Serbien gegen EnglandAPA/AFP/Ozan Kose

Rückzug vom Rückzug: Serbien wirft bei EM doch nicht hin

Erst wollte Serbien wegen Fan-Gesängen der Kroaten und Albaner ihre Teilnahme an der Fußball-EM aus Protest beenden. Wenig später ist davon keine Rede mehr. Nun ermittelt jedoch die UEFA.

"Genau genommen nein, das war die erste Reaktion", machte der Generalsekretär des serbischen Fußball-Verbandes, Jovan Šurbatović, am Donnerstag den Rückzug vom Rückzug offiziell.

Die UEFA wird jedoch untersuchen, ob rassistisches oder diskriminierendes Verhaltens der beiden Fan-Lager beim Spiel zwischen Albanien und Kroatien vorliegt.

Details nannte die UEFA nicht, wahrscheinlich steht die Untersuchungen aber in Zusammenhang mit den Gesängen der Fans, in denen sie laut Medienberichten u.a. zum Töten von Serben aufgerufen hatten.

Šurbatović hatte mit dem vorzeitigen Ende Serbiens bei der EM gedroht. Man verlange von der Europäischen Fußball-Union UEFA Sanktionen, "letztlich auch um den Preis, dass wir die Europameisterschaft nicht fortsetzen", hatte er im öffentlich-rechtlichen Rundfunk RTS in Serbien erklärt.

Am Abend nahm er die Drohung zurück und überließ das Feld der UEFA, die auch gegen den albanischen Nationalspieler Mirlind Daku wegen des Verdachts des unangemessenen Verhaltens ermittelt.

Nach dem Zeigen einer nationalistischen Geste hat die UEFA schon dem kosovarischen Journalisten Arlind Sadiku die Akkreditierung für die EM entzogen. Serbiens Verband hatte die Sanktion für Sadiku gefordert, weil dieser beim Spiel gegen England bei einer Liveschaltung mit den Händen den albanischen Doppeladler gebildet hatte.

Die EURO 2024 bei Servus TV und im ORF sowie auch in den Livestreams auf JOYN.

ribbon Zusammenfassung
  • Serbien wollte ursprünglich wegen Fan-Gesängen der Kroaten und Albaner ihre Teilnahme an der Fußball-EM beenden, hat diesen Rückzug jedoch zurückgenommen.
  • Die UEFA untersucht nun, ob rassistisches oder diskriminierendes Verhalten der Fans vorliegt, nachdem Medien berichten, dass Gesänge zum Töten von Serben aufriefen.
  • Auch gegen den albanischen Nationalspieler Mirlind Daku und den kosovarischen Journalisten Arlind Sadiku, der eine nationalistische Geste zeigte, wird ermittelt.
  • Die EURO 2024 bei Servus TV und im ORF sowie auch in den Livestreams auf JOYN.