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Ruderin Lobnig holt sich in einem perfekten Rennen Bronze

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Erstmals seit 29 Jahren und erst zum sechsten Mal in der olympischen Ruder-Geschichte hat es am Freitag eine Medaille für Österreich gegeben.

Magdalena Lobnig sicherte sich im Sea Forest Waterway im Finale des Frauen-Einers Bronze und sorgte damit für den überhaupt ersten rot-weiß-roten Ruder-Podestplatz im Frauen-Bereich bei Sommerspielen. Gold ging an die Neuseeländerin Emma Twigg, die Russin Hanna Prakatsen lag 3,72 Sek. zurück. Lobnigs Rückstand betrug 5,75 Sekunden.

Vierte Medaille für Österreich

Die 31-Jährige ist damit knapp vor Halbzeit der Spiele für den schon vierten österreichischen Podestrang bei diesen Spielen verantwortlich. Davor hatte Anna Kiesenhofer Gold im Rad-Straßenrennen gewonnen, zudem gab es im Judo Bronze durch Shamil Borchashvili und Silber durch Michaela Polleres. ÖOC-Präsident Karl Stoss war wie -Generalsekretär Peter Mennel und IOC-Präsident Thomas Bach an der Strecke. "Ich freue mich riesig für sie und riesig für den Rudersport", sagte Stoss.

Lobnig fuhr ein Rennen nach Plan und belohnte sich mit dem ersehnten Platz auf dem untersten Treppchen. Sie hielt sich den gesamten Rennverlauf über in den Top drei auf, war bei der 500- und 1.000-m-Marke hinter Twigg Zweite und auch schon bei 1.500 m hinter Prakatsen Dritte. "Dass Twigg und die Russin sehr stark sind, das hat man in den Vorläufen schon gesehen", wusste Lobnigs Coach Kurt Traer. Mit Bronze war der Kärntner daher überglücklich: "Es ist ein Traum, einfach nur genial."

"Nur ein Kopfrennen"

Lobnig jubelte im Ziel, streckte die Arme in die Höhe, strahlte übers ganze Gesicht. Eine Last fiel von ihr ab. "Das ist auf alle Fälle mein Karriere-Höhepunkt", sagte sie. "Gestern war die Angst so groß, dass es noch einmal so endet wie in Rio (Olympia-Sechste 2016, Anm.). Ich war so k.o. nach dem Rennen (Semifinale, Anm.). Aber ich habe alles darangelegt, dass ich wieder fit werde. Ich habe mir gedacht, das ist im Endeffekt nur ein Kopfrennen, wer da vorne ist. Es war einfach Zeit, abzuliefern."

Zweikampf mit Viertplatzierter Britin

Das gelang ihr mit einem Bonus von 0,67 Sek. auf Victoria Thornley. Ständig vor der Britin zu bleiben, war das Haupt-Vorhaben. "Sie ist zum Schluss ganz gut aufgekommen. Aber ich habe geschaut, dass ich nicht viel aus dem Boot rausschaue, dass ich nur auf meinen Speed schaue", erklärte Lobnig. "Ich bin dann wieder weggefahren. Es war einfach ein geiles Rennen." Und es sei weniger hart gewesen als im Semifinale. "Mir ist es so gut gegangen. Ich habe gewusst, das halte ich, das bringe ich heim."

Nach dem ersten Jubel und Interviews wollte Lobnig möglichst bald daheim bei ihrer Familie anrufen, sich gratulieren lassen und sich für die jahrelange Unterstützung bedanken. 

Medaillen von 1928b bis 1992 - und 2021

Lobnigs Bronze ist das dritte für das ÖOC nach 1928 und 1956. Zudem gab es drei Silberne - 1936, 1960 und eben 1992, als Arnold Jonke/Christoph Zerbst im Doppelzweier auf das Podest fuhren. Lobnigs davor größte Erfolge war der EM-Titel 2016, dreimal war sie EM-Zweite sowie zweimal WM-Dritte. 2017 triumphierte die Völkermarkterin zudem im Gesamtweltcup. Mit Traer arbeitete sie von 2006 bis 2017 zusammen, nach einem kurzen Intermezzo fand das Erfolgsduo 2019 wieder zusammen.

ribbon Zusammenfassung
  • Magdalena Lobnig sicherte sich im Sea Forest Waterway im Finale des Frauen-Einers Bronze und sorgte damit für den überhaupt ersten rot-weiß-roten Ruder-Podestplatz im Frauen-Bereich bei Sommerspielen.
  • Gold ging an die Neuseeländerin Emma Twigg, die Russin Hanna Prakatsen lag 3,72 Sek.
  • Die 31-Jährige ist damit knapp vor Halbzeit der Spiele für den schon vierten österreichischen Podestrang bei diesen Spielen verantwortlich.
  • Davor hatte Anna Kiesenhofer Gold im Rad-Straßenrennen gewonnen, zudem gab es im Judo Bronze durch Shamil Borchashvili und Silber durch Michaela Polleres.
  • Lobnig fuhr ein Rennen nach Plan und belohnte sich mit dem ersehnten Platz auf dem untersten Treppchen. Sie hielt sich den gesamten Rennverlauf über in den Top drei auf, war bei der 500-m-Marke hinter Twigg Zweite.
  • Nach dem ersten Jubel und Interviews wollte Lobnig möglichst bald daheim bei ihrer Familie anrufen, sich gratulieren lassen und sich für die jahrelange Unterstützung bedanken. 

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