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Rapid nach Vaduz-Fiasko gegen Sturm in der Bringschuld

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Nach dem peinlichen Aus im Conference-League-Play-off gegen Vaduz ist bei Rapid in der Liga Wiedergutmachung angesagt.

Dazu wird am Sonntag aber gegen Sturm Graz eine Leistungssteigerung vonnöten sein. "Nach so einem K.o. gilt es jetzt, sehr schnell aufzustehen", sagte Trainer Ferdinand Feldhofer. In den beiden anderen Spielen empfängt die Wiener Austrias jene aus Klagenfurt, der WAC spielt nach dem enttäuschenden Europacup-Aus gegen Tirol.

"Selbstvertrauen einimpfen"

"Der Vorteil von englischen Runden ist natürlich, dass man keine Zeit hat, Wunden zu lecken", weiß Feldhofer. Die Bundesliga ist nun wieder konkurrenzlos das Kerngeschäft in Wien-Hütteldorf. Seine Aufgabe sei, "voranzugehen und Lösungen und Wege zu finden, damit wir am Sonntag drei Punkte machen können", erklärte der Rapid-Coach. "Jetzt geht es darum, die Köpfe frei zu kriegen und Selbstvertrauen einzuimpfen."

Drei Punkte gegen Graz würden auch die aufgeheizte Stimmung innerhalb des harten Kerns des Rapid-Anhangs etwas abkühlen. Die Kritik hatte sich nach der 0:1-Niederlage gegen Vaduz am Donnerstag allerdings nicht primär gegen Feldhofer, sondern gegen den Vorstand und Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic gerichtet.

Die Mannschaft mit vielen Neuzugängen habe sich noch nicht gefunden, gab Barisic zu. Das größte Problem ortet der Ex-Spieler im Kopf. Bei einigen Spielern stehe etwas im Weg, dass sie ihr Potenzial ausschöpfen. "Ich hoffe, dass wir mit Sturm beginnen werden, das Gesicht zu zeigen, das wir eigentlich zeigen wollen", sagte Barisic.

Ersatz für Höjlund

Ganz andere Probleme hat Gegner Sturm Graz. Die Steirer müssen sich ohne Stürmer Rasmus Höjlund, der in die Serie A zu Atalanta wechseln wird, auf den Weg nach Wien machen. Am Freitag trainierte der Däne schon nicht mehr in Graz mit, da er in Bergamo den Medizincheck hinter sich brachte. Seine Qualität werde in der Offensive definitiv abgehen, sagte Sportchef Andreas Schicker. Da Jakob Jantscher unter der Woche das gesamte Training mitmachen konnte, sieht es danach aus, dass der Routinier den Platz von Höjlund einnehmen wird. An seiner Seite könnte Manprit Sarkaria, der am Freitag seinen 26. Geburtstag feierte, auflaufen.

Im Duell der beiden Austrias blicken sowohl die Wiener als auch die Klagenfurter nach vorne. Bei je vier Zählern nach fünf Runden ist der Sprung in die Top Sechs der Tabelle für beide Teams nach der Partie am Sonntag im Bereich des Möglichen. Für die Wiener geht es in ihren englischen Wochen jedenfalls Schlag auf Schlag weiter.

Der Conference-League-Starter übernachtete nach dem 1:4 gegen Fenerbahce in Istanbul, am Freitag ging es direkt nach Klagenfurt weiter. "Unser Ziel ist ganz klar. Wir haben die letzten zwei Spiele gewonnen und sechs wichtige Punkte gemacht. Daran wollen wir anschließen", sagte Trainer Manfred Schmid. Auch in Klagenfurt werde man aber "ein richtig gutes Spiel brauchen".

Mit Fehlentscheidungen "nicht happy"

In Kärnten ärgerte sich Peter Pacult auch Tage danach über das 0:2 gegen Salzburg. Gegen den Meister blieb beim Stand von 0:0 ein Handspiel von Salzburgs Maximilian Wöber im eigenen Strafraum ungeahndet, Schiedsrichter Josef Spurny entschuldigte sich später für die Fehlentscheidung. Der VAR griff unerklärlicherweise nicht ein.

"Der Schiedsrichter hat sich entschuldigt, das muss man anerkennen. Was beim VAR war, weiß man immer noch nicht. Das ärgert mich noch immer", meinte Pacult, der möglichen Punkten gegen den Serienmeister nachtrauerte. "In fünf Spielen hatten wir jetzt vier Fehlentscheidungen gegen uns. Da ist man natürlich nicht happy. Aufgrund der Leistungen könnten wir den einen oder anderen Punkt mehr am Konto haben."

Nach dem enttäuschenden Europacup-Aus will der Wolfsberger AC seinen schwachen Saisonstart in der Fußball-Bundesliga vergessen machen. Nach fünf Runden stehen die Kärntner mit zwei Punkten am Tabellenende, bei der WSG Tirol soll endlich der erste Sieg gelingen. Das Selbstvertrauen ist nach dem 0:4 gegen den norwegischen Spitzenreiter Molde FK angeknackst. "Zum Glück haben wir nur zwei Tage Zeit, um uns auf Tirol vorzubereiten", sagte Trainer Robin Dutt.

Kein Selbstvertrauen beim WAC

Der Anspruch im Lavanttal ist ganz klar die Meistergruppe, der Rückstand auf den Strich beträgt derzeit fünf Punkte. Auch deshalb soll der geplatzte Traum von Europa möglichst schnell aus den Köpfen der Kärntner verschwinden, nach drei Liga-Niederlagen in Serie als einzig siegloses Team endlich ein Dreier gefeiert werden. Doch auch das bisher letzte direkte Duell gegen die WSG Tirol gibt zumindest kein Selbstvertrauen, dieses gewann die Mannschaft von Trainer Thomas Silberberger mit 5:1.

Kleiner Trost für den WAC: Die bisherigen Gegner hatten mit Tabellenführer LASK, Meister Salzburg, Vizemeister Sturm oder der Wiener Austria, Dritter der Vorsaison, meist größere Namen. Die WSG hat zwar nicht den allergrößten Namen, dafür nach ansprechenden Leistungen schon sieben Punkte auf dem Konto. Und Silberberger hat bei seinem 100. Bundesligaspiel als WSG-Coach ein klares Ziel vor Augen: "Ich erwarte mir einen Heimsieg", sagte er. "Gegen den WAC haben wir im Tivoli immer gut ausgeschaut."

Tiroler ungeschlagen

In vier Heimspielen in der obersten Spielklasse sind die Tiroler gegen den WAC noch ungeschlagen, es gab drei Siege bei einem Unentschieden. "Wir wollen jetzt die Gunst der Stunde nutzen. Zehn Punkte nach sechs Runden hat es bei der WSG noch nie gegeben", sagte Silberberger. Dann könnten die Tiroler schon von einem "sehr guten Saisonstart" sprechen. Besonders seine drei "Windhunde" in der Offensive, Tim Prica, Nik Prelec und Zan Rogelj, sollen wieder für Gefahr sorgen. "Die müssen marschieren."

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem peinlichen Aus im Conference-League-Play-off gegen Vaduz ist bei Rapid in der Liga Wiedergutmachung angesagt.
  • Dazu wird am Sonntag aber gegen Sturm Graz eine Leistungssteigerung vonnöten sein.
  • Nach fünf Runden stehen die Kärntner mit zwei Punkten am Tabellenende, bei der WSG Tirol soll endlich der erste Sieg gelingen.

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