Pogačar erstmals auch Europameister im Radstraßenrennen
Der Oberösterreicher Großschartner bestand im hochkarätigen Feld der zehnten EM-Auflage für Elitefahrer als rot-weiß-roter Einzelkämpfer. Der Kletterspezialist kam 7:33 Minuten hinter seinem siegreichen UAE-Teamkollegen ins Ziel. Der bei Eintagesrennen selten antretende Vuelta-Sieger Jonas Vingegaard war indes einer von zahlreichen Teilnehmern, die auf dem selektiven Kurs über 202 km mit 3.400 Höhenmetern vorzeitig abstiegen.
Vingegaards großer Rundfahrten-Rivale Pogačar dominierte hingegen einmal mehr und machte sich wie bei der WM vor einer Woche frühzeitig auf und davon. Diesmal setzte er sich sogar bereits 75 km vor dem Ziel ab und wurde nicht mehr eingeholt. Der auch in Kigali zweitplatzierte Evenepoel schüttelte seine drei Rivalen in der Verfolgergruppe 35 km später ab, die Zeitfahren beider Titelkämpfe hatte der Belgier gewonnen. Den Kampf um EM-Bronze entschied dreieinhalb Minuten hinter dem Europameister der 19-jährige Seixas, Decathlon-Teamkollege von Felix Gall, gegen den Italiener Christian Scaroni für sich.
Bei seiner bisher einzigen EM-Teilnahme 2021 war Pogačar als Fünfter noch leer ausgegangen. Heuer gewann er aber jedes wichtige Rennen, das er bestritt. Neben der Tour und der Dauphine unter anderem die Flandern-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich sowie die Strade Bianche. In einer Woche will der Slowene zum bereits fünften Mal auch die Lombardei-Rundfahrt für sich entscheiden. Vor seinem letzten Rennen des Jahres tritt er am Dienstag bei den Tre Valli Varesine an.
Zusammenfassung
- Tadej Pogačar hat nach seinen Erfolgen bei Tour de France und WM erstmals auch den EM-Titel im Straßenrennen gewonnen und siegte nach einer 75 Kilometer langen Soloflucht mit 31 Sekunden Vorsprung in der französischen Region Drome-Ardeche.
- Remco Evenepoel aus Belgien holte wie schon bei der WM Silber, während der 19-jährige Franzose Paul Seixas dreieinhalb Minuten hinter Pogačar Bronze gewann.
- Felix Großschartner wurde als bester Österreicher 15., erreichte das Ziel 7:33 Minuten nach dem Sieger und war damit im hochkarätigen Feld der zehnten EM-Auflage der einzige rot-weiß-rote Teilnehmer.