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ÖSV-Adler landen Dreifachsieg in Lillehammer

Heute, 12:55 · Lesedauer 3 min

Österreichs Skispringer haben zum Auftakt der Olympia-Saison einen Dreifachsieg gelandet. Mit Daniel Tschofenig vor Jan Hörl und Stefan Kraft belegten die ÖSV-Adler in der Reihenfolge der Weltcup-Gesamtwertung des Vorwinters alle drei Stockerlplätze beim ersten Einzelbewerb in Lillehammer. Lisa Eder machte als Dritte den idealen Start der erfolgsverwöhnten Österreicher in Norwegen perfekt.

"Heute hätte ich so viel Geld verspielt. Ich habe den Sieg überhaupt nicht erwartet, umso cooler, dass es passiert ist", sagte Tschofenig, der nach Schwierigkeiten im Training ausgerechnet im Bewerb seine besten Sprünge (133/129 m) auspackte. "Wenn die Anspannung dazukommt, schaffe ich es, die kleinen Hindernisse zu übergehen und einfach voll anzugreifen", sagte der Kärntner im ORF bereits nach dem ersten Durchgang, in dem er Platz vier belegte.

Am Tag nach Platz drei im Mixed-Team verpasste es Kraft (138/120) als Halbzeitleader um 5,2 Punkte, mit seinem 46. Erfolg im Weltcup mit der ewigen Nummer zwei, Matti Nykänen, gleichzuziehen. "Es war schon sehr schwer. Über ein Stockerl zum Start rege ich mich nicht auf", sagte Kraft, der angesichts von Plus 37 Windpunkten im Rückenwind-Finale nicht hadern wollte. "Wenn er im Korridor ist, ist er im Korridor. Das kommt irgendwann zurück." Bereits am Sonntag könnte Kraft (15.666) mit einem Sieg den Allzeit-Punkterekord von Janne Ahonen (15.758) knacken.

Hörl sprang in der enorm engen Konkurrenz von fünf auf zwei. "Laut Ergebnis machen wir so weiter, wie wir die Saison aufgehört haben. Megacool, Team Österreich ist wieder stark vertreten - das macht mich sehr stolz", sagte Hörl und meinte angesichts eines zuvor nörgelnden Tschofenig: "Hut ab, mental sehr stark. Aber da ist eine Rechnung offen - wenn er sich jedes Mal so down macht..." Mit Manuel Fettner (9.) und Stephan Embacher (11.) landeten zwei weitere im Vorderfeld. Maximilian Ortner wurde 23.

Bester der wenig überzeugenden Gastgebernation war Marius Lindvik als 16. Er und Johann Andre Forfang durften nach kurzen Sperren nach dem norwegischen Anzug-Skandal bei der WM wieder starten. Ernüchternd begann die Saison auch für Deutschlands Topspringer. Karl Geiger verpasste den zweiten Durchgang, bereits in der Qualifikation waren Vorjahressieger Pius Paschke und Andreas Wellinger gescheitert. Philipp Raimund hielt als Sechster die Fahne hoch. Erster ÖSV-Verfolger an diesem Tag war der Slowene Domen Prevc als Vierter.

Eder zum sechsten Mal am Stockerl

Zuvor landete Lisa Eder ebenfalls in Lillehammer auf Platz drei. Sie musste sich nur der Japanerin Nozomi Maruyama, die überlegen ihren ersten Sieg feierte, und der Kanadierin Abigail Strate geschlagen geben. Julia Mühlbacher wurde 18. Hannah Wiegele (44.) und Chiara Kreuzer (54.) schieden in der Qualifikation aus.

Eder sprang in der Entscheidung trotz kräftig auffrischendem Wind mit dem drittweitesten Satz der Konkurrenz noch von Platz fünf aufs Stockerl, ihrem sechsten Karriere-Podestplatz im Weltcup. "Ich bin stolz, dass ich das gut gemeistert habe und sich der dritte Platz ausgegangen ist", sagte Eder, die auch am Freitag mit dem ÖSV-Team im Mixedbewerb auf dem Stockerl gestanden war.

Zusammenfassung
  • Österreichs Skispringer feiern zum Auftakt der Olympia-Saison in Lillehammer einen Dreifachsieg mit Daniel Tschofenig (133/129 m), Jan Hörl und Stefan Kraft auf den Podestplätzen.
  • Stefan Kraft verpasst als Halbzeitleader seinen 46. Weltcupsieg um 5,2 Punkte und könnte mit aktuell 15.666 Punkten am Sonntag den Allzeit-Punkterekord von Janne Ahonen (15.758) brechen.
  • Bei den Damen wird Lisa Eder mit dem drittweitesten Satz Dritte und feiert damit ihren sechsten Weltcup-Podestplatz, während Nozomi Maruyama erstmals gewinnt.