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Silberpfeile auf der Jagd nach dem siebenten Titel

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Mercedes AMG steht vor dem erneuten Gewinn der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft in der Formel 1. Macht Red Bull Racing am Sonntag (13.10 Uhr/live ORF 1, RTL und Sky) in Imola nicht 34 Punkte auf Lewis Hamilton und Valtteri Bottas gut, ist die Entscheidung bereits vier Rennen vor Saisonende gefallen. Auf das Werksteam aus dem Daimler-Konzern wartet somit der siebente Titel in Folge - das hat in der langen Geschichte der Rennserie kein Team davor je geschafft.

"Es ist, wie es Michael (Schumacher, Anm.) oft gesagt hat: Rekorde sind dazu da, um gebrochen zu werden", meinte Mercedes-Boss Toto Wolff zuletzt. Der Wiener wurde 2013 vom Daimler-Aufsichtsrat zum Nachfolger von Norbert Haug als Mercedes-Motorsportchef bestellt und rückte auch in die Rolle des Teamchefs. Gleichzeitig erhielt der Ex-Rennfahrer Anteile im Ausmaß von 30 Prozent an dem Formel-1-Rennstall. Niki Lauda, der schon seit Herbst 2012 Vorsitzender des Aufsichtsrats des Teams war, erwarb zehn Prozent der Anteile.

Gemeinsam führten die beiden Österreicher Mercedes durch die erfolgreichste Ära eines Teams in der Formel-1-Historie. Ferrari holte mit Rekord-Weltmeister Schumacher und unter der Führung von Jean Todt von 1999 bis 2004 sechs Titel, McLaren räumte mit den Aushängeschildern Alain Prost und Ayrton Senna von 1988 bis 1991 viermal en suite ab. Nicht zu vergessen sind freilich die vier Titel in Serie des Austro-Teams Red Bull von 2010 bis 2013. In dieser Zeit gewann der Deutsche Sebastian Vettel auf der Fahrerseite viermal die Weltmeisterschaft.

Die Dominanz von Mercedes, die auf die Red-Bull-Ära folgte, ist aber unerreicht. Der Schlüssel dazu war der regeltechnische Sprung zu einer neuen Motor-Bauweise ab der Saison 2014, seitdem wird ein Formel-1-Auto von einem 1,6 Liter Motor mit einem Turbolader und zwei Elektromaschinen angetrieben. Mercedes schaffte diese Entwicklung besser als jeder Konkurrent. Hamilton (2014-2015 sowie 2017-2019) und Nico Rosberg (2016) gewannen seitdem auch alle Einzeltitel.

Seit dem Tod von Lauda am 20. Mai 2019 macht Wolff alleine weiter, wiewohl hinter seiner Zukunft an vorderster Front ein Fragezeichen steht. Wie er jüngst im Podcast "Beyond the Grid" der Formel 1 verriet, sprach er mit Daimler-CEO Ola Källenius auch über einen Wechsel in eine Funktion innerhalb des Konzerns. "Aber das ist nicht meins", sagte Wolff. "Ich bin kein Konzernmensch."

Die unmittelbare Gegenwart heißt für den 48-Jährigen und seine Schützlinge ohnehin Imola. In der Emilia-Romagna gilt es, Red Bull mit Max Verstappen und Alexander Albon in Schach zu halten. Mercedes hat in der Konstrukteurswertung aktuell 209 Punkte Vorsprung. Verlassen die Silbernen Imola mit mindestens 176 Punkten im Plus, ist der siebente Titel fix.

Wenn sie das verhindern wollen, müssen Verstappen und Albon zumindest Zweiter und Dritter mit der schnellsten Rennrunde werden, während Bottas und Hamilton nicht punkten dürften. Mercedes hat zehn der bisher zwölf WM-Rennen gewonnen, Ausfall gab es in dieser Saison nur einen (Bottas am Nürburgring). Titel Nummer sieben scheint demnach also nur Formsache zu sein.

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  • Auf das Werksteam aus dem Daimler-Konzern wartet somit der siebente Titel in Folge - das hat in der langen Geschichte der Rennserie kein Team davor je geschafft.