großchance. Nach einem Ausrutscher von Glimt-Verteidiger Haitam Aleesami zog der Sturm-Angreifer aufs Tor, scheiterte aber an Nikita Haikin. Auch Leon Grgic wäre im Zentrum mitgelaufen. Glimt verwertete hingegen seine erste Möglichkeit eiskalt. Dimitri Lavalée hob beim Kurzpassspiel um den Sechzehner das Abseits auf, Høgh chippte den Ball in bester Torjägermanier über Sturm-Goalie Oliver Christensen.

Bereits drei Minuten später setzte es für die Grazer den nächsten Nackenschlag. Nach einem Corner passte die Zuteilung nicht, Odin Bjørtuft köpfelte relativ frei im Fünfmeterraum zum 2:0 ein. Fiorentina-Leihgabe Christensen bekam den Aufsitzer durch die Beine. Sturm schüttelte sich, Tomi Horvat verpasste mit einem Lattenkracher aus 18 Metern neuerlich Fortune (16.). Es war nur ein kurzes Lebenszeichen.

Schwindlig gespielt

Glimt schien da erst auf Betriebstemperatur zu kommen. Mit kurzen, schnellen Pässen kombinierte sich Norwegens Champion um den Grazer Strafraum und suchte immer wieder bestens abgestimmt den Pass in die Tiefe. Vor dem 0:3, das Saltnes aus kurzer Distanz ins kurze Eck erzielte, kam kein Sturm-Akteur in den Zweikampf. Auch im Spiel um den zweiten Ball, an sich eine Stärke Sturms, bekam die Säumel-Elf eine Lektion erteilt. Nach einem verunglückten Klärungsversuch Lavalées verhinderte Christensen gegen Fredrik Bjørkan das 0:4 noch vor der Pause.

Sturm kam personell unverändert aus der Kabine. Auch an der Spielrichtung änderte sich nichts. Høgh rutschte aus Abseitsposition startend in einen Stanglpass, der Treffer zählte nicht (49.). Mathias Jørgensen jagte die nächste Topchance über das Tor (52.), das 0:4 war aber nur kurz aufgehoben. Wieder ging es für die Sturm-Defensive viel zu schnell, Hauge setzte Bjørkan ein, der im Rückraum Evjen fand. Lavalée fälschte den Ball entscheidend ab.

Säumel brachte frisches Personal mit Seedy Jatta und Arjan Malić, der sogleich zu spät kam und quasi gelbvorbelastet loslegte. Die Ratlosigkeit und Lethargie schüttelte Sturm bis zuletzt nicht mehr ab. Bodø/Glimt ließ den Ball nach Lust und Laune laufen, und Bøving bugsierte einen Stanglpass - symptomatisch für diesen Sturm-Abend - zum 0:5 ins eigene Tor.

Zusammenfassung
  • Sturm Graz kassiert im Champions-League-Play-off-Hinspiel gegen Bodø/Glimt eine 0:5-Niederlage, wobei die Norweger bereits nach 25 Minuten mit 3:0 führten.
  • Die Treffer erzielten Høgh (7.), Bjørtuft (10.), Saltnes (25.), Evjen (54.) sowie Bøving per Eigentor (79.), während Bodø/Glimt spielerisch und taktisch überlegen war.
  • Das Rückspiel findet am Dienstag in Klagenfurt statt, und Sturm Graz wird nach dem Ausscheiden in der Europa League weiterspielen, während Bodø/Glimt mit dem erstmaligen CL-Einzug und 18,62 Millionen Euro planen kann.