Österreich gegen FrankreichAPA/AFP/Patricia de Melo Moreria

Bittere 0:1-Niederlage für Österreich - Frankreich-Sieg nach Eigentor

Österreichs Fußballer starteten mit einer knappen Niederlage gegen Frankreich in die EM 2024. Besonders bitter: Den entscheidenden Treffer erzielte ein ÖFB-Spieler. Maximilian Wöber köpfelte in der ersten Hälfte ins eigene Tor.

Es wurde nichts für Österreichs Fußball-Nationalteam mit dem erhofften Traumstart in die EURO 2024. Die ÖFB-Männer von Teamchef Ralf Rangnick kassierten im ersten Gruppenspiel eine 0:1-Niederlage gegen Top-Favorit Frankreich. Das diesmal nicht so glänzende Goldtor erzielte Maximilian Wöber, der in der 38. Minute ins eigene Tor traf.

Österreich zeigte eine alles in allem starke Leistung und hatte viel mehr Spielanteile, als man im Vorhinein vielleicht erwartet hatte. Richtig drückende Chancen konnte das ÖFB-Team jedoch nur selten erzwingen, auf der anderen Seite hätte auch Frankreich das ein oder andere Tor mehr erzielen können.

Weiter geht's für das ÖFB-Team am Freitag (18 Uhr/Servus TV & Servus-TV-Livestream auf JOYN) gegen Polen. Ohne den angeschlagenen Star-Stürmer Robert Lewandowski verloren die Polen ihr Auftaktspiel gegen die Niederlande knapp mit 1:2.

Gruppe D

Grillitsch in der Startaufstellung

Viel wurde im Vorhinein darüber diskutiert, Rangnick legte sich fest: Auf der Sechser-Position neben Nicolas Seiwald begann Florian Grillitsch. Konrad Laimer rutschte dafür in der Offensive weiter nach vorne, Patrick Wimmer und Romano Schmid saßen zu Beginn auf der Bank.

Die Marschroute der Österreicher war gleich erkennbar: Von Anfang an ging man mit einer gewissen Extra-Portion Härte in die Zweikämpfe, wollte es den Franzosen ungemütlich machen. In der 9. Minute wurde es erstmals gefährlich: Frankreich mit einem schnellen Spielzug, Kylian Mbappé scheiterte an Patrick Pentz.

Österreich wird immer besser

Das ÖFB-Team kam in der Folge immer besser ins Spiel. "Wenn man selbst den Ball hat, kann Frankreich nicht treffen", lautete wohl die Devise. Für die erste Viertelchance der Rot-Weiß-Roten sorgte der erneut starke Christoph Baumgartner (25.). Der Leipzig-Legionär dribbelte sich gefinkelt in den Strafraum, kam aber nicht zum Abschluss.

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Österreich nahm das Momentum mit und kam wenige Minuten später zur ersten Top-Chance: Marcel Sabitzer leitete eine Flanke von Michael Gregoritsch wunderschön weiter, den Schuss von Baumgartner (36.) parierte Mike Maignan.

Österreich gegen FrankreichAPA/AFP/Kenzo Tribouillard

Top-Chance von Baumgartner (36.)

Führungstreffer für Frankreich

Besser machte es die Rangnick-Truppe zwei Minuten später, allerdings in die falsche Richtung: Mbappé mit der Flanke und Wöber, der immer wieder Schwierigkeiten hatte, köpfelte den Ball ins eigene Tor (38.). Dem 1:0 der Franzosen war ein unnötiger ÖFB-Fehler im Spielaufbau vorausgegangen.

Mbappé vergibt Riesenchance

Österreich übernahm zum Auftakt der zweiten Hälfte das Kommando, die Mannschaft von Didier Deschamps konzentrierte sich aufs Verteidigen und hoffte auf den blau-weiß-roten Düsenjet in der Person von Mbappé. Dieser zündete in der 55. Minute, vergab jedoch eine hundertprozentige Chance.

Teamchef Rangnick zeigte sich gar nicht zufrieden und vollzog nach knapp einer Stunde einen Dreifachtausch: Der ungklückliche Wöber sowie Gregoritsch und Grillitsch mussten raus - Gernot Trauner, Wimmer und Rekord-ÖFB-Spieler Marko Arnautović sollten für den Ausgleich sorgen. Die folgenden Minuten gehörten jedoch Frankreich. Pentz hielt seine Vordermänner im Spiel.

Letzte Chance für Österreich

In der Schlussphase versuchte Österreich, noch irgendwie den Ausgleich zu erzwingen. In der gegnerischen Hälfte fehlten aber sowohl die entscheidende Kreativität als auch das nötige Glück - selbst in der neun Minuten langen Nachspielzeit. Eine Kopfballgelegenheit des eingewechselten Alexander Prass (90.+8) segelte an Freund und Feind vorbei.

Der Spielbericht:

Fußball-EM 2024 (Gruppe D, 1. Runde)
Österreich - Frankreich 0:1 (0:1)
Düsseldorf Arena, Publikum: 46.264 (ausverkauft), SR: Jesús Gil Manzano (Spanien)

Tore:

  • 0:1 (38.) Wöber (Eigentor)

Österreich: Pentz - Mwene (88. Prass), Wöber (59. Trauner), Danso, Posch - Grillitsch (59. Wimmer), Seiwald - Sabitzer, Baumgartner, Laimer (90.+1 Schmid) - Gregoritsch (59. Arnautović)

Frankreich: Maignan - Hernández, Saliba, Upamecano, Koundé - Rabiot (71. Camavinga), Kanté, Griezmann (90. Fofana) - Thuram, Mbappé (90. Giroud), Dembélé (71. Kolo Muani)

Gelbe Karten: Wöber, Mwene, Baumgartner, Laimer, Danso bzw. Dembélé, Mbappé

Die Stimmen zum Spiel:

  • Ralf Rangnick (ÖFB-Teamchef): "Wir sind alle sehr enttäuscht. Wir haben kein Tor von Frankreich zugelassen. Es war ein unglückliches Eigentor. Die entscheidende Szene war zwei Minuten davor, als wir selber die Riesenchance zum 1:0 hatten. Danach eine krasse Fehlentscheidung vom Schiedsrichter (Abstoß statt Eckball, Anm.). Das Ganze passiert 90 Sekunden vor dem Gegentor. Aber dass kein falscher Eindruck entsteht: Insgesamt haben die Franzosen den Sieg schon auch ein Stück weit verdient."

  • Marcel Sabitzer (ÖFB-Kapitän): "Wir waren okay heute, aber nicht auf unserem Maximum. Wir haben nicht so hoch Druck gemacht wie wir wollten. Kurz vor dem Gegentor haben wir eine hundertprozentige Chance, wo wir das Tor machen müssen. Da gibt es Abstoß und eine Minute später fällt das Tor. Das war unglücklich. Aber wir haben gekämpft bis zum Schluss. Wir haben den Kopf ein bisschen unten, wollten unbedingt was mitnehmen. Der Trainer hat gemeint, dass er körperlich und mit der Mentalität zufrieden ist, aber dass noch Luft nach oben ist."

  • Konrad Laimer (ÖFB-Spieler): "Es ist am Ende egal wie das Tor passiert ist. Wir haben im Großen und Ganzen unsere Ansätze gezeigt, wie gut wir spielen können. Frankreich ist eine Mannschaft, die mit sehr viel Qualität kommt. Dass die die eine oder andere Chancen haben werden, wissen wir. Wir haben auch unsere Momente gehabt, haben es aber nicht sauber zu Ende gespielt. Es hat das nötige Glück, das nötige Momentum im Abschluss gefehlt. Es war das erste Spiel, wir haben noch zwei weitere. Jetzt gilt es zu regenerieren und dann am Freitag das Spiel zu gewinnen."

  • Christoph Baumgartner (ÖFB-Spieler): "Es ist brutal unglücklich. Ich glaube, dass wir über weite Strecken des Spiels nicht die schlechtere Mannschaft waren. Wenn man sieht, wie tief die Franzosen am Ende gestanden sind, hat man gemerkt, dass wir sie irgendwo hatten. Was uns gefehlt hat, war die Durchschlagskraft, die Abschlüsse. Viel können wir uns nicht vorwerfen. Wir haben noch alle Chancen. Polen wird ein ganz wichtiges Spiel, das sollten wir gewinnen. Wir werden nicht aufgeben, das ist nicht unsere DNA."

  • Didier Deschamps (Frankreich-Trainer): "Ich bin erleichtert, aber auch zufrieden mit dem Spiel. Wir hätten früher die Entscheidung schaffen können, aber es war ein schwieriger Gegner, der sehr gut gepresst hat und auch gut gestanden ist. Es war ein solider Auftakt, manchmal hat uns vielleicht ein wenig die Genauigkeit gefehlt. Die Qualität ist da. Die Spieler wissen, dass sie auch gegen den Ball zur Stelle sein müssen. Es war ein guter Beginn für uns, auch wenn wir jetzt nicht ausflippen."

  • N'Golo Kanté (Frankreich-Spieler): "So haben wir uns das vorgestellt. Wir waren nicht perfekt, aber wir haben das Ergebnis, das wir haben wollten. Dieser Sieg gibt uns Kraft und Schub. Wir müssen noch ein bisschen solider und effizienter auftreten."

Die EURO 2024 bei Servus TV und im ORF sowie auch in den Livestreams auf JOYN.

ribbon Zusammenfassung
  • Österreichs Fußballer starteten mit einer knappen Niederlage gegen Frankreich in die EM 2024.
  • Besonders bitter: Den entscheidenden Treffer erzielte ein ÖFB-Spieler.
  • Maximilian Wöber köpfelte in der ersten Hälfte ins eigene Tor.
  • Die EURO 2024 bei Servus TV und im ORF sowie auch in den Livestreams auf JOYN.