APA/APA/KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Österreich unterliegt im WM-Viertelfinale der Schweiz 0:6

Heute, 16:53 · Lesedauer 3 min

Im Viertelfinale war für Österreichs Eishockey-Nationalteam bei der Weltmeisterschaft Endstation. Die ÖEHV-Auswahl war am Donnerstag in Herning/Dänemark gegen die klar favorisierte Schweiz chancenlos und verlor 0:6 (0:3,0:2,0:1). Nach der erfolgreichen Gruppenphase mit vier Siegen beendete Österreich damit das Turnier auf Rang acht, der besten Platzierung seit 31 Jahren.

Nach den starken Leistungen gegen die skandinavischen Medaillenanwärter Finnland (1:2) und Schweden (2:4) hatten die Österreicher gehofft, im ersten Viertelfinale seit 1994 auch dem Vize-Weltmeister Paroli bieten zu können. Doch die Eidgenossen überrollten die vom Schweizer Roger Bader betreute ÖEHV-Auswahl, spielten von der ersten Minute an ihre überlegene Klasse aus und lagen nach 25 Minuten mit 5:0 voran.

Die Niederlage "ist in dieser Höhe auch verdient", gestand Bader. "Das hat primär damit zu tun, dass der Gegner einfach brutal stark war. Das war mit Abstand der beste Gegner, gegen den wir gespielt haben. Es ist immer noch ein Unterschied, wenn man gegen einen Goldmedaillenkandidat spielt in einem Alles-oder-nichts-Spiel oder in einem Gruppenspiel. Die legen da noch einen Zacken zu. Sie haben uns gezeigt, was es heißt auf Top-Weltklasseniveau", erklärte der Teamchef.

Nach einer Minute wurde das Spiel unterbrochen, weil über dem Tor der Österreicher ein Teil der Beleuchtung ausgefallen war. Obwohl die Lichter vorerst nicht aufgedreht werden konnten, wurde nach rund zehn Minuten weitergespielt. Das Geschehen spielte sich danach fast gänzlich in dem etwas dunkleren Bereich ab.

Torhüter David Kickert stand vor nur 2.621 Zuschauern unter Dauerbeschuss, die Schweizer münzten ihre Überlegenheit durch Christoph Bertschy (7.), Timo Meier (12./PP) und Ken Jäger (15.) auch in Tore um. Die Österreicher kamen, abgesehen von einem Powerplay, im Startdrittel kaum in das Angriffsdrittel, lediglich ein Torschuss von Marco Kasper (9.) brachte Gefahr.

Spieldauerdisziplinarstrafe für Rohrer

Nach 19 Minuten folgte der nächste Rückschlag. Vinzenz Rohrer revanchierte sich für einen Cross-Check von Sandro Schmid mit einem eigenen Cross-Check und wurde ausgeschlossen. Zudem erhielten die Schweizer fünf Minuten Powerplay, weil das Foul von Schmid nicht geahndet wurde. Kevin Fiala nutzte die Überzahl zum vierten Treffer (24./PP), Schmid legte wenig später nach (25.).

Die Österreicher waren angeschlagen und verunsichert und konnten auch aus einer Minute mit zwei Spielern mehr auf dem Eis kein Kapital schlagen. Im nächsten Powerplay donnerte Peter Schneider den Puck mit 150 km/h an die Stange (31.).

Beim davor einzigen Viertelfinale hatte es 1994 in Mailand gegen Finnland eine 0:10-Abfuhr gesetzt, so schlimm wurde es diesmal nicht. Die Schweizer gingen vom Gaspedal und trafen nur noch durch Simon Knak (52.).

"Die Schweizer haben super gespielt, wir von Anfang an nicht unser bestes Spiel. Jetzt ist die Enttäuschung groß, wenn man das Viertelfinale so verliert, aber wir können stolz sein auf das gesamte Turnier. Es waren einige der schönsten Moment in meiner Karriere", sagte Dominique Heinrich im ORF-Interview. "Heute war es ein frustrierendes Spiel. Wir haben am Anfang keine Zweikämpfe gewonnen und so das Spiel für sie leicht gemacht. Aber wir können sehr viele positive Sachen aus dem Turnier mitnehmen", meinte Marco Kasper.

Zusammenfassung
  • Österreichs Eishockey-Nationalteam scheidet im WM-Viertelfinale gegen die Schweiz mit 0:6 aus und erreicht damit den 8. Platz – die beste Platzierung seit 31 Jahren.
  • Die Schweiz dominiert das Spiel in Herning von Beginn an, führt nach 25 Minuten bereits 5:0 und nutzt ein fünfminütiges Powerplay nach einer Spieldauerdisziplinarstrafe für Vinzenz Rohrer effektiv.
  • Vor 2.621 Zuschauern zeigt sich das Team von Roger Bader trotz der deutlichen Niederlage stolz auf die Gesamtleistung im Turnier, während die Schweiz ihre Favoritenrolle eindrucksvoll bestätigt.