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ÖEHV-Team gibt Comeback mit Mini-Turnier in Budapest

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Mit zwei Länderspielen in Budapest am Donnerstag (20.45 Uhr/live ORF Sport+) gegen Ungarn und am Freitag (17.00 Uhr) gegen Weißrussland endet für Österreichs Eishockey-Männernationalteam die längste Länderspielpause seit 62 Jahren. Es ist der Auftakt für ein intensives Frühjahr mit fünf Trainingscamps und 13 Länderspielen, die als Vorbereitung für den Saisonhöhepunkt, das Olympia-Qualifikationsturnier im August in Bratislava, dienen.

14 Monate nach dem Finalsieg gegen Dänemark beim Österreich-Cup am 8. Februar gibt das ÖEHV-Team diese Woche das Comeback. "Wir wollen das Nationalteam wieder in das Bewusstsein der Eishockey-Community bringen, aber natürlich fokussiert sich alles auf August. Wir testen Kandidaten für die Zukunft, nicht nur für die Olympia-Quali, auch für die nächste WM", beschrieb Teamchef Roger Bader im Interview mit der APA - Austria Presse Agentur sein Hauptaugenmerk in den nächsten Wochen.

Zehn Debütanten, darunter fünf Teilnehmer an der U20-WM, hat der Schweizer in seinen ersten Kader dieses Jahres einberufen. "Wir schauen jetzt, wer gut performt, sie können zeigen, dass sie bereit sind. Ich hatte noch bei jeder WM Überraschungen im Team", betonte Bader, dass alle Spieler die Chance haben, sich für weitere Aufgaben zu empfehlen.

In Budapest steht daher auch mehr das "Ausführungsziel" als das Resultatsziel im Vordergrund. "Wir haben 25 Spieler aus 12 Clubs, die in dieser Konstellation noch nie miteinander gespielt habe und innerhalb von drei Tagen ein Team werden müssen. Das Ziel ist, der Mannschaft einen gewissen Eishockey-Stil zu vermitteln. Erfolg ist, wenn ich sehe, dass wir das umsetzen können", erklärte Bader. Da die ungarischen und weißrussischen Clubs die Saison bereits beendet haben, werden die beiden Gegner fast in Bestbesetzung erwartet. Dennoch sollen seine Schützlinge ihr Spiel durchziehen. "Wir wollen nicht abwarten, sondern angriffig, aufsässig, jugendliches schnelles Eishockey spielen", gab er die Richtung vor.

Nach der Comeback-Woche wird Bader sukzessive Spieler der beiden Liga-Halbfinalisten Salzburg und Vienna Capitals, von Finalist KAC und weitere Legionäre im Team zur Verfügung haben. Nach je zwei Spielen gegen Tschechien, die Slowakei und Italien steigt zum Frühjahrsabschluss von 15. bis 21. Mai ein B-WM-Ersatzturnier in Ljubljana. Nachdem der Weltverband die B-WM bereits im November und für Bader unverständlich früh abgesagt hatte, lud der ebenfalls überraschte WM-Gastgeber Slowenien zum "Beat Covid-19 Ice Hockey Tournament" am selben Ort, zum selben Zeitpunkt und mit fast denselben Teams.

Österreich will dort mit der bestmöglichen Mannschaft antreten, um sich für das Olympia-Qualifikationsturnier einzuspielen. Von 26. bis 29. August geht es in Bratislava gegen die Slowakei, Weißrussland und Polen um ein Ticket für Peking 2022. "Es ist ein besonderes Ziel von jedem Sportler, sich für Olympia zu qualifizieren. Die Slowakei mit zwölf NHL-Spielern ist klarer Favorit, aber wir müssen ja nicht eine "best of seven"-Serie gewinnen, sondern nur ein Spiel, da ist alles möglich", meinte Bader.

Davor verfolgt der Teamchef und Sportdirektor in Personalunion gespannt, wie der auslaufende Vertrag zwischen Verband und Liga neu gestaltet wird. Der "Punkt mit den meisten Emotionen" ist dabei wieder die Frage, wieviele Legionäre (Transferkartenspieler) die Vereine künftig haben dürfen. Bader hofft nach einer Saison mit insgesamt 111 Legionären bei den acht heimischen Clubs auf eine strengere Limitierung. "Ich bin nicht dafür, dass man radikal runtersetzt, sondern für eine Reduktion, die auch wirklich eine ist und gleichzeitig verkraftbar ist. Für mich ist klar, alles über einer einstelligen Zahl ist zu viel", sagte Bader und machte Werbung für seine Spieler.

"Wir haben hier eine junge Gruppe und jeder dieser Spieler kann problemlos eine gute Rolle in der Liga spielen. Wir haben viel mehr gute Spieler, als allgemein akzeptiert wird, man traut ihnen nur zu wenig zu", sagte der Schweizer, der die rot-weiß-rote Philosophie des KAC (seit Jahren) und der Vienna Capitals (seit dieser Saison) lobend hervorhob. Im Gegensatz dazu wurde in Salzburg mit Layne Viveiros ein Teamverteidiger und WM-Teilnehmer vor der entscheidenden Ligaphase abgemeldet, um für einen Legionär Platz zu machen. "Dass ein Nationalspieler im eigenen Land ab 15. Februar nicht mehr spielen darf, ist weltweit einzigartig", kann Bader die Entscheidung nicht verstehen.

ribbon Zusammenfassung
  • Mit zwei Länderspielen in Budapest am Donnerstag gegen Ungarn und am Freitag gegen Weißrussland endet für Österreichs Eishockey-Männernationalteam die längste Länderspielpause seit 62 Jahren.
  • 14 Monate nach dem Finalsieg gegen Dänemark beim Österreich-Cup am 8. Februar gibt das ÖEHV-Team diese Woche das Comeback.
  • Bader hofft nach einer Saison mit insgesamt 111 Legionären bei den acht heimischen Clubs auf eine strengere Limitierung.

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