APA/ROBERT JAEGER

ÖFB-Team droht historische Spielpause

Österreichs Fußball-Nationalteam droht aufgrund der Coronavirus-Pandemie die längste Spielpause seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Nach der Entscheidung der UEFA vom Mittwoch, die für Juni geplante Länderspiel-Periode auf unbestimmte Zeit zu verschieben, werden David Alaba und Co. wohl frühestens im September 2020 nach über neun Monaten Stehzeit wieder für Rot-Weiß-Rot auflaufen.

Österreichs Fußball-Nationalteam droht aufgrund der Coronavirus-Pandemie die längste Spielpause seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Nach der Entscheidung der UEFA vom Mittwoch, die für Juni geplante Länderspiel-Periode auf unbestimmte Zeit zu verschieben, werden David Alaba und Co. wohl frühestens im September 2020 nach über neun Monaten Stehzeit wieder für Rot-Weiß-Rot auflaufen.

Der nächste, bisher noch unangetastete Länderspiel-Termin des ÖFB ist am 4. September das Auswärtsmatch gegen Norwegen zum Start der Nations League. Dann wären seit dem 0:1 in der EM-Qualifikation in Lettland am 19. November 2019 ganze 289 Tage vergangen. Die bisher längste Spielpause seit dem Krieg, als die österreichische Auswahl zwischen einer 1:3-Niederlage gegen Ungarn am 30. Oktober 1966 und einem 0:1 gegen England (27. Mai 1967) 208 Tage kein offizielles Länderspiel absolvierte, würde damit klar übertroffen werden.

Nimmt man die Zeitspanne zwischen dem Anschluss Österreichs 1938 und dem Kriegsende 1945 aus, wäre es sogar die längste Unterbrechung seit dem ersten offiziell anerkannten Länderspiel Österreichs am 12. Oktober 1902. Damals trafen zwei Teams aus Österreich und Ungarn, die politisch noch einen gemeinsamen Staat bildeten, im "Städtespiel Wien gegen Budapest" (5:0) aufeinander. Es war dies das weltweit erste Länderspiel zweier nicht mit britischen Spielern besetzter Mannschaften überhaupt.

Nach den bereits zuvor abgesagten Testspielen auswärts gegen Wales (27. März) und in Wien gegen die Türkei (30. März), war am Mittwoch bei einer Videokonferenz der UEFA mit den 55 Mitgliedsverbänden auch den als EM-Vorbereitung geplanten Juni-Partien eine Absage erteilt worden. Die ÖFB-Matches gegen England (2. Juni, Wien) und Tschechien (9. Juni, Prag) sollen wie die März-Planspiele laut ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer zu einem späteren Zeitpunkt 2020 und 2021 nachgeholt werden.

Pläne, wonach jeweils ein Freundschaftsspiel an die im Herbst mit Doppel-Terminen im September, Oktober und November 2020 geplante Nations League angehängt werden könnte, wollte Hollerer nicht kommentieren. Das Team um Geschäftsführer Bernhard Neuhold arbeite gerade intensiv an verschiedenen Szenarien. Selbst wenn der ÖFB Länderspiel-Triples ins Auge fassen sollte, braucht es zur Umsetzung zuvor erst eine gesamteuropäische Einigung bezüglich einer Verlängerung der Abstellpflicht der Clubs.

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  • Österreichs Fußball-Nationalteam droht aufgrund der Coronavirus-Pandemie die längste Spielpause seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.