Ralf RangnickAPA/AFP/Fabrice Coffrini

ÖFB-Team hoffnungsvoll in Auftakt-Showdown gegen Frankreich

Auf Österreichs Fußball-Nationalteam wartet am Montag (21 Uhr/Servus TV & Servus-TV-Livestream auf JOYN) in Düsseldorf bereits zum EM-Auftakt die größtmögliche Bewährungsprobe.

Die Auswahl von Ralf Rangnick fühlt sich für das Duell mit Vizeweltmeister und Turnierfavorit Frankreich gerüstet. "Dass wir nicht Favorit sind, ist klar", sagte Rangnick vor dem ersten Endrunden-Match seiner Karriere als Teamchef. "Das heißt aber nicht, dass wir uns keine Chance ausrechnen."

Das ÖFB-Team rückt mit dem Selbstvertrauen von sieben Länderspielen in Folge ohne Niederlage an. "Ich weiß aber, dass wir selbst unsere besten Leistungen, die wir gezeigt haben, noch übertreffen müssen, um dieses Spiel zu gewinnen", betonte Rangnick.

Es gelte, möglichst wenige Torgelegenheiten der Franzosen zuzulassen. "Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen können, dass wir in der Lage sind, auf diesem Niveau zu spielen. Am Ende ist es die Frage, was wir auf den Platz bringen."

ÖFB-Team mit Pressing

Rangnick setzt auf seinen Pressing-Fußball. Den Plan will der Deutsche auch gegen den Weltranglisten-Zweiten nicht über den Haufen werfen. "Wir wissen schon, was da auf uns zukommt und was es von unserer Seite braucht."

Man müsse körperlich in der Lage sein, über 90 Minuten auf höchstem Niveau zu performen. Rangnick: "Wir brauchen maximale Intensität im Spiel gegen den Ball. Gleichzeitig geht es in so einem Spiel auch darum, dass man Phasen des eigenen Ballbesitzes hat und mit denen dann sorgsam umgeht."

Das könnte für Florian Grillitsch in der Startformation sprechen. Der Hoffenheim-Legionär gilt im defensiven Mittelfeld als Ruhepol und sichere Anspielstation. Der Ersatzmann für den verletzten Xaver Schlager scheint die einzige offene Position in der ÖFB-Elf.

Sabitzer und Laimer auch möglich

Als Alternative zu Grillitsch könnte Rangnick auch einen seiner beiden Führungsspieler Marcel Sabitzer und Konrad Laimer ins Zentrum zurückbeordern. Das würde auf dem Flügel einen Platz für Patrick Wimmer oder allenfalls Romano Schmid freimachen.

Auf der anderen Seite Didier Deschamps: Frankreichs Langzeit-Teamchef hat im Abwehrzentrum neben Bayern-München-Legionär Dayot Upamecano die Qual der Wahl zwischen Arsenals William Saliba und Liverpools Ibrahima Konaté - zwei sehr gute Optionen.

Im Sturm dürften Ousmane Dembélé, Marcus Thuram und Superstar Kylian Mbappé beginnen, dahinter Antoine Griezmann, Adrien Rabiot und der mittlerweile in Saudi-Arabien tätige Routinier N'Golo Kanté.

Frankreich mit "besten Kader"

"Frankreich hat von der Einzelspielerqualität, sowohl in der Spitze als auch in der Breite, den besten Kader aller Teilnehmer", meinte Rangnick. "Ich sehe in der ganzen Welt nicht so viele, die so überragend besetzt sind auf allen Positionen."

Um gegen so ein Team zu gewinnen, müsse man gewisse Dinge kompensieren: "Wir müssen als Mannschaft stärker sein, wir müssen im Umschaltspiel besser sein. Und letztlich müssen wir in den entscheidenden Momenten auch in der Lage sein, die Tore zu machen, die Chancen zu nutzen."

In den jüngsten 17 Länderspielen gelang dem ÖFB-Team immer zumindest ein Treffer. Das bisher letzte Mal, als das nicht der Fall war: das 0:2 in Frankreich am 22. September 2022 in der Nations League.

Alle Augen auf Mbappé

Nicht erst seit diesem Duell wissen die Österreicher um die Qualitäten von Mbappé. "Er ist trotzdem nur einer von 11 Spielern", sagte Rangnick über Frankreichs Ausnahmestürmer. Auch der künftige Real-Madrid-Star benötige Bälle, um seine Stärken ins Spiel zu bringen. "Wir müssen schauen, dass wir die Zufuhr verhindern."

Die Franzosen haben seit dem WM-Finale 2022 nur zwei Tests gegen EM-Gastgeber Deutschland verloren (1:2 und 0:2). Österreich kassierte in den jüngsten 16 Länderspielen gar nur eine Niederlage - im Oktober in der EM-Quali in Wien gegen Belgien (2:3).

"Jetzt geht es von Neuem los", sagte Rangnick und verglich die drei Gruppenspiele gegen Frankreich, Polen und die Niederlande mit einer weiteren Qualifikation.

Fokus auch auf Emotionen

"Es ist klar, dass wir auch gegen einen vermeintlich größeren Gegner punkten wollen, gewinnen wollen und auch müssen. Das wird jetzt schon nochmal eine andere emotionale Gemengelage. Es wird auch darauf ankommen, dass wir mental-emotional dazu in der Lage sind, diese Leistung abzurufen", so Rangnick.

Dabei wäre selbst eine knappe Niederlage gegen Frankreich noch kein Malheur. Sollte man zu viel riskieren und gegen Mbappé und Co. eine Abfuhr kassieren, wäre das aber auch für die möglichen Aufstiegschancen als Gruppendritter bereits ein Rückschlag.

Neben den beiden Top-Teams jeder Gruppe ziehen die vier besten von sechs Dritten ins Achtelfinale ein. Nach der Punktezahl entscheidet in diesem Ranking die Tordifferenz.

Video: ÖFB-Teamchef Rangnick vor Österreichs EM-Start

Die EURO 2024 bei Servus TV und im ORF sowie auch in den Livestreams auf JOYN.

ribbon Zusammenfassung
  • Österreichs Fußball-Nationalteam trifft am Montag um 21 Uhr im EM-Auftaktspiel in Düsseldorf auf Frankreich.
  • Trainer Ralf Rangnick betont, dass sein Team trotz der Außenseiterrolle Chancen hat und setzt auf Pressing-Fußball und maximale Intensität.
  • Florian Grillitsch könnte den verletzten Xaver Schlager im defensiven Mittelfeld ersetzen.
  • Österreich hat in den letzten sieben Länderspielen nicht verloren und in den letzten 17 Länderspielen immer mindestens ein Tor erzielt.
  • Frankreich gilt als Turnierfavorit mit einer starken Mannschaft, angeführt von Kylian Mbappé.
  • Die EURO 2024 bei Servus TV und im ORF sowie auch in den Livestreams auf JOYN.